Thema Pflegestützpunkt beim Runden Tisch Demenz - Landrat Löwl und Bezirkstagspräsident Josef Mederer im Gespräch mit den Fachkräften
Christa Kurzlechner, die Leiterin des Runden Tisches Demenz, nahm Bezug auf die Umsetzungsempfehlungen im Handlungskonzept Demenz, das der Runde Tisch mit erarbeitet hatte und das Ende letzten Jahres im Kreistag verabschiedet wurde. Neben der verbesserten Zugänglichkeit der Hilfen über neue oder aktualisierte Medien wie den Senioren Ratgeber, den neu erschienen Demenz-Wegweiser sowie die Umgestaltung der Internetseite des Landratsamtes wurden viele Fortbildungsmaßnahmen für verschiedene Zielgruppen im Rahmen der Aktion „DemenzPartner“ auf den Weg gebracht. Die weiteren Schritte wie z.B. eine zentrale Anlaufstelle zum Thema Demenz, sind Teil der Angebote rund um die Pflege und damit abhängig von den aktuellen Planungen zu einem Pflegestützpunkt im Landkreis Dachau.
Landrat Löwl begrüßte die rege Teilnahme am Runden Tisch und betonte die große Chance, die der Pflegestützpunkt für den Landkreis beinhaltet. „Es wird möglich, den Zugang zur Pflegeberatung und zu den notwendigen Hilfen für die Bürgerinnen und Bürger einfach und anbieterneutral zu gestalten. Bislang gibt es immer wieder Kritik und Klagen von Betroffenen, dass es oft zu schwierig und langwierig sei, die notwendigen Hilfen zu bekommen. Auf der Basis der schon bestehenden Vernetzung und Kooperation kann für alle Betroffenen mit einem kompetenten Case-Management eine gleichermaßen erreichbare Hilfe für den ganzen Landkreis angeboten werden. So kann man sich durch den oft unübersichtlichen „Angebots-Dschungel“ lotsen lassen“.
Die Pflegekassen sind gesetzlich zur Bereitstellung der Pflegeberatung verpflichtet. Die Angebote dazu unterscheiden sich sehr in Umfang und Qualität. Um den Pflegestützpunkt umzusetzen, müssen die Rahmenbedingungen noch abschließend geklärt werden. Herr Gartenlöhner, der das Projekt Pflegestützpunkt für das Landratsamt Dachau entwickelt und betreut, sieht hier vor allem noch Verhandlungsbedarf mit den Pflegekassen. Ihre finanzielle Beteiligung ist für die Verwirklichung ein wesentlicher Bestandteil. Josef Mederer begrüßt und unterstützt die Initiative des Landkreises ebenso. „Der Bezirk ist ist hier auf jeden Fall mit im Boot“, so der Bezirkstagspräsident. Er empfiehlt, zeitnah einen Konzeptentwurf für den Pflegestützpunkt vorzulegen, um bald einen konkreten Weg in die Umsetzung gehen zu können. Unerlässlich sei es, miteinander im Gespräch zu bleiben, um die Zusammenarbeit zu sichern und die Entwicklung des Pflegestützpunkts abzustimmen. Sowohl Mederer als auch Löwl betonen, wie wichtig ihnen die Zusammenarbeit mit den Akteuren im Landkreis ist und die Teilnehmer waren eingeladen, ihre Sicht und ihre Wünsche zu dem geplanten Projekt einzubringen.
Die Teilnehmenden trugen auf Anfrage von Landrat Löwl ihre Einwände vor:
Der Caritas ist wichtig, so die Kreisgeschäftsführerin Heidi Schaitl, dass bei der Diskussion um Neutralität zur Kenntnis genommen wird, dass die Fachstelle für pflegende Angehörige wie auch die anderen Caritas Beratungsstellen neutral beraten. Auf die Frage nach den Bedarfen nennt Hermann Krusch von Landkreis-Seniorenbeirat die Notwendigkeit, einen Ansprechpartner zu haben, der den Anfragenden alles Notwendige vermitteln und sie begleiten kann. Als noch fehlende Angebote im Landkreis nannten die Experten unter anderem eine Nachtpflege, ausreichende stationäre Versorgung für Demenzkranke und Angebote für junge Demenzkranke. Kritisch gesehen wurde der Fachkräftemangel, der die Bereitstellung der notwendigen Angebote dann auch mit Pflegestützpunkt vereiteln kann. Weitere Gespräche zum Pflegestützpunkt werden folgen.