Aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie im Landkreis Dachau – 28.12.2021
Am heutigen Dienstag, 28.12.2021 liegt die Inzidenz im Landkreis Dachau bei 178,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen. Damit sinkt die Inzidenz zwar weiterhin kontinuierlich, die Lage ist trotzdem besonders mit Blick auf die Virusvariante Omikron und eine bevorstehende 5. Welle besorgniserregend. Aus diesem Grund treten heute die neuen Kontaktbeschränkungen sowie weitere, der vor den Weihnachtstagen bundesweit abgestimmten Regelungen, in Kraft; diese sind unter anderem:
- Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich mit max. 10 Personen, welche geimpft/genesen sind; wobei Kinder unter 14 Jahren dabei nicht mitgezählt werden. Bei ungeimpften Personen bleibt es bei der bisherigen Regelung von max. 2 Personen aus einem weiteren Haushalt. Spezifische Regelungen für einzelne Bereiche oder Veranstaltungen (z.B. Regeln für Konzertbesuch oder im Restaurant) gehen jedoch vor; beispielsweise ist der Restaurantbesuch – nach den dort geltenden Vorgaben wie 2G und Maskenpflicht außer am Platz – weiterhin auch mit mehr als 10 Personen möglich.
- Kinder und Jugendliche sind bundeseinheitlich nun bis 14 Jahre von den 2G-Beschränkungen befreit (bisher nur bis 12 Jahre und 3 Monate). Die Ausnahmevorschrift für minderjährige Schüler:innen zur eigenen Ausübung sportlicher, musikalischer oder schauspielerischer Aktivitäten wurde verlängert (§ 4 Abs. 3 Nr. 2).
- Bei sportlicher Betätigung, öffentlichen oder privaten Veranstaltungen unter freiem Himmel sowie in Gedenkstätten, Zoos, Botanischen Gärten usw. gilt nur noch 2G, ein Test (2GPlus) ist dort nicht mehr erforderlich
- Aufgrund der nun wieder einheitlichen Regelungen im Nachgang zur Ministerpräsidentenkonferenz vor Weihnachten gibt es keine regionalen Abstufungen und somit auch die sog. Bayerische Krankenhausampel mehr.
Dank vieler Impfaktionen steigt die Zahl der geimpften Personen im Landkreis Dachau. Die auf die ungeimpften Personen errechnete Inzidenz liegt mit 325 weiterhin deutlich über dem Gesamtwert - bei geimpften Personen ergibt sich eine Inzidenz von 102. In der Gruppe der Kinder und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren ist die Inzidenz mit 288 ebenfalls höher als der Gesamtwert. Bei den Mitbürger:innen über 60 Jahre liegt die Inzidenz Dank einer hohen Impfquote bei 68.
Die Inzidenz sinkt deutschlandweit (Inzidenz 215,6) sowie in Bayern (Inzidenz 188,5). In Hinblick auf die Omikron-Virusvariante gilt es trotzdem alle präventiven Maßnahmen sowie die geltenden Beschränkungen konsequent und strikt einzuhalten, um ein prognostizierte 5. Welle zu verzögern. Alle aktuellen Reglungen sind auf den Seiten des Landratsamtes zu finden https://www.landratsamt-dachau.de/gesundheit-veterinaerwesen-sicherheitsrecht/gesundheit/coronavirus/aktuelle-regelungen-fuer-den-landkreis/ .
Für die Silvesternacht gelten gesonderte Reglungen: So entfällt in der Silvesternacht die Sperrstunde in der Gastronomie. Allerdings sind am 31.12.2021 ab 15 Uhr bis zum 01.01.2022 um 9 Uhr alle Ansammlungen von mehr als 10 Personen (unabhängig vom Impfstatus) auf öffentlichen, publikumsträchtigen Plätzen untersagt. Das Landratsamt wird dazu noch vor Silvester in Abstimmung mit der Stadt Dachau und den weiteren Gemeinden im Landkreis einzelne Plätze konkret benennen.
