Die Infektionszahlensteigen deutlich
Einen starken Anstieg bei den SARS-CoV-2-Infektionen über das vergangene Wochenende meldet das Gesundheitsamt Dachau. „Alleine am Wochenende haben wir an unserem Testzentrum in Markt Indersdorf 25 Neuinfektionen verzeichnen müssen, bei insg. 690 Testungen“, teilt der Mediensprecher des Landratsamts, Wolfgang Reichelt, mit. Stand die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag mit 34,44 noch knapp unter dem Warnwert von 35, fiel diese am Sonntag sogar auf 31,16, um dann heute (Montag, 12.10., 13 Uhr) auf knapp über 42 anzusteigen. Landrat Stefan Löwl berief umgehend den internen Coronastab ein und lädt auch die Mitglieder der Koordinierungsgruppe Pandemie zu einem vorgezogenen Treffen am kommenden Mittwoch ins Landratsamt ein. Aufgrund dieser Entwicklung wird derzeit außerdem eine Allgemeinverfügung erarbeitet, welche zu merkbaren Einschränkungen führen wird.
„Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, bereits jetzt schon auf Feiern in privaten Räumen zu verzichten oder zumindest die Teilnehmerzahl deutlich zu beschränken“, erklärt Landrat Stefan Löwl. „Nicht alles was (noch) erlaubt ist, ist in dieser Situation sinnvoll. Gerade das ausgelassene Treffen mit Freunden am Freitagabend und das Familientreffen mit den Großeltern am Sonntag sind mögliche Infektionsketten, die nun unbedingt vermieden werden müssen.“ In der, bei gleichbleibender oder steigender Inzidenz wohl am Donnerstag in Kraft tretenden Allgemeinverfügung, wird es dann auch verbindliche Teilnehmerbeschränkungen geben. Für private Feiern in öffentlichen Räumen werde man eine maximale Teilnehmerzahl von 25 Personen, im Freien von 50 Personen vorgeben, so Mediensprecher Wolfgang Reichelt. Dies gelte insbesondere auch bei Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen, Vereins- oder Parteiveranstaltungen.
Mit Blick auf die Entwicklungen in vielen deutschen Städten und Regionen sowie anderen Ländern erfordert das aktuelle Infektionsgeschehen das konsequente Vorgehen. Auch an den Schulen werde es erneut weitere Einschränkungen geben. So werden zumindest die Kinder ab der fünften Jahrgangsstufe – wie bereits direkt nach den Sommerferien - die Mund-Nasen-Bedeckung am Platz tragen, wenn in den Klassenräumen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet ist. Auch die Lehrkräfte müssen den Schutz tragen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. In Kindertageseinrichtungen und Horten sind nach dem Rahmenhygieneplan feste Gruppen einzurichten. Der Besuch mit leichtem Schnupfen und oder gelegentlichem Husten ohne Fieber und ohne Kontakt zu infizierten Personen ist jedoch vorerst weiterhin zulässig.
Ziel ist, das Infektionsgeschehen einzuschränken, zumal sich der Virus im gesamten Landkreis ausbreitet. Ein Schwerpunkt der Ansteckungen ist aktuell nicht erkennbar. Vielmehr gibt es in verschiedenen Landkreisgemeinden und der Stadt Dachau nachvollziehbare Infektionswege, aber immer wieder auch positive Testergebnisse, bei denen die Infektionsketten (noch) nicht bekannt sind. Ob mit dem Überschreiten des Sieben-Tage-Inzidenz-Schwellenwerts von 35 in den kommenden Tagen nun auch der 50-er Wert überschritten und der Landkreis damit zum Risikogebiet wird, kann aktuell nicht prognostiziert werden.
Lob gibt es für die Verantwortlichen für den Marktsonntag in Petershausen. Diese hatten nach der Beratung durch das Landratsamt den geplanten Marktsonntag am kommenden Sonntag 18.10.2020 abgesagt und so freiwillig zum Schutz der Bevölkerung beigetragen. Auch der Dachauer Moos Verein hat die Abschlussveranstaltung des Biodiv-Projekts „Neues Leben im Dachauer Moos“ am kommenden Freitag, 16.10.2020 abgesagt.