Informationen für Betreuer/innen von Kindern und Jugendlichen

z.B. Lehrer/innen, Kindergärtner/innen, Trainer/innen, ehrenamtlich Tätige...

Sie sind für die Ihnen anvertrauten Kinder verantwortlich und können eine Situation / das Verhalten eines Kindes nicht richtig einschätzen oder erhalten sogar Informationen über Vorfälle? Auf den folgenden Seiten erhalten Sie Tipps und Anregungen wie Sie sich rund um das Thema sexuelle Gewalt verhalten können und bei wem Sie sich fachliche Unterstützung holen können.

  • Ein Kind vertraut sich mir an, was soll ich tun?
  • Ich habe einen Verdacht, was soll ich tun?

Kinder brauchen Schutz, übernehmen Sie Verantwortung!

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.

Dass sich einer Ihrer Schützlinge Ihnen anvertraut, ist ein großer Vertrauensbeweis. Nehmen Sie das Kind in jedem Fall ernst, selbst wenn sich der Verdacht nicht erhärtet. Auch dann kann dahinter ein ernstes Anliegen stecken. Manchmal sind es nur kurze Randbemerkungen oder Nebensätze, die Sie hellhörig werden lassen. Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der sich das Kind äußern kann, ohne sich bedrängt zu fühlen.

Falls möglich, beziehen Sie Ihr Team mit ein. Holen Sie sich unbedingt professionelle Unterstützung und handeln Sie unverzüglich. Kontaktdaten finden Sie hier auf der Seite. Die pädagogischen und psychologischen Fachkräfte haben Erfahrung und können Sie beraten, was Sie als nächstes tun sollen.

Auf dieser Seite finden Sie unten Kontaktadressen, an die Sie sich wenden können.

Nicht immer können sich Kinder und Jugendliche einer Person anvertrauen. An dieser Stelle sind Sie gefragt. Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle und holen sie sich professionelle Hilfe. Kontaktdaten finden Sie hier auf der Seite.

Wenn Sie einen Verdacht haben und unsicher sind, suchen Sie den fachlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Vielleicht ergänzen sich Beobachtungen zu einem Gesamtbild und man kommt zu einer fundierten Einschätzung. Möglicherweise erhärtet sich der Verdacht nicht, dann haben Sie niemanden ungerechtfertigt beschuldigt. Wenn Sie richtig liegen, können Sie gemeinsam mit Ihrem Team und möglicherweise weiteren Fachkräften ein Netzwerk schaffen.

Wichtig ist auf jeden Fall: Dokumentieren Sie von Beginn an Ihre Beobachtungen, Ihre Fallbesprechungen und alle Schritte.

In der Regel haben alle Vereine, Einrichtungen und Arbeitgeber von pädagogischen Angeboten konkrete Ansprechpartner und feste Vorgehensweisen, die Sie bei Verdacht von sexuellem Missbrauch kontaktieren müssen.

Kinder und Jugendliche brauchen Bezugspersonen, bei denen sie sich geborgen fühlen und denen sie sich anvertrauen können. Manchmal übernehmen BetreuerInnen diese wichtige Funktion. Seien Sie sich deshalb Ihrer großen Verantwortung bewusst, Sie prägen einen wichtigen Teil des Lebens Ihrer Schützlinge. Möglicherweise sind Sie die einzige Person, denen sich das Kind anvertrauen kann oder möchte. Es ist wichtig, dass Sie für die Ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen da sind.

Setzen Sie sich mit Ihrer Rolle und Funktion auseinander. Prüfen Sie, in welcher Form Sie verpflichtet sind, zu handeln. In der Regel haben alle Vereine, Einrichtungen und Arbeitgeber von pädagogischen Angeboten konkrete Ansprechpartner und feste Vorgehensweisen, die Sie bei Verdacht von sexuellen Missbrauch kontaktieren müssen.

Im Landkreis Dachau gibt es ein großes Netzwerk an Fachstellen, an die Sie sich mit Ihrem Anliegen wenden können. Beratungen sind kostenlos und auf Wunsch anonym.

Auf dieser Seite finden Sie unten Kontaktadressen, an die Sie sich wenden können.

Sobald die Polizei über den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs Kenntnis erhält, ist sie zum Ermittlungsverfahren verpflichtet. Das geschieht unabhängig von einer Anzeige.

