Große Katastrophenschutzübung im Landkreis Dachau
Die Übung erstreckte sich über die Gemeinden Altomünster, Bergkirchen, Dachau, Hebertshausen und Karlsfeld, einschließlich des Bereichs am Karlsfelder See. Über 400 Einsatzkräfte waren an insgesamt neun verschiedenen Einsatzorten im Einsatz.
Bestandteil der Übung waren Szenarien wie ein fiktiver Stromausfall in Karlsfeld, Hochwasser mit Überschwemmungen an zwei Gewässern, die Evakuierung von stehenden Zügen sowie die Unterbringung der Passagiere. Zudem wurde ein Unfall mit einem Gefahrguttransport und die Rettung mehrerer Personen an einer Baustelle simuliert. Gerade mit dem Blick auf die Vielzahl der einzelnen Schadensmeldung, legte die Übung einen Schwerpunkt auf die Priorisierung der Maßnahmen, die Planung und Logistik der einzelnen Aktionen. Anhand der praktischen Beispiele konnten Prozessfehler der Theorie erkannt und künftig korrigiert werden. So bot die Katastrophenschutzübung allen beteiligten Organisationen die Gelegenheit, die Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft in verschiedenen Szenarien zu trainieren und für die Zukunft zu optimieren.
Bei der Gefahrgutübung am Bauhof Altomünster wurde zum Beispiel ein Szenario simuliert, in dem ein Behälter mit Gefahrgut abstürzte und eine Person verletzte. Die Priorität lag darauf, die auslaufenden Medien von der verletzten Person fernzuhalten und diese zu versorgen. Hier spielte auch der Eigenschutz mit schwerer Schutzkleidung (CSA) eine wichtige Rolle. Zusätzlich musste eine Dekontaminationsstelle aufgebaut und betrieben werden, um eine weitere Verbreitung der Gefahrstoffe zu verhindern.
Am Karlsfelder See wurde eine Ölwehrübung durchgeführt: Szenario war ein starkes Hochwasser, das Keller überflutete und so verschmutztes Wasser in den See gelangen ließ. Hierbei wurden Maßnahmen ergriffen, um das Öl einzudämmen und zu entfernen. Boote der Feuerwehr und der Wasserwacht kamen zum Einsatz, um Ölsperren zu errichten und das Öl einzusaugen, bevor es weitere Umweltschäden verursachen konnte.
Bei einer Deichverteidigung wurde ein Szenario simuliert, in dem ein Bach über die Ufer trat und über eine längere Strecke Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich waren. Hierzu wurden am Landkreisbauhof mehrere LKW-Ladungen Sand in Sandsäcke befüllt und zum Einsatzort gebracht. Dort wurde ein Deich errichtet, um das Eindringen von Wasser in Häuser zu verhindern.
Landrat Stefan Löwl bedankte sich bei allen Teilnehmenden und hob zum Abschluss die Wichtigkeit solcher Maßnahmen hervor: "Die Zusammenarbeit und das professionelle Handeln aller beteiligten Organisationen sind die Grundvoraussetzung für die Bewältigung einer Krise – für den Ernstfall kann man nie genug vorbereitet sein. Ich danke allen Einsatzkräften für ihr Engagement und ihren Einsatz für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger."