Mückenpopulation im Landkreis Dachau

19. Juli 2024: In diesem Sommer sind sie besonders lästig: Aufgrund des Hochwassers und der vielen Niederschläge verzeichnet der Landkreis Dachau in diesem Jahr eine besonders hohe Population an Mücken.

Diese tritt nicht nur in den „klassischen“ Gebieten wie an Gewässern, in Feuchtgebieten und Wäldern auf, sondern auch auf landwirtschaftlichen Flächen, die durch die Überschwemmungen noch immer feucht sind und in denen sich Restwasser in Senken sammelt. Der nächtliche Regen füllt diese immer wieder auf. Diese Bedingungen bieten Mücken ideale Brutstätten.

Besonders stark vermehren sich derzeit die sogenannten Überschwemmungsmücken. Diese Mückenart ist etwas kleiner als die gewöhnlichen Mücken, jedoch sehr „stichfreudig“ und tritt zudem oft in Schwärmen auf, was sie besonders lästig macht.

Die Asiatische Tigermücke wurde im Landkreis Dachau bisher jedoch noch nicht nachgewiesen. Sie sorgt trotzdem immer wieder für Gesprächsstoff, da sie grundsätzlich in der Lage ist, Krankheitserreger wie z.B. das Dengue, Zika- oder Chikungunya-Virus durch einen Stich zu übertragen. Diese Erreger sind in Deutschland bisher jedoch nicht verbreitet und die Krankheiten traten bislang nur bei Reiserückkehrern auf; eine Infektion in Deutschland ist nicht bekannt. Damit wird das Gesundheitsrisiko, das von der Asiatischen Tigermücke in Deutschland ausgeht, derzeit als äußerst gering erachtet; insb. im Vergleich zu den Gefahren im Sommerurlaub in südlichen Ländern.

Dennoch sollte eine Verbreitung der Asiatische Tigermücke verhindert werden. Mit dem Klimawandel und den heißen Sommern sowie milden Wintern findet die Mückenart zunehmend günstige Bedingungen vor, um sich auch in Deutschland anzusiedeln und Populationen zu bilden. Da in einigen Nachbarlandkreisen bereits vereinzelt Asiatische Tigermücken gesichtet und bestätigt wurden, bittet das Landratsamt Dachau um Aufmerksamkeit in der Bevölkerung.

Grundsätzlich gilt: Die Asiatische Tigermücke ist – im Gegensatz zu unseren heimischen Mücken – tagaktiv. Außerdem ist sie deutlich kleiner als unsere heimischen Mücken und passt bequem auf eine 1-Cent-Münze. Sie unterscheidet sich so auch von der bei uns häufig vorkommenden Ringelmücke. Alle Erkennungsmerkmale sind hier zu finden. https://tiger-platform.eu/de/asiatische-tigermuecke/erkennen/ 

Bürgerinnen und Bürger, die ein Mückenexemplar gesichtet bzw. erlegt haben, das untypisch oder auffällig erscheint und eine Asiatische Tigermücke sein könnte, können dieses an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) melden bzw. senden. Die Adresse lautet

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II
Sachbereich TG 6.3
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim

Mit Blick auf die bevorstehende Urlaubszeit weist das Landratsamt Dachau darauf hin, dass in vielen südeuropäischen Ländern die Asiatische Tigermücke heimisch geworden ist und dort ein entsprechender Mückenschutz dringend zu empfehlen ist.

Um sich allgemein gegen Mücken zu schützen und Populationen einzudämmen, können folgende Maßnahmen getroffen werden:

  • Offenes, stehendes Wasser vermeiden: Decken Sie Regentonnen ab, leeren und entfernen Sie regelmäßig herumstehende Eimer oder sonstige Behältnisse.
  • Wassertränken: für Insekten oder Vögel regelmäßig ausleeren und mit frischem Wasser befüllen.
  • Schutzmaßnahmen im Haus: Bringen Sie Fliegengitter an den Fenstern an und halten Sie bei Licht abends Fenster und Türen geschlossen, wenn keine Fliegengitter vorhanden sind.
  • Kleidung: Tragen Sie lange, luftige und helle Kleidung. Dunkle Farben ziehen die Plagegeister eher an.
  • Mückenschutzmittel: Viele Sprays sind in Drogeriemärkten oder Apotheken erhältlich und reduzieren den Befall.