Da geht was – weiter so! Der Landkreis veranstaltete seine erste, virtuelle Bildungskonferenz – eine erfolgreiche Premiere
„Für uns war dieses virtuelle Event eine echte Herausforderung, die technisch und inhaltlich gut bis sehr gut gemeistert werden konnte“, so die Bildungsmonitorerin, Anna-Sophia Opitz, die für die grafische und technische Umsetzung sowie die Live-Chat-Kommunikation federführend war. „Der Landrat, Stefan Löwl, hat diese virtuelle Konferenz unseren Bildungsakteuren, Menschen und ihren Projekten, gewidmet. Hierfür hatte meine Projektpartnerin, unsere Bildungsmanagerin, Catrin Müller das entsprechende Skript geliefert.“ „Mit Unterstützung der Regisseurin, Anne Röpke, haben wir dazu drei Themenblöcke gebildet und die Protagonistinnen/Protagonisten unter diesen Überschriften per Videoaufzeichnung vorgestellt“, so Müller.
Im ersten Block „Tatkraft durch Vernetzung“ stellte unter anderem der Leiter der Medienzentrale Dachau, Tobias Frischholz, das für den Landkreis während Corona ausgerollte Online-Tool „Big Blue Button“ und die Umsetzungskriterien dazu vor“. Kreisrätin, Stephanie Burgmaier, erzählte, dass ihr gerade als Mutter die Bildungsthemen besonders am Herzen liegen und sprach weiter vom ersten interfraktionellen Treffen der Kreisrätinnen mit der Zielsetzung auch in Bildungsfragen als Multiplikatorinnen zu wirken.
Im zweiten Themenblock, „Teilhabe durch Digitalisierung“, erzählte beispielsweise die Projektleiterin Madeleine Schenk (Dachauer Forum e.V.) von der Idee, den neuen KiTa-Workshop für Eltern aus anderen Kulturkreisen demnächst auch digital anzubieten.
Dass die Kreisschulentwicklung / ÖPNV aktuell durch einen Berater die Vereinheitlichung der schulischen Medienkonzepte im Landkreis vorbereiten lässt, schilderte LRA-Mitarbeiter, Michél Wenning.
Über das Ergreifen digitaler Chancen berichtete Matthias Haack, Leiter der Kommunikation & Marketing des Franziskuswerk Schönbrunn. Er brachte seinen filmischen Beleg dazu gleich mit: den Schönbrunner-Mutmach-Song. Ein berührendes Musikvideo, das in Anlehnung an einen Austropop-Klassiker unter der Mitwirkung der Franziskuswerk-Bewohnerinnen und Bewohner entstand. Ein emotionaler Clip, mit dem die Landkreis-Bildungskonferenz eröffnet und geschlossen wurde.
Besonders beeindruckend im dritten Block „Toleranz durch Fortschritt“, waren die Statements der Junior-Botschafterinnen und Botschafter des europäischen Parlaments - allesamt Schülerinnen und Schüler des Ignaz-Taschner-Gymnasiums - die ihr europapolitisches und persönliches Engagement ausführlich und sehr professionell verdeutlichten. In diesem Kontext erzählte die Schulleiterin der Greta-Fischer-Schule, Viktoria Spitzauer, sehr inspirierend wie sich vor allem während der Greta-Fischer-Wochen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam verbindenden Werten, wie zum Beispiel der Toleranz, zuwenden.
Den Live-Teil der Bildungskonferenz, den „Netzwerkgarten“, eröffnete der Mitinhaber einer Münchner Beratungsagentur für Changemanagement, Alexander Gisdakis. Er referierte von seinem griechischen Urlaubsort aus darüber, wie Veränderungsprozesse uns mental beeinflussen und wie tief diese Prozesse aktuell auch in das Bildungsgeschehen eingreifen. Für die bevorstehenden Veränderungen im Bildungsbereich hat der Experte zehn eigene Thesen aufgestellt, die er im Rahmen seines Online-Vortrags vorstellte, so zum Beispiel, dass Schulen digitales Lernen (Blended Learning) integrieren müssen und, dass sie zu digitalen Lernplattformen werden könnten, wenn sie sich öffnen, vernetzen und vor allem Eigeninitiative fördern und die mutig zulassen wollten. Die in der Bildungskonferenz gezeigten, eindrücklichen Beispiele seien bereits sehr gute Wegweiser in diese Richtung.
Viele Menschen im Landkreis Dachau haben schon während des Lockdowns begonnen, das Thema Bildungsgerechtigkeit in ihren Fokus zu rücken. Dass gerade die private IT-Ausstattung vieler Familien nicht ausreicht, um allen Kindern den Distanzunterricht zu ermöglichen und dass hier im Landkreis bereits Lösungen konkret werden bzw. bereits greifen, darüber sprach der Bildungskoordinator, Dardan Kolic, mit der Projektleiterin des MINT-Campus Dachau, Eva Rehm. Bürgermeister Richard Reischl, Gemeinde Hebertshausen, stellte in einem vorab aufgezeichneten Videoclip seinen bereits implementierten Lösungsweg vor.
Das Interview mit der Ministerialdirigentin, Elfriede Ohrnberger vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK), konnte aufgrund von technischen Problemen zwar nur telefonisch stattfinden, war deshalb nicht minder interessant. Mit dem Ziel die komplexen Kommunikationsabläufe innerhalb und außerhalb des Kultusministeriums nachvollziehbarer zu machen, schilderte die Leiterin für pädagogische Grundsatzfragen im StMUK , im Interview anschaulich, persönlich und eindrücklich. Sie würdigte abschließend das große Engagement ihrer Schulleiterinnen und Schulleiter im Landkreis.
Eine virtuelle Bildungskonferenz ist kein Ersatz für eine Präsenzveranstaltung, dennoch war es dem Team kommunales Bildungsmanagement möglich, unterschiedliche Themen, Projekte und Sichtweisen in 120 Minuten zu bündeln und auftretende, technische Hindernisse zu meistern.
Vor allem aber wurde eins deutlich: im Landkreis Dachau - da geht wirklich was!