Landkreis Dachau 23Dezember 2024 ENERGIE Windkraft: Sauber, sicher, klimaneutral TIERSCHUTZ Verantwortung übernehmen – Katzenelend vermeiden INKLUSION-SPEZIAL Eine Lotsin durch den Hilfedschungel // „Schulprofil Inklusion“ – ein Gewinn für alle
INHALT 3Einblicke Neues Leben für typische Weihnachtsabfälle Müllabfuhr-Termine digital Feiertagsregelungen Geschenke für alle an Orten mit Herz 4Tierschutz Verantwortung übernehmen – Katzenelend vermeiden Wir im Amt: Sophie Rothammer 8ÖPNV MVGO – eine App, alles fahren Fahrplanwechsel 2025: Neue Buslinie und mehrere Verbesserungen 20 Inklusion-Spezial Eine Lotsin durch den Hilfedschungel „Schulprofil Inklusion“ – ein Gewinn für alle 22Blaulicht Mit welcher Erkrankung wohin – 112, Notaufnahme oder Bereitschaftspraxis? 24Kommunikation Neu auf Instagram und WhatsApp 24Kommunikation Neu auf Instagram und WhatsApp 11Jahresrückblick 2024 Zahlen und Fakten Ereignisse im Landkreis 16Energie Windkraft: Sauber, sicher, klimaneutral 9 Wirtschaft Erfolgsstory Digitale Einkaufsstadt 10Der Kreistag und seine Ausschüsse Das haben wir beschlossen 15Landrat mittendrin Sparen, sparen, sparen 6Bildung/Schulen Neue Schulempfehlung für die 5 Gymnasien 7Kreisgremien Die Leiterin mit Herz geht nach 32 Jahren Rechnungsprüfungsausschuss 18Familie/Kinder Einstieg in die Kinderbetreuung: Viele Wege führen zu einem erfüllenden Job Titelseite 2 wichtige Themen im Landkreis Dachau: Windkraft und Katzenschutz Bildquellennachweise Titelseite: Foto von Horst Kramer, bearbeitet von Stefan Schiessl; S. 2 Krankenwagen: BRK Dachau; S. 3 Öl/Kerzenreste: Melitta Fischer, Herzbrettl: Tanja Burghart; S. 4 Katzen: Silvia Gruber; S. 5 Sophie Rothammer: Melitta Fischer; S. 6 Schulrucksack: (c) olegdudko - 123rf.com; S. 7 Andrea Hartl: Tanja Burghart, Zahlenwolke: Stefan Schiessl; S. 8 Umsteigekarte: Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH; S. 9 Digitale Einkaufsstadt: SPEC.STUDIO GMBH; S. 10 Kreistag: Stefan Schiessl; S. 11 – 14 Chronik: Frauen wirken: Denise Langstein, Landrat 50: Veronika Plajer, Rebellinnen: Melitta Fischer, Vandalisums: Stefan Löwl, Landkreisseniorenbeirat: Katharina Riedl, Landrat Oświęcim: Rafał Lorek, Hochwasser: Marcel Fath, Sensibilisierung: Melitta Fischer, Helferfest: Melitta Fischer, Ehrung: Silke Fendt, Ehrenamtskarte: THW Dachau, Azubis: Landratsamt Dachau, Koki: Marisa Hund, Schulpartnerschaft: Ignaz-Taschner-Gymnasium, Buß- und Bettag: Sina Török, Dt.- Poln. Kulturtage: Veronika Plajer; S. 15 Landrat: Steffen Varga; S. 16 Windräder: Horst Kramer; S. 17 Karte Vorranggebiete: Regionaler Planungsverband München; S. 18 Frau mit Kindern: (c) Oksana Kuzmina - stock.adobe.com; S. 19 Andrea Gaigalat: Melitta Fischer, Maria Ruby Castillo - Agentur für Arbeit Freising; S. 20 Kompass-Kollage: DNY59 via canva.com, Regina Mayer: privat; S. 21 Ledermann/Ritzel: privat, Papierfiguren in Hand: (c) Stockfoto - 123rf.com, 2 Frauen vor Laptop: (c) Stockfoto - 123rf.com; S. 22 Krankenwagen: BRK Dachau, Notaufnahme: Christian Andrae, Mann: PeopleImages via canva.com, Bereitschaftspraxis: Silke Fendt; S. 24 Landratsamt: Silke Fendt Machen Sie an den Weihnachtstagen auch traditionell Fondue und genießen gerne Plätzchen bei Kerzenschein? Doch was tun mit dem gebrauchten Öl und den heruntergebrannten Kerzen? Beides können Sie auf den Recyclinghöfen im Landkreis Dachau entsorgen. Wachsreste für die gute Sache Wachsreste sind zu schade für die Mülltonne. Sie sind ein wertvolles Material für neue Wachsprodukte. Auf unseren Recyclinghöfen werden Kerzenstumpen gesammelt und an die Herzogsägmühle in Peiting gespendet. In der Wachswerkstatt dieser karitativen Einrichtung werden aus dem Wachs dann neue Produkte hergestellt wie