Lageinformation im Landkreis Dachau, 2. Juni 2024 - 17:15 +++

02. Juni 2024: Über 1.500 Einsätze im Landkreis Dachau – Schwerpunkt Petershausen und Markt Indersdorf + Hoher Grundwasserspiegel in Kalsfeld und Dachau Süd + Die B471 mit Tempobeschränkung von 30 km/h + Pegelstände der Glonn und Maisach auf hohen Niveau. Amper steigt punktuell weiterhin an + Schulbetrieb am Montag + Bürgertelefon vorerst täglich von 8:00 – 12:00 Uhr und Montag bis Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr unter der 08131/74-250 und 08131/74-131 erreichbar.

Mit weit über 1.500 Einsätzen sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren, von THW und BRK im Landkreis Dachau trotz des nachlassenden Regens im Dauereinsatz. Schwerpunkte sind derzeit Petershausen und Markt Indersdorf. Mit der Festlegung des Katastrophenfalls sind nun auch drei externe Hilfskontingente aus München, Garmisch-Partenkirchen und Rosenheim im Landkreis aktiv. Vorrangig werden Häuser und Keller ausgepumpt. Einige Keller sind mit auslaufendem Öl verunreinigt, welches gesondert entsorgt werden muss. Insgesamt sind über 600 Wohnhäuser im gesamten Landkreis vom Hochwasser betroffen. 

Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner in den vom Hochwasser betroffenen Wohngebieten mussten vorübergehend ihre Wohnungen räumen. Insgesamt wurden vergangene Nacht 39 Erwachsene und ein Säugling von der Wasserwacht aus den überschwemmten Gebieten gerettet.

Auch in Dachau-Süd sowie in Karlsfeld laufen aufgrund des hohen Grundwasserspiegels weiterhin Keller und Tiefgaragen voll. Die B471 war nach einem Unfall zeitweise in beide Richtungen gesperrt, nun gilt eine Tempobeschränkung von 30 km/h aufgrund des immer wieder überlaufenden Wassers und der daraus resultierenden Aquaplaninggefahr. Die Autobahn A8 ist nach der Sperrung seit Mittag wieder in beiden Richtungen befahrbar. Auch viele Straßen und Brücken entlang der Glonn sind nach Ablauf des Wassers wieder passierbar. Die noch bestehenden Straßensperren sollten jedoch weiterhin unbedingt beachtet werden.

Derzeit verbleiben die Pegelstände der Glonn und Maisach auf einem hohen Niveau. Die Amper steigt punktuell derzeit weiterhin an. Das Landratsamt Dachau bittet die Bevölkerung umsichtig zu handeln und die Pegelstände z.B. auf der Seite https://www.hnd.bayern.de/pegel/meldestufen  zu prüfen. Sollte es doch noch einmal zu Evakuierungen kommen, informiert die Feuerwehr in den betroffenen Gebieten.

Am Montag, den 3. Juni, startet der Schulbetrieb in allen Schulen außer in der Grundschule in Petershausen und in der Berufsschule Dachau. Dort entfällt der Unterricht aufgrund von entstandenen Wasserschäden.

Nach und nach beginnen bereits die Aufräumarbeiten. Um bei der Entsorgung des entstandenen Unrats zu unterstützen, öffnen voraussichtlich morgen Nachmittag zwei Wertstoffhöfe. Die Informationen, welche Wertstoffhöfe zu welchen Uhrzeiten geöffnet werden, steht morgen ab ca. 8:30 Uhr auf den Internet-Seiten des Landratsamts und wird über die sozialen Medien kommuniziert.

Solange der Katastrophenfall gilt ist das Bürgertelefon täglich von 8:00 – 12:00 Uhr und Montag bis Donnerstag auch von 14:00 bis 18:00 Uhr unter der 08131/74-250 und 08131/74-131 erreichbar. Bürgerinnen und Bürger können dort ihre Fragen rund um das Hochwasser stellen.

Landrat Stefan Löwl bedankt sich bei allen Einsatzkräften für den anhaltenden Einsatz: „Ich danke allen Hilfskräften für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr großes Engagement in dieser schwierigen Situation. Ein besonderer Dank gilt auch der Bevölkerung für ihr umsichtiges Verhalten und die Unterstützung der Einsatzkräfte.“

Am Rande des geplanten Besuchs von Staatsminister Hubert Aiwanger bei der 150 Jahr Feier der Freiwilligen Feuerwehr Tandern besuchte er gemeinsam mit Landrat Stefan Löwl, unserem Stimmkreisabgeordneten Bernhard Seidenath sowie dem Petershausener Bürgermeister Marcel Fath die Einsatzkräfte in Petershausen und machte sich in zahlreichen persönlichen Gesprächen mit Einsatzkräften und betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern einen persönlichen Eindruck über die katastrophalen Auswirkungen des Unwetterereignisses in Petershausen.