Runder Tisch "Mobilitätsdrehscheibe Breitenau" Bekenntnis zu interkommunaler Partnerschaft für intermodales Verkehrsdrehkreuz vor den Toren Dachaus
Die Vision für die Mobilitätsdrehscheibe Breitenau sieht langfristig einen neuen, regional bedeutsamen Umsteigeplatz vom eigenen PKW oder Fahrrad auf unterschiedliche andere Verkehrsträger vor. Angefangen vom Mitfahrerparkplatz, über angebundene Regional- und Stadtbuslinien bis hin zu innovativen Werksbussystemen, in welchen die Beschäftigten bereits während der Fahrt arbeiten können, sowie mittel- bis langfristig einer Reaktivierung des S-Bahnhalts soll sich hier in Stufen ein beispielgebendes Pilotprojekt entwickeln.
Für die erste Projektstufe ist dabei – möglichst kurzfristig – die Errichtung eines Mitfahr- und P&R-Parkplatzes mit der Möglichkeit für BMW und weitere große Arbeitgeber, sog. „Company-Busse“ in den Münchner Norden z.B. zum Forschungs- und Entwicklungszentrum (FIZ) pendeln zu lassen, vorgesehen.
Außerdem wurde vereinbart, parallel hierzu ein Stufenmodell zur langfristigen Weiterentwicklung der Mobilitätsdrehscheibe voranzutreiben. In diesem Zuge sollen wichtige Fragen bzgl. Zuständigkeiten, möglichen Organisations- und Betreibermodellen, Förderregularien, usw. eruiert werden. Gemeinsamer Wunsch und gemeinsames Ziel aller Teilnehmer ist die Aktivierung der Schieneninfrastruktur durch einen neuen Halt für S-Bahnen mit 15-Minuten-Takt und damit einer leistungsstarken und attraktiven Anbindung in die Landeshauptstadt oder auf den sog. Nordring.
Landrat Löwl freut sich über die hochkarätige Besetzung des Runden Tisches: „Dass Oberbürgermeister, Bürgermeister, Vertreter der Landeshauptstadt München und der Amtschef des Bayerischen Verkehrsministerium sich der Projektidee Mobilitätsdrehscheibe Breitenau persönlich annehmen zeigt nicht nur die Dringlichkeit der Verkehrsprobleme, sondern auch die breite Bereitschaft, dieses Projekt außerhalb der normalen Vorgaben und Verfahren und vor allem mit höherer Geschwindigkeit realisieren zu wollen.“
Die Vertreter der möglichen Partner und Förderer eines gemeinsamen Vorgehens zur Realisierung zeigten sich durch die Bank weg begeistert:
Helmut Schütz (Amtschef Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr) sagte: „Ich bin Landrat Löwl für seine Projektidee „Mobilitätsdrehscheibe Breitenau“ sehr dankbar. Sie kann beispielgebend für weitere Projekte in den Ballungsräumen werden. Der Freistaat wird alles tun, um dem Projekt Breitenau zum Erfolg zu verhelfen.“
Arne Lorz (Stadtentwicklung, Referat für Stadtplanung und Bauordnung) erklärte: „Die Landeshauptstadt München begrüßt ausdrücklich die Projektidee einer Mobilitätsdrehscheibe an der Linie S 2 Altomünster in Breitenau. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass die guten, interkommunalen Kooperationsansätze in der Region München in weiteren konkreten Projekten umgesetzt werden.“
Dr. Herbert Grebenc (Bereichsleitung „Real Estate Management, Konzernsicherheit“, BMW Group) meinte: „Bereits heute trägt die BMW Group mit zahlreichen Maßnahmen wie beispielsweise Werksbussen, internen Shuttlebus-Systemen, einer Fahrradinfrastruktur, flexiblen Arbeitszeiten, Job-Ticket und intelligentem Parkraummanagement dazu bei, die Verkehrsbelastung in den kritischen Spitzenstunden zu reduzieren. Um den enormen Zuzug in München und der Region auch in Zukunft verkehrlich abzuwickeln, ist die Bündelung von Fahrten bereits vor den stark belasteten Streckenabschnitten zielführend. Der in der Region Dachau geplante neue P+R Platz kann ein geeigneter Baustein dafür sein, Fahrgemeinschaften zu fördern und den Umstieg auf andere Verkehrsträger zu ermöglichen. So wäre für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem eine schienengebundene Anbindung über den so genannten DB-Nordring eine ideale Lösung, das hohe Verkehrsaufkommen aus dem nördlichen Umland verträglich abzuwickeln und die Zufahrt zum Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group signifikant zu erleichtern.“
Der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann erklärte im Nachgang der Besprechung: „Als Oberbürgermeister der Stadt Dachau begrüße ich natürlich die Bemühungen, Breitenau zu einem Standort auszubauen, an dem Autofahrer auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Dies könnte helfen, den Durchgangsverkehr in der Stadt Dachau zu verringern. Ideal wäre natürlich, wenn sich die Bahn dazu durchringen könnte, den Bahnhof in Breitenau wieder zu eröffnen. Allerdings hängt das gesamte Projekt von vielen Akteuren ab, an denen es scheitern kann. Es wäre daher ein Fehler, Breitenau jetzt schon euphorisch als die Verkehrslösung überhaupt zu feiern. Wir stehen noch ganz am Anfang.“
Alle Teilnehmer vereinbarten, das Projekt konsequent und mit Nachdruck weiter zu verfolgen, wobei insb. der Freistaat eine großzügige Förderung der notwendigen Machbarkeitsstudie und Untersuchungen in Aussicht stellte.