Fackeln, Grillanzünder oder Teelichter. So haben viele sozial benachteiligte Menschen in der Herzogsägmühle einen sicheren Arbeitsplatz. Biodiesel aus altem Frittierfett und Speiseöl Gebrauchtes Frittierfett oder Speiseöl sollten Sie niemals im Abfluss entsorgen. Es verstopft die Rohre und macht Probleme in den Kläranlagen! Stattdessen können Sie es kostenlos in einem beliebigen Behälter ABFALLWIRTSCHAFT Auf Geschenke müssen Sie gar nicht bis Weihnachten warten. Wussten Sie, dass es an über 50 Orten in unserem Landkreis Geschenke für alle gibt? In Bäckereien, Cafés und Geschäften hängen am Herzbrettl kleine, bereits bezahlte Einladungen – zum Beispiel für einen Kaffee oder eine Breze. Diese Geschenke warten darauf, eingelöst zu werden – vielleicht ja von Ihnen? Viele Menschen sind unsicher, ob sie sich etwas vom Herzbrettl nehmen dürfen. Doch genau dafür ist es da: Das Herzbrettl lebt vom Geben und Nehmen. Ganz egal, ob das Geld gerade knapp ist, der Geldbeutel vergessen HERZBRETTL Müllabfuhr-Termine digital Um Papier zu sparen, liegen ab 2025 die Entsorgungskalender nur noch bei den Recyclinghöfen aus. Die Abholtermine für die Tonnen finden Sie ganz einfach auch in der App „DAH-Müll“, die Sie im App Store oder bei Google Play herunterladen können. Auf unserer Website können Sie außerdem den Entsorgungskalender für Ihren Ortsteil herunterladen und bei Bedarf ausdrucken: Neues Leben für typische Weihnachtsabfälle wurde oder Sie sich einfach mal einen Genuss gönnen möchten – das Herzbrettl steht jedem offen. Trauen Sie sich, einen Zettel abzunehmen und die Einladung einzulösen. Ob Jung oder Alt, jeder darf sich beim Herzbrettl bedienen. Denn nur wenn die Einladungen angenommen werden, kann diese wunderbare Aktion weiterleben. Und ein anderes Mal können Sie ja was dranhängen. Das ist auch ganz einfach: Kaufen Sie 2 Dinge (Kaffee, Brezen, Wurstsemmeln oder was Sie möchten), nehmen aber nur 1 mit. Der Kassenbon für das 2. Produkt wird als Geschenk an das Herzbrettl gehängt. Entdecken Sie, wo in Ihrer Nähe ein Herzbrettl steht: www.herzbrettl.de. (z.B. einem leeren Schraubglas) auf den Recyclinghöfen im Landkreis Dachau abgeben. Die gesammelten Fette werden von einer Fachfirma gereinigt und aufbereitet. 80 % davon werden sogar zu Biodiesel verarbeitet, der als umweltfreundlicher Kraftstoff dient! www.entsorgungskalender- dachau.de Geschenke für alle an Orten mit Herz Impressum Chefredaktion Melitta Fischer Landratsamt Dachau (08131) 74-1939 kreisblick@lra-dah.bayern.de Offizielles Mitteilungsblatt des Landkreises Dachau Layout Stefan Schiessl www.exploredesign.de Schlusskorrektur Katrin Horvat katrin.horvat@gmx.de Vertrieb Dachauer Rundschau Auflage 51.500 Druck Franz Schoder Druck www.adv-schoder.de Gedruckt auf Recyclingpapier mit FSC-Zertifizierung Redaktionsassistenz Michaela Blanke Wegen der leichteren Lesbarkeit umfassen Bezeichnungen von Personengruppen in der Regel weibliche und männliche Personen. Stand der Inhalte: 06.12.2024 Herausgeber Landratsamt Dachau Weiherweg 16, 85221 Dachau www.landratsamt-dachau.de Autoren Irene Nagel (in), Stefanie Otterbein (so), Peter Sigmund (ps), Sina Török (st); soweit nichts angegeben ist: Melitta Fischer (mf) FEIERTAGS REGELUNGEN Öffnungszeiten Wenn Sie demnächst einen Behördengang planen, beachten Sie bitte, dass das Landratsamt an folgenden Tagen geschlossen ist: 24. – 27. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar. Die Recyclinghöfe sind am 27. und 28. Dezember zu den üblichen Zeiten geöffnet. Änderungen bei der Müllabfuhr Wegen der Feiertage an Weihnachten und dem Jahreswechsel verschiebt sich auch die Müllabfuhr. Die neuen Abholtermine finden Sie in der App „DAH-Müll“ oder im Entsorgungskalender auf unserer Homepage. 3 Kreis.BLICK! — Dezember 2024 Einblicke