In der Woche vom 20.12.2021 bis 26.12.2021 wurden dem Gesundheitsamt Dachau insgesamt 275 Neuinfektionen gemeldet. Etwa 86% der infizierten Personen sind symptomatisch. In zwei Fällen handelt es sich um die sog. Omikron-Variante; 13 weitere Fälle sind begründete Omikron-Verdachtsfälle, die Gesamtgenomsequenzierung steht jedoch noch aus. Die Altersstruktur der Indexfälle lässt sich folgendermaßen aufschlüsseln:
- 7 % 0-6 Jahre
- 17 % 7-12 Jahre
- 6 % 13-18 Jahre
- 30 % 19-39 Jahre
- 31 % 40-59 Jahre
- 7 % 60-79 Jahre
- 2 % 80 Jahre und älter
Insgesamt handelt es sich um ein diffuses Infektionsgeschehen ohne lokalen Hotspot. Bisher konnte bei ca. 51% der Fälle aus der vergangenen Woche der Expositionsort bereits ermittelt werden. Die Ansteckungen erfolgen nach wie vor hauptsächlich im privaten Umfeld. Ein spezifischer Hotspot ist im Landkreis Dachau nicht erkennbar. Die in den Schulen vergangene Woche noch festgestellten Infektionen beruhen zu einem überwiegenden Teil auf außerschulische Infektionsorte. Aufgrund der generellen Entwicklung sowie der regelmäßigen Schultestungen sind die Infektionszahlen im Vergleich zu letzter Woche leicht rückläufig. Aktuell sind 28 Schüler aus 20 Klassen in 10 Schulen betroffen – aufgrund eines vermehrten Aufkommens befinden sich die Schüler:innen aus drei Klassen komplett in Quarantäne. In den Kindertagesstätten sind 10 Gruppen in 9 Einrichtungen betroffen.
Nach wie vor werden im ganzen Landkreis weitere (private) Teststellen geöffnet bzw. die Kapazitäten erhöht. Dort werden insb. Bürgertests (PoC-Schnelltests) kostenlos und ohne weitere Begründung durchgeführt. Das Landratsamt weist darauf hin, dass im Testzentrum in Markt Indersdorf kostenlose Testungen weiterhin nur aufgrund medizinischer Indikation und mit entsprechender Bescheinigung durchgeführt werden. Eine Übersicht über alle Teststellen und wer aktuell Anspruch auf einen kostenfreien PCR-Test hat ist unter www.landratsamt-dachau.de/coronatest zu finden.
Das Testzentrum in Markt Indersdorf ist auch am kommenden Feiertag für medizinisch oder pandemisch notwendige Testungen, insb. zur Beendigung von Quarantänen oder beim Verdacht auf eine Infektion mit der Virusvariante, geöffnet, jedoch mit eingeschränkten Öffnungszeiten über den Jahreswechsel:
- 31.12.2021 8:00 bis 12:00 Uhr
- 01.01.2022 8:00 bis 12:00 Uhr
- 02.01.2022 8:00 bis 12:00 Uhr
Aufgrund des eingeschränkten Laborbetriebs werden die PCR-Ergebnisse der Testungen am 01.01.2021 voraussichtlich erst mit zeitlicher Verzögerung vorliegen.
Zwischen den Feiertagen sind die Öffnungszeiten unverändert.
Auch zum Jahreswechsel sind die Impfteams im gesamten Landkreis unterwegs. Dort und auch bei den niedergelassenen Ärzten bzw. Praxen können Bürger:innen alle Coronaschutzimpfungen (Erst-, Zweit- sowie Drittimpfungen) erhalten. Aktuell sind in den kommenden Wochen noch zahlreiche Impftermine offen. Die Koordinierungsgruppe Pandemie appelliert ab alle Bürger:innen, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen bzw. die Auffrischungsimpfung vorzunehmen. „Bis der Impfschutz wirkt, dauert es 10-14 Tage,“ sagt der Dachauer Arzt Dr. Stephan Herf. „Mit Blick auf die Omikron-Variante müssen wir die Impfungen daher jetzt machen, damit möglichst viele Personen Mitte Januar einen bestmöglichen Impfschutz haben. Neben den behördlichen Impfangeboten gibt es daher in den Weihnachtsferien auch zahlreiche Impfmöglichkeiten bei den niedergelassenen Ärzten sowie in den Praxen. Zusätzlich steht die Drive-In Impfstation auch im Januar weiterhin Landkreisbürger:innen exklusiv zur Verfügung. Impftermine werden dort unter www.landratsamt-dachau.de/drive-in und über BayIMCO (www.impfzentren.bayern) angeboten.
