Landkreispartnerschaft: Digitaler Austausch der Landräte Löwl und Skrzypiński zum Krieg in der Ukraine und zur Aufnahme von Flüchtlingen
Landrat Skrzypiński betonte, dass die Hilfsbereitschaft bei der polnischen Bevölkerung auch im Landkreis Oświęcim riesig ist. Da staatliche Aufnahmestrukturen kaum vorhanden sind, müssen sich die Kommunen um die ankommenden Kriegsflüchtlinge - überwiegend Frauen, Kinder und ältere Menschen - kümmern. Alle sind bisher in privaten Wohnungen, Hotels und Jugendherbergen sowie öffentlichen Gebäuden untergebracht. „Wir wissen aber, dass demnächst die Hochsaison für die touristische Branche beginnt“, meint Landrat Skrzypiński mit besorgtem Blick auf die kommenden Wochen und Monate. „Alleine die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau sowie der Freizeitpark „Energylandia“ werden jedes Jahr von über zwei Millionen Touristen besucht. Die Hotels haben bereits angekündigt, dass wir nach anderen Unterbringungsmöglichkeiten suchen müssen“, berichtete Skrzypiński.
Eine ganz andere Herausforderung nannte Teresa Jankowska: „Unsere Gesellschaft ist eher homogen. Wir haben keinerlei Erfahrung mit ausländischen Schülerinnen und Schülern in unseren Schulen. Natürlich gehört Ukrainisch, so wie Polnisch, zu slawischen Sprachen und früher haben auch viele noch Russisch gelernt; die allgemeine Verständigung klappt also irgendwie. Aber die Jugendlichen in die Schulen aufzunehmen und sie zu integrieren wird bestimmt nicht einfach. Man darf dabei nicht vergessen, dass diese Kinder oft schreckliche Dinge erlebt haben und in Sorge um den kämpfenden Vater oder zurückgebliebene Angehörige sind. Die psychologische Unterstützung und Begleitung wird hier von enorm großer Bedeutung sein“, so Jankowska.
Die Landräte Löwl und Skrzypiński haben auch über konkrete Hilfsmaßnahmen für den Landkreis Oświęcim gesprochen. Materiell sind die polnischen Partner jedoch gut aufgestellt, sodass allgemeine Sachspenden aktuell nicht erforderlich sind. „Wir werden bei Bedarf kurzfristig und unbürokratisch helfen,“ sichert Landrat Stefan Löwl zu. „Dafür sind Freunde ja da.“