Älter werden im Dachauer Land: Landkreis-Seniorenbeirat tagt zu Fördermöglichkeiten in der Seniorenarbeit sowie der Vernetzung von Jung und Alt
Sie informierten die Beiräte über die Möglichkeiten von LEADER Förderungen in der Seniorenarbeit. Mit Hilfe der LEADER-Förderung können Anliegen und Ideen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Dachau gefördert werden. Bespiele für eine Nutzung im Rahmen von seniorenspezifischen Themen wären der Alterssimulationsanzug GERT, Quartiersmanagementkonzepte oder auch die Digitale Informationsplattform Smart Living. Denkbar sind viele Projekte in den Bereichen Miteinander, Daseinsvorsorge, Gestaltung des demografischen Wandels, Erhaltung der Lebensqualität, usw.
Ziel ist es, das bürgerschaftliche Engagement in unserem Landkreis auf möglichst unbürokratischem Weg zu fördern.
Gefördert werden können große Projektvorhaben ab 7.000 € (bis 250.000 €) und Projektvorhaben („Unterstützung Bürgerengagement“) bis zu 5.000 €. Prinzipiell kann jeder einen solchen Antrag stellen. Der Verein Dachau AGIL und die beiden Kolleginnen in der Geschäftsstelle helfen bei der Vorbereitung der Anträge und beraten Interessierte bei Projetideen.
Ein Ziel des Seniorenbeirates ist es, sich verstärkt für ein gutes Miteinander zwischen Jung und Alt einzusetzen und sich für Generationensolidarität und -verständnis einzusetzen. Daher war Ludwig Gasteiger, Geschäftsführer des Kreisjugendrings Dachau (KJR), als Gast zur Sitzung des Landkreis-Seniorenbeirats geladen. Herr Gasteiger informierte über die Arbeit des KJR, der als Arbeitsgemeinschaft der Jugendorganisationen im Landkreis Dachau die wichtige Arbeit seiner Mitgliedsorganisationen unterstützt und für die Interessen aller Kinder und Jugendlicher im Landkreis eintritt. Der KJR ist in 15 Organisationen mit insgesamt 15.000 Mitgliedern im Alter bis zu 26 Jahren strukturiert. Schwerpunkte der Arbeit sind beispielsweise die Gemeindejugendarbeit, die Jugendsozialarbeit an Schulen, Ganztagsbildung, Ferien- und Mittagsbetreuung, Internationale Jugendbegegnung, u.vm.
Besonders hervor hob er nochmals die wichtige Arbeit der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau und in der Gemeinde Karlsfeld sowie die Angebote politischen Bildung. Auch seitens des KJR gibt es viele mögliche Anknüpfungspunkte für eine intergenerative Zusammenarbeit und Schnittstellen in der Arbeit des Landkreis-Seniorenbeirats und des Kreisjugendrings.
Speziell im Bereich der Bildungsangebote gäbe es einige Schnittstellen, z.B. beim Thema Demokratiefähigkeit, eine altersunabhängig wichtige Kompetenz, die in vielen Stellen unseres alltäglichen Miteinanders von essentieller Bedeutung ist. Eine Zusammenarbeit könnte auch in Bezug auf die Weitergabe von Erfahrung bei Existenzgründungsberatung in Betracht kommen. Interessant sei auch der Umgang mit den sich häufenden Informationen in der digitalisierten Welt. Seniorinnen und Senioren und junge Menschen informieren sich auf unterschiedlichen Wegen und über verschiedene Kanäle. Der richtige Umgang damit und die Einschätzung von Wahrheit oder Fake News eint aber beide Generationen.
Die Mitglieder des Landkreis-Seniorenbeirats waren sich einig, dass die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, wie auch die der Seniorinnen und Senioren besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Sie unterstützen daher das Engagement des Kreisjugendrings durch einen Fachtag in 2024 und die Kurse für psychische Gesundheit im Rahmen der Projekte Mental Health First Aid (MHFA). Ein gutes Beispiel für ein gelebtes Miteinander seien z.B. Sport- oder Schützenvereine oder Repair-Cafès und Nachbarschaftshilfen, da war man sich im Landkreis-Seniorenbeirat einig. Für die Anwesenden stellt sich die Frage, in welchen Bereichen vielleicht gemeinsame Projekte mit jüngeren Generationen gemacht werden können, wo man einander helfen und sich gegenseitig unterstützen kann. In jedem Fall braucht diese Thematik den Einsatz von vernetzenden und engagierten Menschen und Kümmerer vor Ort.
Der Landkreis-Seniorenbeirat will sich daher in Zukunft dafür einsetzen, dass in den Gemeinden eine Vernetzung zwischen den in der Seniorenarbeit tätigen Personen mit den örtlichen Vertretern der Jugendarbeit stattfinden kann. Dies sei ein wichtiger Baustein, um sich vor Ort über die aktuelle Arbeit und die Bedarfslage auszutauschen und gemeinsame Arbeit an die Bedarfe und Strukturen vor Ort anzupassen. Bei Problemen in der Jugendarbeit oder Bedarfen könne man sich so zielgerichteter unterstützen.
Ludwig Gasteiger bot den Anwesenden an, dem Landkreis-Seniorenbeirat für einen weiteren Austausch im nächsten Jahr zur Verfügung zu stehen, was der Vorsitzende Reinhold Heiss begrüßte und in die Jahresplanung mit aufnahm.
Bürgerinnen und Bürger sind jederzeit eingeladen, auf den Landkreisseniorenbeirat zuzugehen, denn der Seniorenbeirat unterstützt bei seniorenspezifischen Themen. Er vertritt gegenüber der Kreisverwaltung die Interessen der älteren Einwohnerinnen und Einwohner durch Anträge, Anregungen, Anfragen, Empfehlungen und Stellungnahmen. Der Seniorenbeirat und der Vorsitzende Reinhold Heiß sind telefonisch (08131) 74-181 oder per E-Mail seniorenbeirat@lra-dah.bayern.de zu erreichen.