Auch die Impfungen der Kinder von 5-11 Jahre werden gut angenommen. Termine können weiterhin über www.landratsamt-dachau.de/kinderimpfung vereinbart werden. Das Landratsamt Dachau sowie die Betreiber der beiden Impfzentren bitten, diese speziellen Termine zu nutzen. Bei den mobilen Impfterminen kann nicht sichergestellt werden, dass der notwendige Kinderimpfstoff vor Ort verfügbar ist.
Um die aktuell hohe Nachfragen an Auffrischungsimpfungen zu decken, organisieren die niedergelassenen Ärzte gemeinsam mit verschiedenen Gemeinden Sonderimpfaktionen. In den kommenden Wochen finden folgende Aktionen statt:
- am 06.01.2022 in Markt Indersdorf am Helios Amper Klinikum
- am 14./15.01.2022 in Petershausen und Hebertshausen sowie
- am 21./22.01.2022 in Altomünster, Dachau und Markt Indersdorf.
Bei diesen Terminen sind grundsätzlich alle Impfungen für Personen ab 12 Jahren (Erst-, Zweit- und Drittimpfung) möglich. Ob auch Kinderimpfungen (5-11-jährige) angeboten werden können, wird individuell festgelegt. Details zu den Impfaktionengeben geben die Veranstalter zeitnah vor den jeweiligen Terminen bekannt. Zusätzlich nimmt Anfang 2022, voraussichtlich am 10.01.2022, das Impfzentrum des BRK in Dachau wieder seinen Betrieb auf.
Auch in den vergangenen Tagen wurden die zahlreichen Impfangebote im Landkreis Dachau wieder gut angenommen. So konnten in der vergangenen Woche insgesamt erneut rund 10.000 Impfungen im Landkreis durchgeführt werden; damit dann auch schon 64.970 Drittimpfungen. Das Engagement aller Akteure spiegelt sich in der Drittimpfquote wieder, die aktuell im Landkreis bei 42% liegt. Zum Vergleich sind bayernweit 36,2% und deutschlandweit 36,6% der Bürger:innen geboostert.
Auch die Erstimpfungen werden weiterhin nachgefragt. Die Zahl der Erstimpfungen ist in der letzten Woche erneut um ca. 1.000 gestiegen, im Landkreis Dachau auf aktuell 113.322 (Stand: 27.12.2021). Damit wird für den Landkreis Dachau eine Impfquote von 73,2% erreicht. Die Zweitimpfungen nehmen ebenfalls zu. Insgesamt haben im Landkreis bereits 110289 Bürger:innen die zweite Impfdosis erhalten, der sog. Vollschutz ist allerdings erst nach 2 Wochen gegeben. Die Zweitimpfquote stieg damit ebenfalls leicht und liegt aktuell bei 71,2% und damit weiterhin deutlich über der Bayern- (69,7 %) bzw. knapp über der Deutschlandquote (70,9 %).
Die Zahl der Corona-Patienten im Helios-Amper-Klinikum Dachau ist weiterhin hoch. Trotz der aktuell sinkenden Inzidenz, ist die Situation im Klinikum weiterhin kritisch. Aktuell werden 17 Patienten im Alter von 37 bis 88 Jahren mit einer nachgewiesenen COVID-19-Infektion auf der Normalstation behandelt, wovon 12 keinen Impfschutz haben. 5 Corona-Patienten sind – meist mit dem Impfstoff des Herstellers BioNTech - geimpft, die 2. Impfung liegt jedoch in allen Fällen über 6 Monate zurück. Dies zeigt die Wichtigkeit der sog. Booster- bzw. Drittimpfung. Weitere sechs Patienten im Alter von 49 bis 71 Jahren müssen aktuell intensivmedizinisch betreut werden. Zwei dieser Patienten haben einen Impfschutz, der jedoch über sechs Monate alt ist – die anderen vier Patienten haben keine Coronaschutzimpfung.
Leider sind in der vergangenen Woche vier weitere Person im Alter von 71, 72, 75 und 81 Jahren an den Folgen einer Corona-Erkrankung verstorben. Landrat Stefan Löwl spricht den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus.