Landkreis-Seniorenbeirat fordert zukunftsfähige Pflegeangebote: Versorgungslücken müssen geschlossen werden
„Der Landkreis braucht eine klare Versorgungsstrategie für die älter werdende Bevölkerung“, so der einhellige Tenor des Gremiums. Dabei gehe es nicht nur um zusätzliche Plätze in der stationären Pflege, sondern vor allem auch um vielfältigere und bedarfsgerechte Angebote wie Tages- und Nachtpflege, Betreuungsgruppen sowie niedrigschwellige Unterstützung im Alltag.
Ein besonderes Augenmerk legte der Seniorenbeirat auf das Projekt Wohlbedacht e.V., ein Verein, der sich mit innovativen und menschenzentrierten Konzepten für Menschen mit Demenz und deren Angehörige einsetzt. Anette Arand, die Vorständin des Vereins, war zur Sitzung geladen und stellte dessen wichtige Arbeit vor. Die Angebote von Wohlbedacht zeichnen sich durch einen hohen Innovationsgrad und ein klares Bekenntnis zur Freiheit in der Pflege aus. Sie sollte frei von starren Konventionen und radikal auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet. Zur besseren Veranschaulichung hat Wohlbedacht ein Kartenset mit Fallgeschichten und gebündeltem Praxiswissen entwickelt – zu Themen wie Demenzsensibilität, Projektentwicklung, Mitarbeiterführung und vielem mehr.
Der LKSB unterstützt ausdrücklich die Schulungs- und Qualifizierungsangebote von Wohlbedacht. Zum Beispiel die Schulung für Helferinnen und Helfer in Betreuungsgruppen, die für November 2025 geplant ist.
„Wir müssen uns ernsthaft fragen: Wie wollen wir selbst einmal gepflegt werden – eingesperrt oder frei?“, so ein Mitglied des Gremiums. Die Antwort sei für viele klar und so fordert das Gremium auch die Politik auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Der Seniorenbeirat appelliert an die Verantwortlichen im Landkreis, gemeinsam mit innovativen Partnern wie Wohlbedacht neue Wege zu gehen, um die Versorgung im Alter zu sichern und pflegende Angehörige spürbar zu entlasten.
Der Landkreis-Seniorenbeirat richtet seinen Appell gezielt an die politischen Entscheidungsträger im Kreistag sowie den Gemeinde- und Stadträten. Der Beirat wird das Gespräch suchen, um die bestehenden Versorgungslücken deutlich zu machen und gemeinsam mit Partnern wie Wohlbedacht e.V. konkrete Lösungen zu entwickeln.
„Wir brauchen ein abgestimmtes Vorgehen, das bestehende Angebote besser sichtbar macht und gleichzeitig neue Versorgungsmodelle ermöglicht“, so Reinhold Heiss, Vorsitzender des LKSB. Ziel ist es, kurzfristige Entlastung zu schaffen – und langfristig eine Versorgungskultur zu etablieren, die den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht wird.