MACHEN SIE DEM TIERHEIM EINE WEIHNACHTSFREUDE Geldspenden an den Tierschutzverein Dachau e.V. Verwendungszweck „Katzenschutz“ Sparkasse Dachau: BIC: BYLADEM1DAH, IBAN: DE17 7005 1540 0080 8664 86 Volks- und Raiffeisenbank Dachau: BIC: GENODEF1DCA, IBAN: DE90 7009 1500 0000 2700 08 Sachspenden v.a. Haushaltsartikel (Küchenrollen, Klopapier, Müllbeutel…) und gut erhaltene Tierausstattung (Spielzeug und Bettchen), Wunschliste unter tierschutz.dachau.net/?page_id=495 Ehrenamtliche Unterstützung Helfende Hände braucht das Tierheim v.a. für Gartenarbeiten, Hausmeistertätigkeiten, Reinigung, Wäschewaschen, denn die Tiere brauchen so viel mehr als nur Streicheleinheiten. Katzen sind in Deutschland das beliebteste Haustier. Circa 16 Millionen Samtpfoten haben meist ein sehr schönes, langes Leben: Sie bekommen von ihren Besitzern leckeres Fressen, viele Streicheleinheiten und werden vom Tierarzt behandelt, wenn sie krank sind. Ganz anders ist das Dasein freilebender Katzen. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt nur bei 6 Monaten! Sie müssen ums Überleben kämpfen und leiden oft unter Mangelernährung, Parasitenbefall und Infektionen. Das kann verhindert werden. Ein Schlüssel zum Ende des Katzenelends liegt in der Hand der Haustierkatzen-Besitzer. Geschätzt leben in ganz Deutschland 2 Mio. Streunerkatzen. Und die Zahl steigt immer weiter, denn Katzen sind ab dem 5. Lebensmonat fortpflanzungsfähig, haben 2 bis 3 Würfe pro Jahr und gerne mal 4 bis 8 Kitten pro Wurf. Wenn nichts passiert, werden so aus nur einem Katzenpaar in 5 Jahren bis zu 12.680 herrenlose, verwilderte Katzen! Tierheim voll mit Fundkatzen Das Elend freilebender Katzen im Landkreis Dachau spiegelt sich im Tierheim wider. Es platzt aus allen Nähten. Immer mehr Fundkatzen landen dort. Im Oktober reichten die Katzenzimmer nicht mehr aus für die über 120 Tiere. Daher wurden die kleinen Heimtiere, also Kaninchen, Nager und Co., im Oktober ans Tierheim Starnberg abgegeben und dieser Bereich auch für die Katzen umgestaltet. Silvia Gruber, Leiterin des Tierheims, und ihrem Team macht die aktuelle Situation sehr zu schaffen: „Wir haben zum Großteil Fundtiere. Viele von ihnen sind sehr krank, wenn sie ins Tierheim komIch bin dabei seit Mitte April 2024 im Veterinäramt Meine Tätigkeit Amtstierärztin Ich mache das gerne, weil es ein sehr vielseitiger Beruf ist. Zu meinen Aufgaben gehört z.B., Tierseuchen zu verhüten bzw. zu bekämpfen, Tiere vor Leid und Menschen vor tierischen Krankheitserregern zu schützen. Anders als die Berufsbezeichnung vielleicht vermuten lässt, dient diese Tätigkeit somit dem Schutz von Tier und Mensch. Meine besondere Herausforderung Kontrollen sind grundsätzlich unangekündigt. Das kommt nicht immer gut an. Außerdem wissen wir vorher nie, was uns erwartet. Manchmal entpuppt sich die furchtbare Tierschutzmeldung als Nachbarschaftsstreit, manchmal wird die als unproblematisch eingeschätzte Routinekontrolle zu einem Fall für die Staatsanwaltschaft. Um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und diese auch verständlich zu vermitteln, braucht es Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl und manchmal auch ein wenig „Verhandlungsgeschick“. Dafür bin ich bekannt Das ist eine Frage, die ich selbst schwer beantworten kann. Ich habe daher meinen Chef, Herrn Andreas Unruh, gefragt und folgende Antwort bekommen: Hilfsbereitschaft, Beharrlichkeit sowie eine klare bairische Sprache. Wir im Amt Sophie Rothammer men, alle sind unkastriert. Das bedeutet hohe Kosten für das Tierheim und die Gemeinden. Im September fielen allein 15.000 € für Klinikbehandlungen an! Durch die vielen Tiere sind die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter am Rande der Belastungsgrenze. Da viele Katzen trächtig sind oder gerade Kitten bekommen haben und Unterstützung brauchen, ist von 5 bis 23 Uhr Personal vor Ort.