Nachbarschaftsdialog im Landratsamt
Ging es im ersten Termin hauptsächlich um die Notwendigkeit des geplanten Neubaus sowie die städtebaulichen Eckpunkte und speziellen Anliegen der Nachbarschaft, lag diesmal der thematische Schwerpunkt auf dem erarbeiteten Mobilitäts- und Erschließungskonzept. Dabei wurde den Nachbarn das fortschrittliche, bereits im Dachauer Stadtrat befürwortete Konzept im Detail vorgestellt. Durch verschiedene Maßnahmen soll nicht nur der Anteil des PKW-Verkehrs vom/zum Landratsamt verringert werden, sondern mit einer Carsharing-Station, dem 10-Minuten-Takt auf den Stadtbuslinien 720/722 sowie einer MVV-Mietradstation auch ein Mehrwehrt für die ganze Umgebung geschaffen werden. Mit der Kombination dieser Maßnahmen soll der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsträger insgesamt und auch mit Vorbildcharakter befördert werden.
Über 30 Interessierte aus der Nachbarschaft folgten der Vorstellung des Konzepts und stellten im Anschluss diverse Nachfragen, natürlich auch zum Sachstand der derzeitigen Planungen zum Neubau des Landratsamts Dachau. Kreisbaumeister Georg Meier erläuterte dabei noch einmal ausführlich den bisherigen Projektablauf und zeigte dabei auch auf, an welchen Stellen der Planung die Anregungen aus dem ersten Nachbarschaftsdialog bereits berücksichtigt wurden. Sonja Rube vom beauftragten Fachbüro USP ging auf die spezifischen Nachfragen zum Mobilitäts- und Erschließungskonzepts ein und wurde dabei von Christoph Hessel (GEVAS) sowie Justus Hoffmann von der Abteilung Tiefbau der Stadt Dachau unterstützt.
Besonderes bauliches Merkmal des neuen Landratsamts wird die eigene Tiefgaragenabfahrt für Radfahrer. Mit Duschen und Trocknungsmöglichkeiten im Untergeschoß sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes soll der Komfort und die Attraktivität für Radfahrer massiv verbessert werden. Der ab Dezember 2020 eingeführte 10-Minuten-Takt der Stadtbusverkehre (Linien 720 & 722) sowie ein Verschieben der Bushaltstelle mit einer Querungshilfe werden gleichzeitig die Attraktivität des ÖPNV-Angebots steigern. Damit zusammen hängt auch die Verlagerung des Haupteingangs vom Weiherweg an den Bürgermeister-Zauner-Ring, wo sich auch die neue, zweispurige Tiefgarageneinfahrt befinden wird. Diese bietet neben den Parkplätzen für die Mitarbeiter, Dienstfahrzeuge und Besucher eben auch Plätze für Carsharing und soll außerhalb der Öffnungszeiten, insb. am Wochenende und bei Veranstaltungen in der Stadt, für andere Nutzer offenstehen.
Die anwesenden Nachbarn konnten nach Auswertung der Rückmeldungen von der Verträglichkeit des Bauvorhabens überzeugt werden und regten darüber hinaus weitere Verbesserungen an, insb. zur Parksituation im gesamten Umfeld sowie der Anbindungen der anderen Quartiere an den Bürgermeister-Zauner-Ring mit seiner hohen Verkehrsdichte. Auch die geplante Höhenentwicklung wurde nochmals kurz thematisiert, aber als insgesamt passend bewertet. Gleichermaßen wurden die zukünftigen Wegeverbindungen und die Gesamtoptik gelobt. Einige Fragen und Wünsche zur Gestaltung des Außenbereichs konnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret beantwortet werden, ebenso Aussagen zum Zeitplan und den Beeinträchtigungen während der Bauphase. Landrat Löwl sagte aber zu, den Nachbardialog weiter zu führen und im kommenden Jahr erneut zu einer Informationsveranstaltung einzuladen. Bis dahin können Einzelnachfragen aber auch jederzeit gerne individuell eingereicht werden.
Insgesamt war die Informationsveranstaltung nach Einschätzung von Landrat Löwl sowie den beteiligten Vertretern erfolgreich, da wichtige Fragen direkt und detailliert beantwortet werden konnten. „Der direkte Dialog mit der Nachbarschaft ist für mich und meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiges Element und Ausdruck guter Nachbarschaft,“ sagte Löwl am Ende der Veranstaltung. „Natürlich wird es durch den Neubau starke Veränderungen geben, aber am Ende wird das neue Landratsamt ein attraktives Gebäude und – wie bisher – guter Nachbar sein.“ Kreisbaumeister Meier ergänzte, dass „wir bereits mit der Baumassenverteilung des Gewinnerentwurfs aus dem Wettbewerbsverfahren eine gute Grundlage zur Nachbarschaftsverträglichkeit gelegt haben und der Neubau mit der Umsetzung des Mobilitäts- und Erschließungskonzepts das Quartier verkehrlich nicht mehr belasten wird.“