Kommunales Wohnungsbaugespräch: Lösungsansätze für die Wohnraumkrise in Bayern
Um ins Gespräch zu kommen, brachte die Wirtschaftsförderung des Landkreises in Kooperation mit der Bauinnung Dachau und dem Bayerischen Ziegelindustrie-Verband dafür Vertreter der örtlichen Bauwirtschaft, Architekten und Planer, mit Kommunalpolitikern und Mitarbeitern von Bauämtern und Kommunen zusammen. Nach einer Begrüßung durch Matthias Hörl, dem Geschäftsführer der Hörl & Hartmann Ziegeltechnik GmbH & Co. KG aus Dachau und Vorstandsmitglied des Bayerischen Ziegelindustrieverbands hob Landrat Stefan Löwl die Baubranche als einer der wichtigsten Wohlstandsgaranten der Region hervor. Aus diesem Grund liegt sie im ganz besonders am Herzen.
Obermeister Raffael Diepold führte dann schließlich ins das Hauptthema des Abends, das nachhaltige Bauen ein und plädierte für Technologieoffenheit und Baustoffneutralität bei Bauentscheidungen, um größtmögliche Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus zu erreichen. „Wem echte Nachhaltigkeit am Herzen liegt, muss Baustoffneutral und Technologieoffen bauen und für jedes Bauvorhaben den richtigen Baustoffmix finden.“
Dipl. Ing. Alfred Emhee zeigte in seinem Vortrag „Klimafreundlich bauen - Ökobilanz, Klimaresilienz & Recycling“ unter anderem den Weg zur Klimaneutralität der Baubranche auf und wie diese erreicht werden kann. „Der Schlüssel liegt insbesondere in der Einsparung von CO2, daher ist die Ökobilanz (CO2-Bilanz) inzwischen zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsbewertung.“, so Emhee.
Wie die Transformation zur CO2-Neutraliät der Baubranche in der Praxis aussieht, stellte Matthias Hörl am Beispiel seines Familienunternehmens am Standort Dachau dar. Nachhaltigkeit wird bei Hörl & Hartmann mit einem geschlossenen Recycling-Kreislauf in fünf Schritten erreicht. Dieser beginnt mit dem ökologischen Abbau direkt am Werk, der Nutzung alternativer Energien bei der Produktion und der Wiederverwendung von anfallenden Abfällen. „Seit 2012 wurden am Standort Dachau mehr als 30 Mio. € in modernste Anlagentechnik und Energieeffizienz investiert, unsere Brennstoffbedingten Emissionen konnten um 46% reduziert werden und wir erzeugen mehr Strom, als wir verbrauchen.“, sagt Matthias Hörl. Um diese zu erreichen hat das Unternehmen mittlerweile sogar eine Synthesegas-Anlage, die den Bedarf an Erdgas zu substituiert. In der anschließenden Diskussion und in den Gesprächen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging es insbesondere um die Frage, auf welchen Wegen die Klimaneutralität am besten und schnellsten erreicht werden kann.
Landrat Stefan Löwl fasst zusammen: „Zahlreiche Bauakteure aus dem ganzen Landkreis konnten sich über die aktuelle Situation der Baubranche verschaffen und sich erfolgreich vernetzen. Denn mit den großen Herausforderungen durch Normen, Bürokratie und finanziellen Rahmenbedingungen müssen alle Akteure zusammenarbeiten“