Wie fährt der Landkreis von morgen? Klimafreundliche Antriebe der Zukunft

10. Dezember 2019: Am 1. Klimaschutztag für Bürgermeister/-innen und Kreisräte/-innen des Landkreises Dachau Mitte November informierten sich die über 30 Teilnehmer/-innen zu den aktuellen Entwicklungen hinsichtlich nachhaltiger Mobilität.

Im Juli 2018 wurde im Kreistag ein gemeinsamer Klimaschutztag für Kreisräte/-innen und Bürgermeister/-innen beschlossen. Der Wunsch nach einer solchen Veranstaltung wurde von der Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in einem Antrag ausgesprochen. Ziel einer solchen Veranstaltung sollte sein, sowohl über aktuelle Themen und Projekte zu informieren, als auch eine Netzwerkplattform für den Klimaschutz zu schaffen. Durch eine bessere Vernetzung kann so auf bestehende Fragestellungen hingewiesen und die Erreichung der Klimaschutzziele besser verfolgt werden.

Der erste Klimaschutztag widmete sich dem Thema alternative Antriebsformen für den Kraftfahrzeugverkehr. In drei Vorträgen mit anschließender reger Diskussion setzten sich die Teilnehmer/-innen damit intensiv auseinander.

Welche Herausforderungen sowie Entwicklungen uns aktuell und in den nächsten 10 Jahren erwarten, stellte Prof. Dr. Markus Lienkamp vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TU München dar. In seinem Vortrag verglich er die fossilen und regenerativen Kraftstoffe. Klarer Sieger als Alternative zu fossilen Kraftstoffen ist in den kommenden Jahren die Elektromobilität. Um CO2-Emissionen im Kraftfahrzeugverkehr einzusparen ist dies die klimafreundlichste Lösung gegenüber fossilen Energieträgern. Im Gegensatz zu Wasserstoff oder efuels ist z.B. die Nutzung von Strom günstiger für den Kunden. Auch die bekannten Herausforderungen von Reichweite, Infrastruktur und Preis der bzw. für die Elektroautos werden immer weniger ein Problem darstellen. Trotz der positiven Entwicklungen gibt es einige Hürden, für die aber bereits Lösungen erarbeitet werden. Zum einen ist ein schneller Umstieg auf Elektromobilität nicht möglich, das Stromnetz muss nach und nach für die Belastung durch Ladevorgänge angepasst werden.

Eine geeignete Ladeinfrastruktur aufzubauen und zu fördern ist eine Fragestellung aus dem Ladeinfrastrukturkonzept für den Landkreis Dachau, welches Mitte Oktober dieses Jahres begonnen wurde. Dr.-Ing. Marcus Gerstenberger von (gevas humberg & partner) und Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger (bogenberger beratung und planung) stellten die Notwendigkeit, die Inhalte und das Vorgehen des Projektes vor. Die beiden Ingenieurbüros erarbeiten im Ladesäuleninfrastrukturkonzept unter Einbezug der Gemeinden des Landkreises, wo sich die sinnvollsten Standorte befinden und wie der Ausbau von Ladesäulen so einfach wie möglich gemacht werden kann. Das Konzept wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Im dritten und letzten Vortrag wurde die Elektromobilität aus der praktischen Sicht erläutert. Anette Schwabenhaus, Beraterin für Elektromobilität (HWK), stellte dar, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht kompliziert sein muss. Z.B. reichen an den meisten Standorten Ladesäulen aus, die nicht sofort viel Strom bereitstellen müssen. Die heutigen Reichweiten sind so hoch, dass ein Auto bei einem Ladevorgang nicht mehr vollgeladen werden muss und eine Normalladen ausreicht. Ebenso braucht man sich nicht sofort um eine zu hohe Netzauslastung sorgen, wenn man ein gutes Lastmanagement wählt. Hier wird der Strom je nach System auf alle Fahrzeuge gleich verteilt oder bestimmten Fahrzeugen zur Verfügung gestellt.

Die Präsentationen kann man sich unter www.klimaschutz-dachau.de herunterladen.