Gespräch mit Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo zum möglichen Standort des künftigen 5. Landkreisgymnasiums
Landrat Stefan Löwl dankte zu Beginn dem Minister für die Genehmigung des fünften Gymnasiums im Landkreis, obwohl das vierte Gymnasium noch in der Umsetzungsphase ist. „Die wohl bayernweit einmalige Entscheidung zur Genehmigung eines weiteren Gymnasiums zeigt die Wachstumsdynamik im Landkreis Dachau,“ so Löwl in seiner Einführung. Staatsminister Piazolo stellte heraus, dass die Genehmigung der besonderen Entwicklung Dachaus als – seit mehreren Jahren – wachstumsstärksten Landkreis Rechnung trägt. Aufgrund der geltenden Grundsätze zur Bedarfsprüfung und Genehmigung von Gymnasien würden die Genehmigungsvoraussetzungen stets in Bezug auf einen konkreten Standort geprüft.
Die bayernweit geltenden Genehmigungsvoraussetzungen sind zwingend zu erfüllen, insbesondere auch eine prognostizierte Schülerzahl von mindestens 675 Schülerinnen und Schülern, um einen gesicherten dreizügigen Betrieb zu gewährleisten. Mögliche zusätzliche Ausbildungsrichtungen, etwa ein musischer Zweig, können keine Berücksichtigung finden. Für den Kreistag ergriffen die Fraktionssprecherinnen Stephanie Burgmair (CSU), Marianne Klaffki (SPD), Marese Hoffmann (B90/Grüne) sowie Fraktionssprecher Michael Reindl (Freie Wähler) für den gewünschten Standort in Bergkirchen Partei und erläuterten die Beweggründe des Kreistags hierfür. Die Bürgermeister Gerhard Hainzinger (Sulzemoos), Simon Landmann (Bergkirchen) sowie Helmut Zech (Pfaffenhofen a.d. Glonn) zeigten die Besonderheiten der gemeindlichen Entwicklungen im westlichen Landkreis und insb. entlang der A8-Gemeinden auf und stellte – auch bezugnehmend auf die Ausführungen eines Vertreters des Landesamtes für Statistik im Kreisausschuss – dar, dass sowohl in Bezug auf die Arbeitsplatzentwicklung, wie auch hinsichtlich des Bevölkerungswachstums und der Alters- sowie Bildungsstruktur der Neuzugezogenen regionalspezifische Besonderheiten vorliegen, welche in dem vom Landkreis vor zwei Jahren in Auftrag gegebenen Gutachten nicht vollumfänglich zum Ausdruck gebracht wurden bzw. sich gerade in den letzten Jahren noch einmal deutlich verstärkt haben.
Unterstützt wurde diese Argumentation von Kreisrat Paul Böller (ödp). Der Dachauer Stimmkreisabgeordnete Bernhard Seidenath führte aus, dass neben einer fiskalischen Betrachtung auch eine pädagogische Betrachtung sowie das Ziel gleicher Bildungschancen und –zugänge bei einer Standortentscheidung und für einen Wachstumsraum mitbeachtet werden sollten. Da im Gespräch zusätzliche Gesichtspunkte aufgrund aktueller regionalspezifischer Entwicklungen deutlich wurden, die im Gutachten des Landkreises bislang noch nicht gewürdigt werden konnten, bot die Dachauer Delegation an, dem Kultusministerium ein entsprechend aktualisiertes Gutachten vorzulegen. Staatsminister Piazolo sagte eine Prüfung des Gutachtens zu.