Neue Wege in der Bildung - Die Landkreise München und Dachau werden zur „MINT-Region Münchner Umland“
„Hocherfreut und gespannt“ sei er, ließ Landrat Göbel angesichts der positiven Nachricht verlauten.
Was verbirgt sich hinter den vier Buchstaben MINT?
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Ziel des von der bayerischen Staatsregierung geförderten Programmes ist es, junge Menschen für diese Fachbereiche zu begeistern und sie darin zu fördern.
Dafür sollen ganz unterschiedliche Akteure in einem Netzwerk verbunden werden, um bereits vorhandene Potentiale optimal auszuschöpfen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Anschaulichkeit und Alltagsbezug stehen dabei besonders im Vordergrund.
Der Landkreis Dachau bezweckt mit dem bereits bestehenden MINT-Campus Dachau (MCD), bei einer breiten Schülerzahl – von der Grund- und Mittelschule über die Realschule bis zum Gymnasium - die Talente in den MINT-Fächern zu fördern, um mittel- bis langfristig einen wirksamen Beitrag zur Abmilderung des Fachkräftemangels zu leisten. Dabei ist das Experimentierfeld von z. B. Holz- und Metallbearbeitung bis Programmieren breit angelegt, um sowohl die Kompetenzen für das Handwerk, als auch für ein Ingenieurstudium zu fördern.
Der MINT-Campus begleitet und unterstützt die Schülerinnen und Schüler auch dabei, an Wettbewerben teilzunehmen. Im Mai 2016 erreichten Teams des MCD den ersten und zweiten Platz beim Robotics-Wettbewerb der TU München.
Erfolgreiche Bewerbergemeinschaft
Die Landkreise München und Dachau sind zusammen eine von acht Bewerber(gemeinschaften), die als neue MINT-Region durch das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ausgewählt wurden. Zur Umsetzung des regionalen Konzeptes wird ein sogenannter MINT-Manager eingestellt, dessen Stelle für zwei Jahre von der Staatsregierung finanziert wird. Dieser wiederum wird unterstützt durch die MINT-Koordinatoren des für ganz Bayern zuständigen MINT-Büros Bayern.
Hauptaufgabe des neuen Stelleninhabers wird es sein, die vielfältigen Aktivitäten und Initiativen in den beiden Landkreisen vom Kindergarten, über Schulen, Volkshochschulen, Unternehmen und Universitäten zu erfassen, diese zu vernetzen, Lücken in der Förderung zu erkennen und neue Projekte zu initiieren. Ziel ist es, Neugier zu wecken und mehr junge Leute für eine entsprechende Ausbildung zu gewinnen.
Da der MINT-Manager im Referat „Chancengleichheit und gesellschaftliche Potentiale“ im Landratsamt München angesiedelt wird, ist über Netzwerkbeziehungen zu Beauftragten in den Bereichen Inklusion, Integration und Mädchen- bzw. Frauenförderung eine besondere Profilierung in diesen Bereichen möglich. Dies erleichtert es dem MINT-Manager ebenso, auf gebündeltes Wissen zu fachlichen Themen, auf Netzwerkkontakte und regionale Erfahrungen zurückzugreifen.
Der Landkreis München hatte im vergangenen Jahr die Initiative ergriffen und sich nach geeigneten Kooperationspartnern umgesehen. Der Landkreis Dachau schien dafür prädestiniert zu sein, denn dieser hat mit seinem MINT-Campus bereits ein klares Signal gesetzt.
26 Kooperationspartner
Parallel dazu gelang es „in einem Kraftakt“, wie Landrat Göbel betonte, 26 Kooperationspartner vom Deutschen Museum bis zur ESO (European Southern Observatory), von den „Kleinen Forschern München“ bis zu Lehrstühlen der TUM und LMU zu gewinnen, die sich bereiterklärten, im Falle einer Bewerbungen auf jeden Fall mitzuwirken und das Vorhaben zu unterstützen.
Der Landkreis München, bei dem die Stelle angesiedelt wird, wird sich nun zeitnah darum bemühen, diese zu besetzen und loszulegen.
„Gemeinsam wollen wir“, betonen die beiden Landräte Christoph Göbel (Landkreis München) und Stefan Löwl (Landkreis Dachau) „die Potentiale in unserer Region erkennen, Netzwerke fördern und so in der Wachstumsregion Antworten auf den Fachkräftemangel geben“.
Für den Landkreis Dachau ist es zur Förderung des MINT-Campus Dachau wichtig, ein Netzwerk zwischen Schulen, Hochschulen und der Wirtschaft aufzubauen und dabei gemeinsam mit dem Landkreis München die Kontakte zu den Hochschul- und Forschungseinrichtungen in der Region München zu nutzen.