„Wie kann man in einer Stadt mit dieser Geschichte leben?“
Dachau und Auschwitz – zwei Namen, die zum Synonym für das größte Verbrechen der Menschheit geworden sind. Auch heute, 72 Jahre nach dem Kriegsende, stehen sie für den Tod und das Leid tausender Opfer. Beide Städte haben heute mit der Vergangenheitsbewältigung und dem Gedenkstättentourismus zu tun. Andererseits gehört Dachau und das heutige Oświęcim zu den Städten, in denen die Menschen ganz normal leben: die Kinder besuchen die Schulen und spielen in den Kindergärten, die Erwachsenen arbeiten, man genießt das Kulturleben, gehört den Sportvereinen an und macht sich Gedanken über die Zukunft. Wenn man aber die Frage „Wo kommen Sie her“ mit Dachau oder Auschwitz beantwortet, wird man als Bürgerin oder Bürger oft mit der Verwunderung konfrontiert: „Wie kann man in einer Stadt mit dieser Geschichte leben?“.
Genau auf diese Frage werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion am Donnerstag, den 23.11.2017, in der Kultur-Schranne im Rahmen der 1. Deutsch-Polnischen Kulturtage im Landkreis Dachau nach Antworten suchen. Mit dabei: Andrzej Kacorzyk, stv. Leiter der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Leszek Szuster, Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim, Andrea Heller, Förderverein für Internationale Jugendbegegnung Dachau, Anja Güll, Kreisrätin und Klaus Schultz, Diakon der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Podiumsdiskussion stellt den Abschluss des ersten Tages der neuen Veranstaltungsreihe des Landkreises dar. Den Auftakt dazu bilden die offizielle Eröffnung der Deutsch-Polnischen Kulturtage um 18.00 Uhr in der KVD-Galerie, die mit der Ausstellung „Die andere Seite der Welt“ abgerundet wird und die anschließende Filmvorführung „Am Ende kommen Touristen“ von Robert Thalheim in der Kultur-Schranne um ca. 19.30 Uhr.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.