Studienreise nach Polen
Das Ziel der Studien- und Bildungsreise nach Polen war es, den künftigen Mitarbeitern des Landratsamtes Dachau die Arbeitsweisen und Abläufe des Landratsamts Oświęcimski durch einen Besuch im dortigen Landratsamt aufzuzeigen. Außerdem sollte vertieftes Wissen über Auschwitz und den Holocaust vermittelt werden. Diskussionen über das Wesen und die Folgen von Völkermordverbrechen wurden zum Anlass genommen, gemeinsam über die Möglichkeiten einer effektiven Bildung in diesem Bereich nachzudenken, damit ähnliche Verbrechen in der Zukunft verhindern werden können.
Aufgrund des Besuchs der Ministerpräsidentin Polens, Beata Szydło, wurde der Besuch im Landratsamt Oświęcimski kurzfristig abgesagt. Anlass hierfür waren zum einen der Jahrestag des ersten Transports polnischer Gefangener ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau am 14. Juni 1940 und zum anderen die Grundsteinlegung eines dort neu entstehenden Museums der Gerechten von Auschwitz. Es soll an diejenigen Polen erinnern, die versucht haben, Häftlingen im deutschen Vernichtungslager zu helfen, indem sie Medikamente und Essen ins Lager schmuggelten oder Häftlingen zur Flucht verhalfen.
Am 13. Juni und 14. Juni hat die Gruppe die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht. Dies geschah in Kooperation mit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) in Oświęcim, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich empfing und vor sowie nach den Besichtigungen der Gedenkstätten betreute.
Der erste Schritt im Bildungsprozess bestand in der Konfrontation mit der authentischen historischen Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau. Im zweiten Schritt erfolgte die Auseinandersetzung mit Fragen über die Welt, in der wir heute leben. Besonders auch ihrer Zukunft im Kontext von Auschwitz, dem Symbol für das größte Verbrechen der Menschheit. Das Wesen dieses Prozesses kennzeichnet das gemeinsame Gespräch und die Unterstützung bei der Entdeckung und der Interpretation der historischen Fakten.
Unter dem Motto „Auschwitz als Lernort“ bietet die IJBS die Möglichkeit durch Workshops eine Erweiterung und Vertiefung des Wissens über den Nationalsozialismus, den 2. Weltkrieg, dem Holocaust und über das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Dazu lenken sie auch die Aufmerksamkeit auf aktuelle Ereignisse und persönliche Verantwortung für die Zukunft.
Vom 15. Juni bis 16. Juni wurde Kraków, die zweitgrößte Stadt und eine der ältesten und schönsten Städte Polens, besucht. Außerdem hatten sie die Möglichkeit mittels einer Stadtführung nicht nur die Schönheit von Kraków zu genießen, sondern auch historisch Wissenswertes vermittelt zu bekommen.
Die Stadtführung wurde im malerischen Stadtteil Kazimierz im sogenannten „jüdischen Viertel“ beendet, wo unter anderem der Regisseur Steven Spielberg seinen Film "Schindlers Liste" drehte.
Am letzten Tag wurden alle Teilnehmer der Studienreise im Generalkonsulat in Kraków (Krakau) herzlich empfangen und erhielten einen Einblick in die dortigen Tätigkeiten.
Insgesamt war die Studien- und Bildungsreise nach Polen ein großer Erfolg und soll in Zukunft wiederholt werden. Denn auch in Zukunft ist es wichtig über das größte Verbrechen der Menschheit zu informieren und weiterhin einen regen Austausch mit unseren europäischen Nachbarn und insbesondere mit unseren Partnern in Oświęcimski zu pflegen.