Spenden für Oswiecim: Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten im Partnerlandkreis
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine steht das Büro von Landrat Stefan Löwl im ständigen Kontakt mit den Partnern aus dem polnischen Landkreis Oświęcim/Auschwitz. „Der tägliche Austausch ist uns in dieser Situation enorm wichtig“, sagt Landrat Löwl und bedankt sich hierfür sowohl bei der für die Partnerschaft zuständigen Mitarbeiterin Dr. Bernadetta Czech-Sailer sowie bei der Partnerschaftsbeauftragten des Landkreises Marese Hoffmann. „Auf diese Art und Weise erfahren wir direkt, wie die Situation in Polen ist und wo wir zielgerichtet helfen können.“
Die polnische Grenze wurde mittlerweile von mehr als 2,5 Millionen ukrainischen Geflüchteten passiert und der Partnerlandkreis Oświęcim hat mehrere Tausend von ihnen aufgenommen. „Wir haben unseren Partnerlandkreis gleich zu Beginn angeboten, einen Teil der ukrainischen Geflüchteten im Landkreis Dachau unterzubringen. Die Menschen wollen aber lieber näher bei ihrer Heimat bleiben, um nach Kriegsende gleich zurück gehen zu können,“ berichtet Dr. Czech-Sailer aus den täglichen Gesprächen. Die Partnerschaftsbeauftragte Marese Hoffmann regte daher an, den Freunden in Polen mit Spendengeldern zu unterstützen. „Da die polnischen Kommunen für die Hilfe keine staatlichen Mittel erhalten, ist die finanzielle Belastung enorm,“ unterstützt Landrat Löwl den Vorschlag. „Damit kann vor Ort das gekauft werden, was fehlt.“
Teresa Jankowska von Kreistag Oświęcim freut sich über jegliche Unterstützung. Sie erzählt am Telefon, wofür das Geld aus Landkreis Dachau ausgegeben wird: „Vor allem für das Essen, das die Geflüchtete in Erstaufnahmeeinrichtungen bekommen. Außerdem ist uns auch die Integration sehr wichtig. Deswegen wollen wir mit dem Geld Integrationsmaßnahmen, wie z. B. Polnischkurse, sowie Angebote für ukrainische Jugendliche finanzieren.“
Da das Landratsamt Oświęcim selbst keine Spenden annehmen kann, wird das gesammelte Geld an die Stiftung „Gotowi do działania“ (Bereit zum Helfen) weitergeleitet, die im Landkreis angesiedelt ist und - wie Jankowska sagt – das Unglaubliche leistet. „Ich kann allen versichern, dass die Mittel aus Dachau zu 100% den ukrainischen Geflüchteten zugutekommen“.
Die Mitglieder des Kreistags Dachau haben in der letzten Sitzung am Freitag zugunsten Oświęcims auf ihr Sitzungsgeld verzichtet. Auch während der Kundgebung für Frieden und Solidarität am 03.04.2022, zu welcher der Runde Tisch gegen Rassismus und der Kreisjugendring Dachau aufgerufen hatten, wurden Spenden gesammelt. Martin Modlinger, Sprecher der Seebrücke Dachau, ist beeindruckt von der Hilfs- und Spendenbereitschaft: „Es ist berührend, diese Hilfs- und Spendenbereitschaft für Geflüchtete zu sehen, hier im Landkreis Dachau und in unserem Partnerlandkreis Oświęcim. In zweieinhalb Tagen kamen bereits mehr als EUR 7.000 an Geldspenden zusammen.“
Bürger:innen die den Partnerlandkreis Oświęcim unterstützen wollen, spenden an die Seebrücke Dachau, IBAN: DE 67700915000000271780, BIC: GENODEF1DCA, Stichwort: Hilfe für Oswiecim