“ Hotspots im Landkreis Im Landkreis gibt es mehrere regionale Hotspots, an einem wurden allein in 2024 bereits über 50 Streunerkatzen gesichert. Eine hohe Populationsdichte verursacht zum einen Stress bei den Tieren wegen vermehrter Revierkämpfe und zum anderen werden natürlich auch Krankheiten schneller übertragen. Dr. Sophie Rothammer, Amtstierärztin im Veterinäramt Dachau, bittet daher: „Wenn Ihnen auffällt, dass eine Katzenhaltung aus dem Ruder läuft und zu vielen herumstreunenden, oftmals kranken Katzen führt, melden Sie dies bitte dem Veterinäramt.“ Das Formular finden Sie unter www.landratsamt-dachau.de/tierschutz. Oft ist der Hintergrund für die Ansammlung, dass jemand die Katzen füttert. „Viele wissen nicht: Wer draußen Katzen füttert, übernimmt die Halterfunktion! Dann ist diese Person auch verantwortlich dafür, wenn die Tiere krank sind“, erklärt die Amtstierärztin. Auch an alle Haustierkatzen-Halter hat sie eine dringende Bitte: „Helfen Sie mit, die Situation der freilebenden Katzen und des Tierheims zu verbessern, indem Sie Ihre Katze kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen.“ Kastrieren Wer seiner Katze ein sicheres und gesundes Leben bieten möchte, muss mehr tun, als sie nur zu füttern. Impfungen, Parasitenbehandlungen und bei Freigängern die Kastration vor der Geschlechtsreife sind unerlässlich. Die Entfernung der Hoden bzw. Eierstöcke bei der eigenen Samtpfote ist … … gut für die Katze: Sie ist geschützt vor gefährlichen Krankheiten wie Tumoren und hat eine höhere Lebenserwartung. … gut für die Besitzer: Die Wohnung wird nicht mit Urin markiert. Bei der Kastrierung vor der Geschlechtsreife entwickelt das Tier dieses Verhalten gar nicht, wird es später kastriert, hört das Markieren meist komplett auf. … gut für den Tierschutz: Ungewollter Nachwuchs wird verhindert. In der Regel können Katzen ab 4 Monaten kastriert werden, Kater meist etwas später. Der geeignete Zeitpunkt hängt aber auch von der Entwicklung des Tieres ab und sollte daher mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden. Kennzeichnen & Registrieren Läuft eine Katze weg oder geht verloren, hilft die Kennzeichnung und Registrierung dabei, dass sie schnell wieder in ihr Zuhause zurückkehren kann. So wird die Samtpfote davor geschützt, lange in einem Tierheim auf ein neues Zuhause warten oder ungewollt draußen leben zu müssen. Sie würde darunter sehr leiden, da sie als Hauskatze, im Gegensatz zur Wildkatze, nicht an ein Leben ohne menschliche Unterstützung angepasst ist. Eine Kennzeichnung ist auf 2 Arten möglich: durch eine Ohrtätowierung oder einen Mikrochip mit einer individuellen Nummer. Beides wird von Tierärzten durchgeführt. Dabei hat der Mikrochip mehrere klare Vorteile, u.a.: zEr kann im Gegensatz zu einer Ohrtätowierung ohne Narkose injiziert werden. zEr kann auch aus Entfernung und damit für das Tier stressfreier abgelesen werden. zEr kann leichter abgelesen werden als eine Ohrtätowierung. Die Kennzeichnung kann kostenlos entweder bei www.findefix.com oder www.tasso.net registriert werden. Auf Wunsch übernehmen dies auch die meisten Tierarztpraxen. Katzenbesitzerin Melitta Fischer hat noch einen Tipp: „Wir haben bei unserem Simba die Kastration und die Kennzeichnung mit dem Mikrochip gleichzeitig machen lassen. So hatte er nur einmal Stress.