Volles Haus beim Bürgerdialog zum Motorisierten Individualverkehr in der Kulturschranne Dachau

03. Dezember 2018: Unter dem Motto „Welche Straßen braucht der Landkreis Dachau?“ folgten am Donnerstag, den 29.11.2018 rund 90 Bürgerinnen und Bürger der Einladung von Landrat Stefan Löwl zum Bürgerdialog in die Kulturschranne Dachau.

In einem Impulsvortrag stellte Prof. Dr. Klaus Bogenberger zu Beginn aktuelle Forschungsergebnisse zur Verkehrsentwicklung sowie einen Ausblick auf die „Mobilität von morgen“ vor. Neben der Analyse des bestehenden Verkehrs- und Stausystems im Großraum München wurden intensiv Potentiale und Hindernisse alternativer Verkehrsträger (insb. urbane Seilbahnen) aufgezeigt und diskutiert.

Daneben wurde über den derzeitigen Projektstand im landkreisweiten Gesamtverkehrskonzept (kurz: GVK DAH) hinsichtlich möglicher Lösungsansätze im Bereich des sog. Motorisierten Individualverkehrs (kurz: MIV) berichtet.

Dr. Ulrich Rückert vom beauftragten Gutachter „Intraplan“ zeigte dabei - aus erster Hand - das Untersuchungsdesign auf und stellte bisherige Analysen vor. Grundlage waren die von Bürgerinnen und Bürgern in früheren Bürgerdialogen und von Gemeinden und der Stadt Dachau eingebrachte Projektideen. Um die Projekte im zukünftigen System auf ihre möglichen Wirkungen zu bewerten und unwirksame Maßnahmenvorschläge für die weiteren Schritte im GVK DAH „auszusieben“, wurden unter anderem die Verkehrsströme detailliert analysiert und für das Jahr 2030 modelliert.

Dabei wurden beispielsweise Entlastungswirkungen möglicher Umfahrungsprojekte in Röhrmoos, Schwabhausen, Erdweg und Petershausen quantifiziert. Am Beispiel einer Westumfahrung der Großen Kreisstadt Dachau zeigte sich jedoch gleichzeitig, wie vernetzt sich der Verkehr verhält. Da die Große Kreisstadt Dachau durch einen hohen Anteil sog. „Quell-Ziel-Verkehre“ geprägt ist, wären hier geringe Entlastungen im Stadtgebiet zu erwarten, gleichwohl jedoch deutliche Zuwächse im Gemeindebereich Bergkirchen.

Die Präsentationen der Veranstaltung finden Sie hier.

Anhand der zahlreichen Wortmeldungen der Bürgerinnen und Bürger zeigte sich die Betroffenheit und Brisanz der Verkehrsproblematik im gesamten Landkreis. Dementsprechend rege wurde im Anschluss an die Vorträge über mögliche Ansätze zur Verminderung eines weiteren Anstiegs des MIV - gerade im südlichen Landkreisgebiet - diskutiert.

Für das weitere Vorgehen im MIV-Konzept werden nun mögliche Maßnahmen kombiniert und szenarienhaft betrachtet. Zur Beurteilung sollen dabei sowohl verkehrliche Effekte, als auch Umweltauswirkungen (z.B. Luftreinhaltung oder Lärmschutz) geprüft werden.

Die Ergebnisse des MIV-Konzeptes werden dann im GVK DAH mit den Erkenntnissen aus dem Nahverkehrsplan, dem Radverkehrskonzept sowie übrigen Trends und Themen im Bereich der Mobilität intermodal für den Landkreis analysiert und priorisiert.