Eine Anzeige sollte in Rücksprache mit Ihrer Einrichtung, Verein etc. und mit vorheriger Rechtsberatung erfolgen.

Sobald Sie einen konkreten Verdacht auf sexuellen Missbrauch haben, handeln Sie nicht alleine. Somit schützen Sie sich auch selbst und sichern sich ab. Folgen Sie den bekannten Verfahrensabläufen Ihrer Einrichtung, ihres Vereins etc.

Sie finden auf unten auf dieser Seite auch Notfallnummern, die Sie nachts oder am Wochenende erreichen können.

Ihre Aufgabe ist es, tätig zu werden, sobald Sie einen Verdacht haben. Denken Sie daran, dass sich Kinder und Jugendliche aus der Situation oft nicht selbst befreien können.

Wenn Sie nichts tun, obwohl Sie Kenntnis vom Missbrauch eines Kindes oder Jugendlichen haben, kann das arbeits- und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Nehmen Sie diesen Vorwurf ernst und melden dies unverzüglich bei Ihrer Leitung, um alle weiteren Schritte mit den Vorgesetzen abzustimmen. Suchen Sie sich dringend professionelle Beratung. Diese kann auch anonym geschehen. Beteiligen Sie sich am Aufklärungsprozess aktiv und verschließen Sie sich nicht. Es ist ratsam, vorerst nicht den Kontakt zum (vermeintlichen) Opfer zu suchen.

Hier finden Sie Hilfe

Auf dieser Seite finden Sie Kontaktmöglichkeiten per Telefon, E-Mail und Chat, um über Ihre Probleme, Bedenken, Unsicherheiten und alles was Sie bewegt zu sprechen.

Telefonseelsorge
Anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit
Telefon 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222

Hier finden Sie Informationen, Kontaktmöglichkeiten und anonyme Beratung zu den Themen: Miese Anmache, (Cyber-) Mobbing, Sexting, sexueller Missbrauch.

N.I.N.A - Nationale Infoline, Netzwerk und Anlaufstelle zu sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen
Montag von 9:00 bis 13:00 Uhr
Donnerstag von 13:00 bis 17:00 Uhr
Telefon 01805 - 1234 65

Hier finden Sie Infos rund um das Thema sexueller Missbrauch: Was ist zu tun, wenn jemand einem zu nahe kommt? Welche Rechte haben Kinder? Was tun bei Grenzverletzungen? Wem kann man blöde Geheimnisse erzählen? Wo kann man Hilfe finden?

Trau Dich! Das Informationsportal zum Thema sexueller Missbrauch für Kinder und Jugendliche
Herausgeber: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Hier finden Sie offizielle Informationen von der Bundesregierung Deutschland zum Thema sexueller Missbrauch. Verschiedene Möglichkeiten der Beratung und eine Datenbank mit Kontaktstellen werden dort angeboten. Die Informationen sind unterteilt für Kinder, Jugendliche, Angehörige und Fachkräfte.

Hilfeportal Sexueller Missbrauch
Herausgeber: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Die Seite der Polizei bietet Ihnen Informationen, Tipps, Ratschläge und Hilfen zu vielen Themen an. Zum Beispiel Gewalt, Drogen, Medien, was strafbar ist und vieles mehr. Hier bekommen Sie Infos, wie und wodurch Sie sich schützen können.

Polizei-Beratung
Polizeiliche Kriminalprävention (auch zu sexuellem Missbrauch von Kindern)

Das ist eine offizielle Seite des Bundesministeriums. Es werden Konzepte zum Schutz von Kindern dargestellt.

Runder Tisch Sexueller Kindesmissbrauch

Hier finden Sie die Arbeit und die Aussagen vom Missbrauch-Beauftragten der Bundesregierung. Es geht um Strategien, wie Fachkräfte einen besseren Schutz für Kinder und Jugendliche geben können. Es wird politisch und rechtlich das Thema Missbrauch dargestellt.

Unabhängiger Beauftrager für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)
Telefon 0800 - 22 55 530

Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet deutschlandweit ein kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot für Männer und Frauen, Erwachsene und Jugendliche, die therapeutische Hilfe suchen, weil sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und darunter leiden.

Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden"