Erster Bus mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine im Landkreis angekommen
Am Sonntag, 06.03.2022, sind nun die ersten beiden Busse mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine im Landkreis angekommen. Alle Ukrainer:innen, die nicht zu Bekannten oder Verwandten weiterreisen wollten, konnten in private Unterkünfte im Landkreis vermittelt werden. Die Hilfs- und Aufnahmebereitschaft ist sehr hoch und Landrat Stefan Löwl bedankt sich bei allen, die in dieser Situation schnell und selbstlos helfen. „Aufgrund der Sprachbarrieren sind Dolmetscher sehr wichtig. Wir konnten mit kurzem Vorlauf über 15 Freiwillige aktivieren, welche den Hilfskräften bei der Aufnahme, Registrierung und Versorgung der Flüchtlinge assistierten,“ beschreibt Landrat Stefan Löwl die Situation vom Wochenende.
Gemeinsam mit Mitarbeiter:innen des BRK Dachau und dem Caritas-Zentrum sowie diesen zahlreichen freiwillige Dolmetscher:innen wurden insgesamt 93 Flüchtlinge aus zwei Bussen in der Realschule Dachau aufgenommen, registriert und erstversorgt. Der erste Bus kam – aufgrund der lokalen Initiative von Frau Bonauer - direkt von der ukrainisch-slowakischen Grenze. Für 22 der 39 Flüchtlinge konnten gestern bereits private Unterkünfte organisiert werden; 17 Flüchtlinge reisten weiter. Zusätzlich wurde dem Landkreis über die Zentrale Aufnahmestelle in München spontan noch ein zweiter Bus mit weiteren 49 Flüchtlingen zugewiesen. Auch diese wurden in der Realschule in Empfang genommen und konnten bis am Abend auf private Unterkünfte verteilt werden.
Die Hilfs- und Aufnahmebereitschaft im Landkreis ist sehr hoch, so dass bisher alle Flüchtlinge privat untergebracht werden konnten. Auch in den kommenden Tagen werden zahlreiche Kriegsflüchtlinge erwartet. So plant die lokale Hilfsinitiative diese Woche zwei weitere Fahrten mit je zwei Bussen und insgesamt jeweils knapp 100 Plätzen. Das Landratsamt Dachau bittet daher Unterkunftsgeber um Bereitschaft, diese Menschen hier bei uns aufzunehmen. Weitere Hilfsangebote, sowohl Wohnraum wie auch Dolmetscher- oder Begleitdienste können unter www.landratsamt-dachau.de/Hilfe-Fluechtlinge gemeldet werden.
Gleichzeitig weist das Landratsamt jedoch darauf hin, dass die erste Anlaufstelle für Kriegsflüchtlinge grundsätzlich das Ankunftszentrum in München ist. Alle Kriegsflüchtlinge, die nicht direkt in eine private Unterkunft gehen oder wo die Anreise mit dem Landratsamt vorab abgestimmt wurde, müssen sich selbstständig dort melden. Im Landratsamt selbst findet weder eine Erstregistrierung noch eine Erstversorgung oder spontane Unterkunftszuweisung statt. Private Initiativen müssen sich daher bitte selbst um geeignete Unterkünfte kümmern oder sich spätestens 48 Stunden vorher mit dem Landratsamt in Verbindung setzen, damit hier vor Ort eine Aufnahmestruktur eingerichtet werden kann. Personen, die einzelne Flüchtlinge oder Familien von der Grenze nach Deutschland bringen, werden gebeten, zunächst das Ankunftszentrum in München in der Maria-Probst-Str. 14 anzufahren.
Personen, die bereits aus der Ukraine eingereist und im Landkreis untergekommen sind, sollten sich unbedingt unter www.landratsamt-dachau.de/Selbstmeldung-Ukraine melden. Dies ist wichtig, um eine Kontaktaufnahme zu ermöglichen, über Entwicklungen und rechtliche Änderungen zu informieren und Unterstützungsangebote machen zu können.
Sachspenden werden seitens des Landratsamtes aktuell nicht benötigt. Es gibt aber eine Vielzahl privater Organisationen und Hilfsaktionen, die auch hier im Landkreis sammeln. Gleiches gilt für Geldspenden. Neben Zahlreichen großen Organisationen und Initiativen, bietet hier im Landkreis beispielsweise der landkreisweite Gewerbeverein „Dachau handelt“ eine schnelle und unbürokratische Hilfe, welche den Flüchtlingen hier im Landkreis direkt zugutekommt.
Alle wichtigen Fragen sind vom Landratsamt Dachau unter folgenden Link beantwortet www.landratsamt-dachau.de/informationen-fluechtlinge
Landrat Stefan Löwl ist sehr bewegt: „die Ereignisse der letzten Wochen machen mich sprachlos. Was in der Ukraine passiert ist nicht in Worte zu fassen. Gleichzeitig bin ich – wieder einmal – unheimlich stolz und glücklich, wie groß die Hilfsbereitschaft bei uns im Landkreis Dachau ist und wie selbstlos die Bürgerinnen und Bürger Wohnraum, Spenden und ihre Dolmetscher-Dienst anbieten. Ein herzliches Vergelt’s Gott dafür.“