Älter werden im Dachauer Land – Erfolgreich vernetzen
Viele Vertreterinnen und Vertreter aus dem ganzen Landkreis waren der Einladung gefolgt. Ziel des Netzwerktreffens war es, diejenigen, die in den Rathäusern der Gemeinden mit sozialen Themen rund um den Bereich Älter werden im Dachauer Land beschäftigt sind miteinander zu vernetzen. Die Themen sind vielfältig und reichen von sozialer Beratung, Vereine, über Quartiersmanagement bis Nachbarschaftshilfen.
„Die Kontaktstellen für soziale Themen in den Rathäusern sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Bürgerinnen und Bürgern und den Angeboten im Landkreis“, so Stefanie Otterbein von der Fachstelle Demografie Managen. „Uns ist es daher ein besonderes Anliegen, das Wissen zu vernetzen und zu informieren.“ Die Fachstelle Demografie Managen begleitet die Umsetzung des seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes im Landkreis und ist Ansprechpartnerin für Gemeinden, Träger und Personen, die in der Seniorenarbeit tätig sind, für alle Fragen rund um das Thema „Älterwerden“.
„Neben dem demografischen Wandel und der Pflege gehört auch der Klimawandel zu den großen Zukunftsthemen unserer Gesellschaft. Vulnerable Gruppen wie Seniorinnen und Senioren sind hiervon besonders betroffen,“ so Otterbein weiter. Aus diesem Grund waren zwei Referentinnen der Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK) und Christina Ritter vom Gesundheitsamt eingeladen.
Ritter ist Initiatorin des interdisziplinären Projektes „Hitze und Gesundheit – Gesund durch den Sommer im Dachauer Land“. Die Arbeitsgruppe entwickelt Maßnahmen, die vulnerable Gruppen für die Folgen von Extremwetterlagen sensibilisieren sollen. Zu den präventiven Angeboten zählen unter anderem Schulungsangebote für Nachbarschaftshilfen, Aktionstage an Badeseen oder Freibädern sowie Aufklärungskampagnen. Wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Verankerung ist neben der Bekanntmachung des Projekts der enge Austausch lokaler Ansprechpartner, um die Zielgruppen vor Ort zu erreichen.
Susanne Senninger von der LAGiK sprach eindrücklich über die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels insbesondere für die ältere Bevölkerung, die Wechselwirkung bestimmter Medikamente bei Hitze und die Notwendigkeit lokaler Hitzeaktionspläne.
Gesundheitliche Vorbelastungen oder eine Einschränkung der Mobilität sind weitere Risikofaktoren. Deswegen, so Christina Ritter abschließend, sei es unerlässlich, die Risikogruppen mithilfe präventiver Maßnahmen zu unterstützen.
Genauso sieht es auch Stefanie Otterbein, deren Fachstelle selbst aktiv in der Projektgruppe mitarbeitet: „Ich trink erst einmal lieber nichts, weil ich nicht weiß wo die nächste Toilette ist.“ – es gibt niemandem, der diesen Satz nicht schon einmal gehört oder sogar selbst gesagt/gedacht hat, so Otterbein. Aber für sie steht - gerade im Sommer - fest: Nichts trinken ist keine Option! So gibt es zum Beispiel den Flyer „Wenn`s pressiert! Der Übersichtsflyer über öffentliche Toiletten vom Landkreisseniorenbeirat. Die Flyer sind kostenlos im Landratsamt oder über den Landkreisseniorenbeirat erhältlich.
„Uns ist es wichtig, inhaltliche Impulse für die Arbeit vor Ort zu geben und bestehende Angebote miteinander zu verknüpfen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gemeinden sind die ersten Kontaktstellen für Seniorinnen und Senioren vor Ort, haben gute Kontakte in der Gemeinde und können wichtige Informationen an Bürgerinnen und Bürger weitergeben.“