Grünes Licht für Pflegestützpunkt im Landkreis Dachau
Mederer und Löwl unterzeichneten am Donnerstag den Antrag, mit dem sie das Initiativrecht zur Errichtung eines Pflegestützpunktes ausüben. Ziel ist eine wohnortnahe, umfassende und unabhängige Beratung rund um das Thema Pflege für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis. Der Bezirk Oberbayern beteiligt sich daran finanziell sowie ergänzend mit einer Vor-Ort-Beratung zu seinen Leistungen für Menschen mit Behinderungen und zur Hilfe zur Pflege.
Den Errichtungsantrag unterzeichneten Bezirkstagspräsident Mederer und Landrat Löwl am Donnerstagnachmittag im Landratsamt Dachau. Sie üben damit als achter kommunaler Träger in Oberbayern das Initiativrecht zur Errichtung eines Pflegestützpunktes auf der Basis des bayerischen Rahmenvertrags aus. Zuvor hatten der Bezirk Oberbayern, das Landratsamt Dachau sowie die örtlichen Vertreter der AOK das Betriebskonzept und den Stützpunktvertrag auf kommunaler Ebene abgestimmt. Der Landkreis Dachau wird die Aufgabe zum Betrieb des Pflegestützpunktes an die Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau eG übertragen.
Der Antrag wird jetzt an die Kommission Pflegestützpunkte auf Landesebene mit der Bitte um Genehmigung gesandt. Nach deren Zustimmung kann die Unterzeichnung des Stützpunktvertrages durch alle beteiligten Träger erfolgen. Namentlich sind dies der Bezirk Oberbayern, der Landkreis Dachau sowie die Kranken- und Pflegekassen.
Dank für die gute Zusammenarbeit
„Wie sagt man so schön, was lange währt wird endlich gut“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es freut mich, dass wir in Dachau nach Klärung aller Fragen jetzt das Initiativrecht ausüben können und dem Start des Pflegestützpunktes ein ganzes Stück nähergekommen sind. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Kassen und freuen uns auf die gemeinsame Beratung zum Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger.“
„Ich bin froh, dass wir den Prozess, welcher im April 2018 mit einem Antrag im Kreistag begonnen hat, nun endlich zum Abschluss gebracht haben. Mit der bayernweit einmaligen Lösung, den Pflegestützpunkt durch unsere Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau eG betreiben zu lassen und damit auch eng mit der Gesundheitsregion Plus zu vernetzen, erreichen wir einen wichtigen Mehrwert für die Bevölkerung und die Vernetzung der gesundheitlichen Angebote im Landkreis,“ erklärte Landrat Stefan Löwl.
Der Dachauer Stimmkreisabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag Bernhard Seidenath ergänzte: „Heute ist ein guter und wichtiger Tag für unseren Landkreis Dachau. Das Thema Pflege wird immer wichtiger und betrifft immer mehr Menschen im Landkreis. Hierfür braucht es eine Institution, die unabhängig und umfassend über Leistungen und Hilfsangebote berät: den neuen Pflegestützpunkt, der die Dachauer Fachstelle für pflegende Angehörige ergänzen wird. Ich freue mich, dass der Landkreis die Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung einbindet, die schon unsere Gesundheitsregion Plus trägt.“
Gemeinsame Trägerschaft
Träger des gemeinsamen Pflegestützpunktes gemäß § 7 c SGB XI sind die Pflege- und Krankenkassen sowie der Landkreis Dachau und der Bezirk Oberbayern. Die Kosten übernehmen zu zwei Dritteln die Pflege- und Krankenkassen; das verbleibende Drittel teilen sich jeweils zur Hälfte Landkreis und Bezirk. Der Pflegestützpunkt wird im sogenannten Angestelltenmodell betrieben.
Beratung aus einer Hand
Erklärtes Ziel des Pflegestützpunktes wird es sein, die Vielzahl von Beratungsangeboten im Landkreis Dachau zu vernetzen und bestehende Ressourcen zu nutzen. Die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörige, erhalten damit erstmals wohnortnah eine unabhängige, neutrale und umfassende Beratung aus einer Hand.
Ergänzende Vor-Ort-Beratung des Bezirks Oberbayern
Die Beratung im Pflegestützpunkt wird ergänzt durch wöchentliche Sprechstunden des Bezirks Oberbayern zu den Leistungen für Menschen mit Behinderungen und zur Hilfe zur Pflege. Diese Vor-Ort-Beratung des Bezirks gibt es bereits in den Landkreisen Ebersberg, Landsberg am Lech und Mühldorf. Bezirkstagspräsident Mederer sagte: „Unsere Erfahrungen sind vielversprechend. Es kommt gut an, dass wir als Bezirk raus zu den Menschen gehen. Es ist für alle ein großer Gewinn, wenn sie sich wohnortnah und kompetent zu unseren Leistungen in der Eingliederungshilfe und zur Hilfe zur Pflege beraten lassen können.“