Älter werden im Dachauer Land - Fachgespräch zum Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen - Landkreisseniorenbeirat, Pflegestützpunkt und GesundheitsregionPlus an einem Tisch
Am Mittwoch, den 08.02.2023 fand ein weiteres Treffen statt: Annette Eichhorn-Wiegand und Laura Hannemann, Geschäftsführerinnen der GesundheitsregionPlus, begrüßten die stellv. Vorsitzenden des Landkreisseniorenbeirats Immi Battermann-Fischer und Hermann Krusch sowie Anke Wolf vom Pflegestützpunkt. Auch Stefanie Otterbein von der Fachstelle Demografie Managen im Landratsamt Dachau folgte der Einladung.
Kurzzeitpflege ist ein befristeter Aufenthalt in einer stationären Pflegeeinrichtung, wenn die häusliche Pflege zeitweise nicht, noch nicht oder nicht im erforderlichen Umfang erbracht werden kann und auch teilstationäre Pflege nicht ausreicht. Faktisch mangelt es aber im Landkreis Dachau an freien Plätzen, so dass Angehörige kurzfristig oft keinen Platz finden.
„Die Gründe für den Mangel an Pflegeplätzen sind vielfältig“, so Annette Eichhorn-Wiegand Geschäftsführerin der GesundheitsregionPlus. „Der bürokratische Aufwand für die Aufnahme der Patienten und die Finanzierung übersteigt oft den relativ kurzen Aufenthalt in der Pflegeeinrichtung. Dies steht oft nicht im Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen für die Heime“, berichtete Anke Wolf vom Pflegestützpunkt. „Die Plätze sind oft mit Dauerpflegebedürftigen belegt und stehen für einen kurzfristigen Bedarf nicht zur Verfügung. Für Pflegebedürftige und deren Angehörige ist dies in der akuten Situation sehr schwierig.“
Diese Situation wollen die Gesprächspartner nun gemeinsam angehen. In einem ersten Schritt sollen im Rahmen einer Statusanalyse die sachlichen Gründe für fehlende Plätze herausgearbeitet werden. Besonders wichtig ist dabei die Sicht der in der stationären Pflege tätigen Heime und Heimleitungen.
„Wichtig dabei ist, dass wir die Expertise aus der Praxis nutzen, denn ich bin sicher, auch die in der Pflege tätigen Akteure machen sich Gedanken über diese Situation und haben vielleicht Lösungsansätze,“ so Otterbein. Nach Auswertung der Recherche zu den Gründen könnten dann in einem nächsten Schritt, z.B. Vertretungen der Heime- und Heimleitungen an einem Runden Tisch zusammenkommen, um gemeinsam mögliche Lösungsansätze zu entwickeln. Thema war darüber hinaus auch die hauswirtschaftliche Unterstützung im Pflegefall. „Auch hier ist der Bedarf im Landkreis größer als das Angebot,“ bestätigte Immi Battermann-Fischer, die sich ebenfalls in der Nachbarschaftshilfe engagiert. „Die Situation von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen ist oft schon schlimm genug,“ so Hermann Krusch, „dem Landkreisseniorenbeirat ist es daher ein wichtiges Anliegen, sich für eine Verbesserung der Situation hier vor Ort einzusetzen.“