40 Jahre Gewerkschaft „Solidarność”

27. August 2020: Am 31. August 1980 unterzeichneten der Elektriker Lech Wałęsa und die damalige Regierung der Volksrepublik Polen das "Danziger Abkommen". Damit entstand die Solidarność, erste unabhängige Gewerkschaft in Osteuropa, deren Gründung als der Anfang vom Ende der kommunistischen Herrschaft in Europa gilt.

Vorausgegangen waren wochenlange Streiks und Demonstrationen, die ab Mitte August in einem Generalstreik im ganzen Land mündeten. Millionen polnischer Arbeiter und Angestellte gingen für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Lebensmittelversorgung auf die Straße. Die oppositionelle Bewegung gab wesentliche Impulse für Demokratie und Freiheit im Land. Erstmals schließen sich Arbeiter, Angestellte und Intellektuelle zusammen und stellten das kommunistische Regime in Frage. Im folgenden Jahr hatte die Solidarność fast zehn Millionen Mitglieder - das waren mehr als die Hälfte der polnischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. 1983 erhielt ihr Anführer Lech Wałęsa den Friedensnobelpreis. Die Verhandlungen zum Übergang Polens in eine parlamentarische Demokratie am Runden Tisch im Frühjahr 1989 wurden zum Modell für den gewaltfreien Machtwechsel in Mittel- und Osteuropa.

Die Geburtsstunde von Solidarność wird am 31. August 2020 in ganzer Welt gefeiert, indem man die wichtigen politischen und historischen Gebäude mit dem Logo der ersten freien Gewerkschaft in Osteuropa beleuchtet.  Die Aktion wird u. a. in Chicago, Buenos Aires, Canberra, New Dehli, Taipeh und mehreren europäischen Städten stattfinden. Der Landkreis Dachau ist auch dabei! In der Zusammenarbeit mit dem Polnischen Generalkonsulat in München feiert das Landratsamt das großartige Jubiläum und lässt am 31.08.2020 um 21.00 Uhr für eine Stunde das Logo von Solidarność auf sein Gebäude projizieren.