“ Dass diese Maßnahmen das Leid der Streunerkatzen verringern, zeigen die Erfahrungen von Landkreisen, in denen sie bereits zur Pflicht geworden sind. „Wir möchten erstmal informieren und hoffen, dass viele Katzenbesitzer ihre Tiere kastrieren und registrieren lassen und so mithelfen, dass verpflichtende Maßnahmen für den ganzen Landkreis oder Teile davon ausbleiben“, erklärt Andreas Unruh, Leiter des Veterinäramts im Landratsamt. Verantwortung übernehmen – Katzenelend vermeiden Streunerkatzen Kontakt Veterinäramt (08131) 74-1400 veterinaeramt@lra-dah.bayern.de 2 Tiere nach 1 Jahr: 12 nach 2 Jahren: 66 nach 3 Jahren: 382 nach 4 Jahren: 2.201 nach 5 Jahren: 12.680 Entwicklung Population Streunerkatzen Fundkatzen sind meist in einem schlimmen Zustand, wenn sie ins Tierheim kommen. Sie leiden oft an Katzenschnupfen, Augenentzündungen, Giardien, Pilzerkrankungen oder Flöhen. Das Veterinäramt des Landkreises möchte durch Mithilfe der HaustierkatzenBesitzer dieses Leid verringern. 5 4 Kreis.BLICK! — Dezember 2024 Tierschutz
Petershausen Vierkirchen Weichs Röhrmoos Haimhausen Hebertshausen Dachau Markt Indersdorf Weichs HilgertshausenTandern Odelzhausen Schwabhausen (Arnbach) Altomünster Erdweg Dachau Pfaffenhofen an der Glonn Schwabhausen Sulzemoos Bergkirchen Empfehlung Schulbesuch Gymnasien Landkreis Dachau ab Schuljahr 2025/26 ff. Karlsfeld Münchener Nordwesten (anteilig) ITG IgnazTaschnerGymnasium Dachau GMK Gymnasium Karlsfeld JEG JosefEffnerGymnasium Dachau GMI Gymnasium Markt Indersdorf GMR Gymnasium Röhrmoos Ausnahmeregelungen: Unabhängig von der nachstehenden Zuordnung können Geschwisterkinder grundsätzlich immer aufgenommen werden. Außerdem kann die musische Ausbildungsrichtung am Gymnasium Markt Indersdorf von allen Kindern des Landkreises gewählt werden. Gleiches gilt für den Besuch der gebundenen Ganztagsschule am Josef-Effner-Gymnasium Dachau. Es ist bald so weit. Die 2 neuen Gymnasien in Karlsfeld (GMK) und Röhrmoos (GMR) werden zum Schuljahr 2025/26 ihre Türen öffnen und unsere Schullandschaft bereichern. Für die neuen Fünftklässler geben der Landkreis und die Schulleiter der Gymnasien daher eine neue Empfehlung für den Schulbesuch. Die Kinder, die sich in den Vorläuferklassen am Josef-Effner-Gymnasium (fürs GMK) und am Gymnasium Markt Indersdorf (fürs GMR) befinden, dürfen im September 2025 als 6., 7. und 8. Klassen zusammen mit den Fünftklässlern als Allererste die neuen Schulhäuser beziehen und diese mit Leben füllen. Neben dieser einzigartigen Erfahrung, eine frisch eröffnete Schule mit einer langsam wachsenden Schulgemeinschaft besuchen und mitgestalten zu dürfen, gibt es beim GMK und GMR eine weitere Besonderheit – das sogenannte Lernhauskonzept. Bei dieser räumlich-pädagogischen Eigenheit befinden sich mehrere kleinere Schuleinheiten mit jeweils 6 Klassenzimmern, Teamräumen, Begegnungsflächen und WCs innerhalb des großen Schulhauses. So entsteht ein geschützter Lern- und Aufenthaltsort mit vielen Vorteilen: Er ermöglicht individuelle und flexible Lernformen, erleichtert die Identifikation mit der Schule und sorgt für ein gutes Miteinander. Beide neuen Gymnasien werden die Ausbildungsrichtungen naturwissenschaftlich-technologisch und sprachlich anbieten. Außerdem wird es jeweils ein offenes Ganztagsangebot geben. Als vorerst einziges und erstes Gymnasium im Landkreis wird das Karlsfelder den Unterricht erst um 8.30 Uhr beginnen. Somit wird der Verkehr entzerrt und eine gute und wirtschaftliche Schülerbeförderung sichergestellt. Die beiden neuen Schulleiter Herr Tobias Nach dem Schreibdienst und der Mitarbeit im Sitzungsdienst übernahm Andrea Hartl im Jahr 2000 die Leitung dieser Stabsstelle. Damit war sie für alle Gremiensitzungen sowie den Austausch zwischen Verwaltung und den Kreisrätinnen und Kreisräten verantwortlich. Diese Aufgaben waren für sie nicht Beruf, sondern Berufung. Selbstverständlich war sie immer