„Oświęcim/Oszpicin/Auschwitz - Wie reden und worüber? Dialog in der Krise“ – internationale Konferenz in Oświęcim mit der Teilnahme einer Delegation des Landkreises Dachau
Sie nahmen an einer internationalen Konferenz zum Thema: „Oświęcim/Oszpicin/Auschwitz - Wie reden und worüber? Dialog in der Krise“ teil.
Der Einladung sind auch zahlreiche andere Gäste gefolgt, u. a. der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Krakau, Dr. Michael Groß sowie der Oberbürgermeister von Oświęcim Janusz Chwierut, welcher sich im Gespräch mit den Mitgliedern der Landkreisdelegation sehr erfreut über die „bekannten Gesichter aus Dachau“ zeigte.
Die dreitägige Konferenz, die in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Auschwitz Komitee sehr kurzfristig veranstaltet wurde, war als Antwort auf die letzten Debatten, die weltweit um das neue polnische Gesetz über das Institut für Nationales Gedenken ausgelöst worden sind, gestaltet. In diesem Kontext ist auch das deutsch-polnische Verhältnis mehr als tangiert. „Sie können sich bestimmt vorstellen, wie die jetzige Situation uns alle in diesem Haus beschäftigt und belastet“, sagte der Jugendbegegnungsstättenleiter Szuster zu Beginn der Tagung. „Gerade deshalb liegt uns daran, jetzt mit Euch - unseren Freunden, Projekt- und Gesprächspartnern, ein dringendes Zeichen dafür zu setzen, dass in der IJBS der Dialog zwischen Polen und Deutschen innerhalb der Zivilgesellschaft fortgeführt wird und von uns weiterhin als Priorität betrachtet wird“.
Die hochrangigen Referentinnen und Referenten aus Polen, Israel und Deutschland, u. a. der Auschwitz-Überlebende und Journalist Marian Turski, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees Christoph Heubner, stv. Leiter der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau und gleichzeitig seit 2012 Direktor des Internationalen Bildungszentrums über Auschwitz und den Holocaust Andrzej Kacorzyk, der langjährige Chef der Deutschen Presseagentur (DPA) in Warschau Jacek Lepiarz und der Pressesprecher der Israelischen Botschaft in Polen Michał Sobelman, haben einstimmig bestätigt, dass diese Debatten und die Kontroversen um die Bedeutung von Ausschwitz nicht nur das Verhältnis zwischen jüdischen und polnischen Auschwitz-Überlebenden, sondern auch die Beziehungen zwischen Polen, Israel, Deutschland und den USA verstören.
Alle Teilnehmer der Konferenz haben gemeinsam diskutiert und nach Antworten zu den Themen „Zu wem Auschwitz gehört?“, „Auschwitz – Geschichte, Gegenwart, Zukunft. Schatten der Erinnerung“, „Wenn die Erinnerung trennt. Dialog in der Krise“ und „Erinnerung und Bildung“ gesucht. Ein reger Austausch zwischen allen Anwesenden hat die Notwendigkeit der Veranstaltung bestätigt. „Es ist wichtig zu wissen und zu sehen, dass sich in Polen so viele Leute für dieses Thema engagieren und einen Dialog führen wollen. Das nehme ich als Erkenntnis nach diesen drei Tagen mit“ sagte die Partnerschaftsbeauftragte Marese Hoffmann zum Abschluss der Konferenz.