Eröffnung der Ausstellung „Kinder aus Indersdorf 1944-48. Zeugen und Opfer des Dritten Reiches“
Die Ausstellung wurde von der Heimatforscherin Anna Andlauer zusammen mit der Direktorin des Museums, Dorota Mleczko, sowie Dr. Bernadetta Czech-Sailer kuratiert. Sie erzählt vom Schicksal der Kinder polnischer und ukrainischer Zwangsarbeiterinnen im Landkreis Dachau, die durch das menschenverachtende nationalsozialistische Regime Hunger, Kälte und Krankheiten ausgesetzt waren und verstorben sind. Es geht aber auch um Kinder, die überlebt und nach der Befreiung im Internationalen Kinderzentrum Kloster Indersdorf Hoffnung für das weitere Leben gefunden haben. Auf der langgestreckten Terrasse des Museums sind 24 Stelltafeln in Quadern locker arrangiert, auf Augenhöhe und mit viel Platz für Schulklassen und Einzelbesucher. Die Ausstellung kann bis Ende Juni 2024 besucht werden.
An der Eröffnung nahmen verschiedenste Vertreter:innen aus der Kommunalpolitik und Erinnerungsarbeit sowie aller weiterführenden Schulen im Landkreis Oświęcim teil. Auch der seit August 2023 amtierende Generalkonsul der BRD in Krakau Holger Mahnicke folgte der Einladung. Ehrengast war Zofia Ogłaza, geb. Karpuk. Sie wurde in den Jahren 1945-1946 mit ihrem mittlerweile verstorbenen jüngeren Bruder Janusz von der UNRRA im Kinderzentrum Kloster Indersdorf versorgt. In einer bewegenden Rede berichtete die 87-Jährige von ihren Erfahrungen, dem Tod der Eltern und vom Leben im Kloster Indersdorf, bis sie als Waisenkinder nach Polen repatriiert wurden. Sie gab den Anwesenden mit auf den Weg: "Tut alles, damit sich nicht wiederholt, was wir erfahren mussten."