So geht „Bunt statt grau“ – Gewinner des Vorgarten-Fotowettbewerbs
Die Plätze 1 bis 10 wurden bei der Preisverleihung am Mittwoch, den 28.09.2022 vorgestellt und von Landrat Stefan Löwl mit dem Schild „Insektenparadies“ ausgezeichnet. Für die ersten 3 Plätze gab es zusätzlich einen Geldpreis.
Landrat Löwl freute sich: „Es ist schön zu sehen, wie viele gelungene Beispiele es DAHoam für insektenfreundliches und naturnahes Gärtnern gibt. Hängen Sie das Schild gut sichtbar außen auf und zeigen Sie, dass Sie mitsummen. Eigentlich sind nicht nur Sie Gewinner, sondern wir alle, denn sie tragen zur Artenvielfalt insgesamt bei. Ich hoffe, viele lassen sich davon inspirieren.“
Liste der Gewinner:
- 1. Platz Anita Atzenhofer, Weichs
- 2. Platz Jenny Kiermeir, Petershausen
- 3. Platz Andrea Reischl, Markt Indersdorf
- 4. Platz Gerhard Kamil, Bergkirchen
- 5. Platz Hildegard Windholz, Niederroth
- 6. Platz Michael Hainz, Dachau
- 7. Platz Petra Reif, Pasenbach
- 8. Platz Arthur u. Sibylle Bauer, Dachau
- 9. Platz Detlev Ebert, Dachau
- 10. Platz Klaus Widmann, Dachau
Mitmachen konnten Privatpersonen, deren Vorgarten im Landkreis Dachau liegt und nur zu maximal 30 % betoniert oder mit Steinen bedeckt ist. Punkte wurden vergeben für alles, was Tieren, dem Klima und damit auch uns Menschen guttut. Zum Beispiel für abwechslungsreiche Gestaltung mit Bäumen, Büschen, Stauden und der Verwendung von verschiedenen heimischen Pflanzen.
Wie wichtig es ist, dass jeder sich für die Artenvielfalt einsetzt, erklärte die stellvertretende Landrätin Marese Hoffmann, Mitglied der Wettbewerbsjury: „Die Fläche aller privaten Gärten ist 2x so groß, wie alle Naturschutzgebiete zusammen. Von daher sind wir alle gefordert, uns für die Insekten und anderen Tiere einzusetzen.“
Im Rahmen der Initiative „Der Landkreis Dachau summt“ engagiert sich der Landkreis seit 2018 besonders für Bienen und bestäubende Insekten. „Es gibt viele Möglichkeiten, auch kleine Flächen so zu gestalten, dass sie voller Leben sind. Darum haben wir bewusst Vorgärten in den Mittelpunkt unseres Wettbewerbs gestellt und uns gegen Schottergärten gewendet. In diesen Gärten des Grauens finden Tiere weder Nahrung noch Unterschlupf“, erläutert Projektleiterin Melitta Fischer.
Beate Wild, Kreisfachberaterin für Gartenbau und Landespflege, führt weitere Nachteile an: „Sie filtern im Gegensatz zu bepflanzten Gärten Stickstoffdioxid nicht aus der Luft. Die Steine treiben außerdem die Temperatur in der Umgebung in die Höhe und durch den verdichteten Boden kann das Regenwasser nicht mehr so schnell abfließen. Bei den extremen Wetterlagen wie wochenlange Hitze oder Regen, wie wir es in den letzten Jahren hatten, werden die Nachteile der Schottergärten immer gravierender.“ Die Praxis zeigt, dass Schottergärten zudem nicht wirklich pflegeleicht sind: Alles was der Wind anweht, muss mühevoll entfernt werden. Um Unkraut und Moose zwischen den Steinen zu verhindern ist regelmäßig die Reinigung des gesamten Kieses nötig. Die Gewinnergärten des Wettbewerbs hingegen brauchen fast alle nur sehr wenige Pflege im Monat. Ausführliche Informationen dazu finden Sie unter: https://der-landkreis-dachau.deutschland-summt.de/warum-bunt-statt-grau.html
Wegen all der Nachteile für Klima, Mensch und Tier hat die Bayerische Staatsregierung 2021 in der neuen Bayerischen Bauordnung Gemeinden und Städten die Möglichkeit gegeben, diese Art der Gartengestaltung über eine Satzung zu verbieten. Vielleicht heißt es am eigenen Wohnort auch bald „Schluss mit Schottergärten. Die Stadt Dachau diskutiert bereits eine derartige Satzung.