„Sport verbindet“ –Staffellauf von Dachau nach Oświęcim/Auschwitz

04. April 2025: Ein außergewöhnliches Projekt setzt ein starkes Zeichen für Frieden, Erinnerung und Völkerverständigung: Unter dem Motto „Sport verbindet“ machen sich 40 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland und Polen gemeinsam auf den Weg von Dachau nach Oświęcim/Auschwitz.

Vom 1. bis 10. Mai 2025 legen sie mit dem Staffellauf des Gedenkens und der Versöhnung mehr als 1.000 Kilometer zurück. Ziel dieses Staffellaufs ist es, an die Befreiung der Konzentrationslager Auschwitz und Dachau sowie das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren zu erinnern.

„Diese 80 Jahre Frieden zwischen Polen und Deutschland sind ein wertvolles Gut – aber leider keine Selbstverständlichkeit mehr. In Zeiten globaler Spannungen ist es umso wichtiger, Dankbarkeit und Gedenken mit einem entschiedenen Bekenntnis zu Demokratie, Freiheit und Menschenwürde zu verbinden. Die Landkreise Dachau und Oświęcim/Auschwitz, einst Zeugen der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, tragen dabei eine besondere Verantwortung. Aus dieser Verantwortung ist bereits vor 10 Jahren eine sehr lebendige Landkreispartnerschaft entstanden.“ erklärt Stefan Löwl, Landrat aus Dachau.

„Wir wissen, wohin Hass, Menschenfeindlichkeit und Intoleranz führen können. Freiheit, Demokratie und Frieden – für diese Werte gibt es keine Alternative. Es liegt an uns, sie im Sinne der Botschaft 'Nie wieder!' zu schützen,“ betont auch Andrzej Skrzypiński, Landrat aus Oświęcim

Ein symbolischer Lauf durch die Geschichte

Es gibt viele Wege, Erinnerungsarbeit aktiv zu gestalten – ein Staffellauf ist einer davon: Die insgesamt 1.050 Kilometer lange Strecke wird in 10 Etappen à 100 Kilometer zurückgelegt. Dabei sind ständig 4 bis 5 deutsche und polnische Läuferinnen und Läufer gleichzeitig auf der Strecke, während die restlichen Teilnehmenden in einem Begleitbus folgen. Etwa alle 10 bis 15 Kilometer übergeben die Läuferinnen und Läufer den Staffelstab an Teammitglieder. Auf dem Weg werden zahlreiche historische Gedenkort besucht und somit das Erinnern mit sportlicher Leistung verbunden.

Der TSV Dachau hat sich sofort bereit erklärt, das Laufevent mit dem Büro des Landrats dachau zu organisieren. Seitdem sind viele Ehrenamtliche nahezu rund um die Uhr im Einsatz, um die Strecke festzulegen, Läuferinnen und Läufer zu finden und für Verpflegung sowie Unterkunft zu sorgen. Die Teilnahme am Lauf ist kostenlos.

Wolfgang Moll, Kreisrat und 1. Vorsitzender des TSV Dachau, leitet das ambitionierte Projekt: „80 Jahre kein Krieg ist ein Segen: Wenn wir es jetzt – zum Jahrestag – nicht auf die Beine stellen, dann macht es niemand mehr. Ich war sofort bereit, dieses Erlebnis organisatorisch zu begleiten. Die Begeisterung, die ich an jedem Ort erfahre, an dem wir Halt machen werden, motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin überzeugt, dass wir hier ein einmaliges Event gestalten, an das wir uns noch in vielen Jahren erinnern werden. Auch das Engagement unserer Helfer aus dem Dachauer Landkreis ist sensationell“

Die Route führt von Dachau über Bad Abbach, Weiden, Hof, Stollberg, Dresden und Görlitz nach Polen. Dort geht es weiter über Kreisau, Oppeln, Gleiwitz bis zum Ziel: Oświęcim/Auschwitz.

Interessierte sind herzlich eingeladen, die Laufgruppe auf einem Teilstück oder auch mehrere Tage zu begleiten. Auch Unternehmen können das Projekt unterstützen. Weitere Infos unter https://www.tsvdachau1865.de/staffellauf-des-gedenkens-und-der-versoehnung-etappen