perfekt vorbereitet und es wurden natürlich nur perfekte Vorlagen an die Mitglieder der Kreisgremien geschickt. Ihr Einsatz reichte weit über das Formale hinaus. Egal ob im Sitzungssaal, bei Veranstaltungen oder auf Reisen, mit sehr viel Engagement und Leidenschaft setzte sich Andrea Hartl für „ihre“ Kreisrätinnen und Kreisräte sowie Bürgermeister ein. Mit liebevoller Dekoration und leckerer Bewirtung sorgte sie dafür, dass sich alle auch bei längeren und schwierigeren Sitzungen rundum wohlfühlten. Besondere Gesten wie eine Tasche mit dem Aufdruck „Weltbester Sitzungsdienst“ spiegelten die Wertschätzung der Kreisrätinnen und Kreisräte wider. Die Leiterin mit Herz geht nach 32 Jahren Wie geht die Verwaltung mit dem Steuergeld um? Sitzungsdienst Rechnungsprüfungsausschuss Zusätzlich zu ihrer Arbeit engagierte sich Andrea Hartl auch sehr im und für das Team Landratsamt. Sie hatte immer das kollegiale Miteinander im Blick. Mit ihr konnte man sowohl gut zusammenarbeiten als auch feiern. Ihre Auftritte bei den Faschingsfeiern des Landratsamts sind legendär. Im Namen aller Kreisrätinnen und Kreisräte sowie der Mitarbeitenden des Landratsamts dankt ihr Landrat Stefan Löwl für diese jahrelangen treuen Dienste: „Dein hohes Verantwortungsbewusstsein, dein Mitdenken in jeder Situation, dein Organisationstalent und deine Fürsorge für alle sind einzigartig. Herzliches Vergelt´s Gott für 32 Jahre, in denen du das Team Landratsamt mitgeprägt hast und die gute Seele für den Kreistag warst. Wir wünschen dir viel Gesundheit, damit du deinen Ruhestand mit deiner Familie lange genießen kannst.“ Andrea Hartl, im Team Landratsamt seit 1993 Er ist etwas ganz Besonderes: Der Rechnungsprüfungsausschuss ist der einzige Ausschuss, der nie öffentlich tagt und in dem der Landrat nicht den Vorsitz innehat und auch nicht Mitglied ist. Rein rechtlich könnte er beides, aber sowohl Landrat Stefan Löwl als auch sein Vorgänger Hansjörg Christmann entschieden sich dagegen, um die Unabhängigkeit dieses Ausschusses von der Verwaltung zu stärken. Schließlich überwacht der Ausschuss die Haushaltsführung des Landkreises, indem er unter anderem die Jahresrechnung prüft. Das heißt, er schaut sich genau an, ob der vom Kreistag beschlossene und von der Regierung genehmigte Haushaltsplan eingehalten und bei den Einnahmen und Ausgaben die Gesetze und bestehenden Vorschriften beachtet wurden. Wenn der Ausschuss Fehler oder Unregelmäßigkeiten entdeckt, gibt er Empfehlungen, wie diese in Zukunft vermieden werden können. Die Rechnungsprüfung nimmt viel Zeit in Anspruch: So müssen z.B. Belege nach Haushaltsstellen stichprobenartig angeschaut werden und es muss geprüft werden, ob Haushaltspläne richtig umgesetzt wurden und Einsparpotenziale vorhanden sind. Die 7 ehrenamtlichen Kreisrätinnen und Kreisräte unter Vorsitz von Johannes Kneidl müssen sich aber nicht selbst durch die ganzen Zahlen und Unterlagen arbeiten. Diese Aufgabe übernimmt in jedem Landratsamt das Kreisrechnungsprüfungsamt. Im Landratsamt Dachau sind das Dieter Neumann (Leiter) und Claudia Balherr. Sie erstellen für den Rechnungsprüfungsausschuss einen Prüfbericht, der in der Regel zwischen 80 und 90 Seiten umfasst. Wesentliche Ergebnisse präsentieren sie traditionell einmal im Jahr dem Ausschuss. Anschließend geben die Ausschussmitglieder eine Empfehlung für den Kreistag ab. Dieser beschließt dann die Feststellung der Jahresrechnung und über die Entlastung der Verwaltung. Bisher war die Abstimmung immer einstimmig – ein schöner Beweis, dass die Verwaltung des Landratsamts wirtschaftlich arbeitet und mit Steuergeldern verantwortungsvoll umgeht. Berlinger (GMK) und Herr Peter Sander (GMR) gestalten bereits seit August 2024 engagiert und