Landkreis Dachau bereitet Maßnahmenpaket für kommende Hitzeperioden vor
Aus diesem Grund trafen sich am Mittwoch, den 14.09.2022 erstmalig die Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen, um zunächst Erfahrungen aus der letzten Hitzeperiode zu sammeln und Bedarfe zu eruieren. Neben Mitarbeiter:innen des Gesundheitsamtes und der Gesundheitsregion Plus waren Vertreter:innen aus der Kreisentwicklung des Landratsamtes, Klimaschutzbeauftragte aus Landkreis und Gemeinde, Ansprechpartner:innen für Pflegeheime, ambulante Pflege, Heimaufsicht, Hebammenkoordinierung, Kinderbetreuung und der Koordinierungsstelle für das Ehrenamt dabei.
Ziel der Gruppe ist es, sich zunächst zu vernetzen und eine Aufmerksamkeitskampagne für kommende Hitzeperioden zu entwickeln. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt hier auf älteren Menschen, Schwangeren und Kleinkinder. Denn seit einigen Jahren gibt es die Empfehlung der WHO geeignete Instrumente für den Gesundheitsschutz zu entwickeln. Denn gerade für vulnerable Gruppen hat die Hitze durchaus Folgen auf die Gesundheit. Denn jeder Körper muss Energie aufwenden, um mit Hitze umgehen zu können. Bei erhöhten Außentemperaturen betreibt der Körper durch eine erhöhte Durchblutung der Extremitäten Thermoregulation und erhöht damit schon im Ruhezustand den Energieverbrauch. Bei zusätzlicher körperlicher oder geistiger Betätigung steigt die Beanspruchung des Herzens und des Kreislaufs weiter an und ruft Kopfschmerzen, Ermüdung oder abnehmende Konzentrationsfähigkeit hervor.
Zusätzlich zeigen sich in eng bebauten Wohnraum der „Wärmeinsel-Effekt“: Dicht besiedelte Gebiete und versiegelte Flächen sorgen dafür, dass sich Gebäude und Straßen tagsüber unter Sonneneinstrahlung aufheizen, nachts jedoch nicht wieder entsprechend abkühlen, weshalb sich die Hitze staut. So ist es für die Bewohner schwierig, sich von den hohen Temperaturen zu erholen.
Wichtiger Diskussionspunkt war, wie die betroffene Zielgruppe am besten erreicht werden kann. Personen in Pflegeheimen bekommen Hilfe und Informationen vor-Ort, so ist der Zugang besonders zu alleinlebenden älteren Menschen notwendig. Sind keine Angehörigen verfügbar, könnten ehrenamtliche Helfer eine wichtige Rolle spielen. So liegt der Fokus ganz klar auf der Kommunikation von Mensch-zu-Mensch und einer Aufklärungskampagne der besonders betroffenen Personengruppe.
Nach der ersten Bestandsaufnahme geht die Arbeitsgruppe nun zeitnah in die Feinarbeit. In kleinen Gruppen werden in den kommenden Wochen Schwerpunkte und Konzepte für die einzelnen Zielgruppen erarbeitet. Erklärtes Ziel ist es, vorbereitende Maßnahmen zu treffen und zu initiieren, um alle Beteiligten für kommende Sommer zu wappnen.