Pflege der Zukunft: Landkreis-Seniorenbeirat besucht Forschungszentrum der TU München
Der interaktive Assistenzroboter leistet im Pflegealltag nützliche Unterstützung wie z.B. Gegenstände holen, Post vorlesen oder Getränke und Essen anbieten. Mit ihm kann mit Freunden oder Bekannten per Videotelefonie kommuniziert oder sogar Schach gespielt werden. Und schließlich ist er auch im Gesundheitsbereich einsetzbar, für „digitale Sprechstunden“, Fitness- und Reha-Programme sowie zur Medikamentengabe und Erinnerung.
Projektmitarbeiterin Martina Kohlhuber erläuterte diese Möglichkeiten von GARMI, den die Besucher dann auch in Aktion erleben konnten: mit einer kleinen Reha-Übung trainierte er Arm- und Handgelenke von LKSB-Vorsitzenden Reinhold Heiß. GARMI und weitere robotische Assistenzsysteme, beispielsweise für „ferngesteuerte“ Ultraschall-Untersuchungen, werden in Garmisch von Wissenschaftlern aus zahlreichen Nationen weiterentwickelt und könnten in Zukunft wichtige Aufgaben übernehmen. Sie sind aber, betont Martina Kohlhuber, keineswegs als Ersatz für menschliche Pflege gedacht, sondern eben nur zu deren Unterstützung.
Von großem Interesse für die Mitglieder des LKSB Dachau war der anschließende Besuch des nahe beim TUM-Forschungszentrum gelegenen „LongLeif Living Plus Zentrums“, dessen Wohnberatungsteam sich schon seit einigen Jahren dem Thema „Erhalt der Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden“ widmet. Hier wird eine kostenfreie und neutrale Wohnberatung angeboten, die mit Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Handicaps sowie deren Angehörigen individuell angepasste Wohnlösungen entwickelt. In der Musterwohnung „Living Plus“ mit Wohncafe können Elemente solcher Lösungen besichtigt werden. LongLeif-Wohnberater Markus Heberle zeigte den Gästen aus Dachau, wie sich in Bad, Schlafzimmer, Küche oder Wohnraum durch kleine bauliche Veränderungen und technische Hilfsmittel selbstgestimmtes Leben im Alter gewährleisten lässt.
Alles in allem nahm der LKSB vom Besuch in Garmisch-Partenkirchen nicht nur eine Fülle an Ideen und Anregungen mit, sondern war auch für den Blick in künftige technische Möglichkeiten im Pflegebereich dankbar.