Mandatsträgerkonferenz zur Zukunft der Straßeninfrastruktur im Landkreis Dachau im Bürgerhaus Karlsfeld
Nach dem fertiggestellten, neuen Nahverkehrsplan sowie dem weit fortgeschrittenen Radverkehrskonzept wurde nun auch der sog. motorisierte Individualverkehr (kurz: MIV) im Zuge des Gesamtverkehrskonzepts betrachtet und die gutachterlichen Ergebnisse vorgestellt.
Durch die Kreisverwaltung sowie das beauftragte Fachbüro Intraplan wurden die im Zuge der Grundlagenermittlung – unter Beteiligung der Gemeinden, Mandatsträger sowie der Bürgerschaft – knapp 50 Straßenbauprojekte bzw. -ideen systematisch erfasst, standardisiert bewertet und auf ihre verkehrliche Wirksamkeit sowie Realisierbarkeit untersucht. Diese Analyse umfasste u.a. mehrere Varianten einer Westumfahrung der Stadt Dachau und unterschiedliche Umfahrungsoptionen für straßenverkehrlich stark belastete Gemeinden bzw. Gemeindeteile sowie eine Verkehrsmodellierung für den Landkreis Dachau im Jahr 2030.
Die nun von Herrn Dr.-Ing. Ulrich Rückert (Intraplan) vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass einzelne Umfahrungen zwar durchaus entlastende Wirkungen für die Orte entfalten und durch weitere gestalterische Maßnahmen die Lebensqualität tangierter Ortszentren deutlich steigern könnten, keine der Projektideen jedoch „die große Lösung“ für ein staufreies Autofahren vom Dachauer Hinterland in den Norden München o.ä. erwarten lässt.
Landrat Stefan Löwl bilanziert: „Das Ziel des MIV-Konzepts, nämlich lange und immer wieder diskutierte Maßnahmenideen auf Ihre Auswirkungen hin zu überprüfen, wurde erreicht. Mit diesen, auf einer einheitlichen und damit vergleichbaren Bewertungsgrundlage erarbeiteten Ergebnissen können endlich wirksame von unwirksamen Projektideen getrennt werden.“ Gleichermaßen stellt er jedoch auch klar: „ganz ohne neue Straßeninfrastruktur wird die Mobilität der Zukunft sicherlich nicht abgewickelt werden können. Die wachsende Bevölkerung mit den zunehmenden Mobilitätswünschen und die innerörtlich notwendige Neuverteilung des Straßenraums können ohne Ausweichoptionen nicht verträglich gelöst werden. Und auch Busse, neue Verkehrsmittel sowie Wirtschafts-, Dienstleistungs- und Lieferverkehre benötigen entsprechenden Straßenraum.“
Bevor das MIV-Konzept nun finalisiert und der Öffentlichkeit vorgestellt wird, werden die Gemeinden im Landkreis Dachau nun um ihre Einschätzung und Stellungnahme gebeten.
Weitere Informationen zum Projekt sowie den Ergebnissen finden Sie auf der Webseite unter dem Reiter „Kreisentwicklung“:
https://www.landratsamt-dachau.de/landkreis-kultur-tourismus/kreis-und-regionalentwicklung/kreisentwicklung/