begeistert die Planungen und Prozesse mit, damit die 2 Schulen im September 2025 erfolgreich starten können. Rechtzeitig zum Schuljahr 2025/26 und zum Vollausbau des neunjährigen Gymnasiums (G9) wird es im Landkreis Dachau insgesamt 5 staatliche Gymnasien geben. Um die Schulen gleichmäßig auszulasten und für eine effiziente Schülerbeförderung zu sorgen, sollen die Schüler sinnvoll verteilt werden. Daher spricht der Landkreis in Abstimmung mit den gymnasialen Schulleitern Empfehlungen für den gymnasialen Schulbesuch aus (siehe Grafik). Wir bitten alle interessierten Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, diese Empfehlungen bei ihrer Schulwahl zu berücksichtigen. Dabei gibt es auch zu bedenken, dass die Wahl der Schule beeinflussen kann, ob der Schulweg kostenlos ist. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Landratsamts www.landratsamt-dachau.de/ empfehlung-schulen, auf der Homepage der Schulen sowie bei den Informations- und Übertrittsveranstaltungen in den Grundschulen und den Gymnasien. (in) Schuljahr 2025/2026 Neue Schulempfehlung für die 5 Gymnasien 7 6 Kreis.BLICK! — Dezember 2024 Kreisgremien Bildung/Schulen
Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember gibt es für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Dachau spürbare Verbesserungen im Regionalbusverkehr. Eine neue Buslinie kam dazu, bei mehreren Linien konnten Fahrpläne durch auslaufende Verkehrsverträge optimiert werden: zNeue Expressbuslinie X730 Pasing (S/R/T) – Geiselbullach – GADA – Bergkirchen – Bachern (S) – Schwabhausen (S) Der Expressbus verkehrt stündlich als Ergänzung des Autobahnbusses X732 von Pasing bis Schwabhausen. Damit ersetzen die Linien X730 und X732 den fehlenden S-BahnAst entlang der A8. Interessant ist die neue Linie auch für viele Arbeitnehmer, da auf dem Linienweg die Gewerbegebiete Geiselbullach und GADA liegen. zFahrplananpassung Linie 703 Erdweg (S) – Odelzhausen Die Linie 703 dient nun als Tangentiale zwischen der S-Bahn in Erdweg und Odelzhausen. Auch wurde für Pendler in Odelzhausen das Gewerbegebiet angebunden. In der HVZ fährt die Linie 703 stündlich in der NVZ alle 2 Stunden. z Fahrplananpassung Linie 704 Dachau (S/R) – Schwabhausen (S) – Erdweg (S) – Altomünster (S) – Aichach (R) Bisher endete die Linie ohne Taktverkehr in Thalhausen. Mit der Modifizierung wurde erneut eine öffentliche Busverbindung zwischen Dachau, Altomünster und Aichach geschaffen. Stündlich verkehrt die Linie von Dachau über Schwabhausen und Erdweg nach Aichach. Zusätzliche Fahrten binden die Marktgemeinde Altomünster (S) an die Kreisstadt Aichach an. Nach 6 Workshops und 9 Best-Practice-Projekten ziehen die Partner des Modellprojekts „Digitale Einkaufsstadt“ eine sehr positive Bilanz. Die Wirtschaftsförderungen des Landkreises sowie der Stadt Dachau und der regionale Gewerbeverein Dachau handelt e.V. erreichten mit ihren Angeboten in 2 Jahren über 170 lokale Händler und Dienstleister. „Digitales Einkaufen ersetzt nicht das echte Erlebnis, bei dem man Dinge riechen, schmecken oder anfassen kann. Daher ging es bei der Digitalen Einkaufsstadt darum, Angebote vor Ort digital zu ergänzen und damit zu stärken und nicht zu ersetzen“, erklärt Landrat Stefan Löwl das Ziel des Projekts. Dank Fördergeldern in Höhe von 70.000 € konnten die Workshops und Digitalisierungsprojekte durchgeführt werden. Die Hälfte kam vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, die andere Hälfte teilten sich der Landkreis und die Stadt Dachau. Know-how zu Digitalthemen In den Workshops zeigten Experten, wie lokale Händler und Dienstleister das Beste aus dem Zusammenspiel von Online-Services und ihrem Geschäft vor Ort machen können. Das Besondere dabei: