Gesundheitsmediatoren werden geschult um Leben zu retten

08. Juli 2021: Um Asylbewerbern das deutsche Gesundheitswesen verständlich zu machen, schult man freiwillige „interkulturelle Gesundheitsmediatoren“, die dann als Multiplikatoren ihren Landsleuten das notwendige Wissen zum Thema Gesundheit erläutern.

Diese Idee hat das Projekte „Integration mit Augenmaß (IMA)“ nun umgesetzt. Die IMA ist ein gefördertes Projekt des Bayerische Staatministerium für Familie, Arbeit und Soziales.

Um der Komplexität des deutschen Gesundheitswesens gerecht zu werden, hat die IMA einen mehrstufigen Ausbildungsplan entwickelt. Als ersten Baustein wurde zum ersten Schulungsnachmittag, am 26.06.2021 dieser Plan mit Hilfe von entsprechendem Lernmaterial gestartet.

In Ihrer Rede zum Auftakt der Veranstaltung im Adolf-Hölzel-Haus brachte die stellvertretende Landrätin aus dem Kreis Dachau, Marianne Klaffki (SPD), das Konzept der IMA schlüssig auf den Punkt: „Sie alle, die heute an dieser Schulung teilnehmen, erfüllen eine wichtige Aufgabe: Erstens sind Sie in Sachen Gesundheit Vorbilder und haben schon entsprechende Erfahrungen und zweitens sind Sie in der Funktion eines Vermittlers, der ihren Landsleuten das deutsche Gesundheitswesen in ihrer Landessprache und gemäß ihrer Kultur erklären kann.“ Sie unterstrich die wichtige Aufgabe der Gesundheitsmediatoren, möglicher Weise Leben zu retten.

BRK vermittelt theoretisches und praktisches Wissen

Der Leiter des örtlichen BRK, Michael Karlstetter, führte durch den theoretischen und praktischen Teil der Schulung und startete gleich mit der Richtigen und Wichtigen Nutzung der Notrufnummer 112. Typische Notfallsituationen sind nach seinen Worten schwere Unfälle, Herz-Kreislauf-Probleme und Verletzungen am Kopf. Der seit 20 Jahren im Rettungsdienst tätige BRK-Mann ermunterte die Anwesenden „mit offenen Augen durch den Alltag zu gehen. Selbst beim Einkaufen können Menschen zusammenbrechen.“

Teil der praktischen Übung war die sogenannte stabile Seitenlage und das Anlegen eines Druckverbands.

Aufgrund der guten Erfahrungen plant die IMA diese Workshops regelmäßig zu wiederholen.

Auf dem Foto von links nach Rechs:
Martin Kottermair (BRK), Michael Karlstetter (BRK), Marianne Klaffki (stellv. Landrätin), Andrea Blaser (IMA)