Vorab konnten die Teilnehmer mitteilen, welche Themen sie am meisten interessieren. Am wichtigsten fanden die meisten die Themen Online-Kommunikation und Werbung, unabhängig von ihrer Branche. Entsprechend wurde in den Workshops Wissen zu folgenden Themen vermittelt: zSuchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung (SEO/SEA) zSocial Media und Storytelling zOnline-Marketingstrategien z3D-Animation und Virtual Reality zFördermöglichkeiten im Bereich der Digitalisierung zeCommerce und Click & Collect, Fulfillment Bei den Workshops war neben den fundierten Vorträgen auch das Netzwerken ein wichtiger Bestandteil – lokale Gewerbetreibende trafen auf lokale Anbieter von digitalen Dienstleistungen. „Somit haben wir Angebot und Nachfrage zusammengebracht. Man hat richtig gemerkt, wie direkt schon bei den Workshops Ideen entstanden sind. Es wurden Visitenkarten getauscht, Konzepte entwickelt und noch am Abend erste Projekte geplant“, berichtet Katja Deml, Leiterin der Wirtschaftsförderung des Landkreises Dachau. Digitalisierung Erfolgsstory Digitale Einkaufsstadt Förderung von Best-Practice-Projekten Damit die neuen Ideen auch umgesetzt werden konnten, wurden Best-Practice-Projekte finanziell gefördert. Insgesamt bewarben sich 23 Unternehmer mit ihren digitalen Ideen. Die beteiligten Projektpartner wählten 10 Projekte aus, weil sie als gutes Beispiel für andere dienen können. 9 davon wurden erfolgreich umgesetzt: zOnline-Marketing y Café Samstagskinder y Blumenfenster zRelaunch Website und SEO/SEA y Delicije zClick & Collect- und Webshopsystem y Bayernholz Manufaktur y Auer Haushaltswaren y Das Ridikül y Candisserie z3D-Animation y Fußfassen zDigitales Schaufenster y Skinflow Ergebnisse online verfügbar Damit die Informationen auch nach Ende des Projekts weiterhin verfügbar sind, wurden zu allen Workshops Leitfäden erstellt. Diese sowie auch die Best-Practice-Beispiele sind abrufbar unter www.dachau-handelt.de/digital. Natürlich können sich lokale Unternehmer auch in Zukunft an die Wirtschaftsförderungen des Landkreises und der Stadt Dachau sowie Dachau handelt e.V. wenden, wenn sie Fragen zu Digitalisierungsprojekten haben. Außerdem können sich die lokalen Händler auf weitere Veranstaltungen freuen, bei denen sie Erfahrungen austauschen und sicherlich auch Erfolgsgeschichten teilen können. Kontakt Wirtschaftsförderung Katja Deml & Tanja Burghart (08131) 74-367/-252 wirtschaft@lra-dah.bayern.de www.dachauer-land.com Fahrplanwechsel 2025 Neue Buslinie und mehrere Verbesserungen zFahrplananpassung Linie 721 Pfaffenhofen a.d. Glonn – Odelzhausen – Sulzemoos – Bergkirchen/GADA – Dachau (S/R) Die Linie 721 ist wichtig für Pendler und Schüler. Jetzt gibt es stündliche Fahrten von Odelzhausen über Sulzemoos und Bergkirchen nach Dachau. In der HVZ fährt der Bus sogar alle 30 Minuten. Ergänzt wird dieses Angebot durch die Anbindung des Gewerbegebiets GADA (HZV stündlich, NVZ 2-stündlich). Alle aktuellen Informationen, Fahrtauskünfte und Fahrplanbücher finden Sie hier: tinyurl.com/MVV-Auskunft Zusätzlich zu diesen Änderungen wurde versucht, den sogenannten freigestellten Schülerverkehr soweit als möglich in den MVV-Regionalbusverkehr zu integrieren. Für betroffene Schülerinnen und Schüler hat dies einen entscheidenden Vorteil: Sie erhalten das 365-€-Ticket und können damit im gesamten MVG-Gebiet unterwegs sein. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie auf der Homepage des Landkreises Dachau: www.landratsamt-dachau.de/nahverkehrsplan Und noch eine gute Neuigkeit gibt es: Ab 1. Januar 2025 gehören die Landkreise Landsberg am Lech und WeilheimSchongau zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Damit können Sie noch mehr Orte umweltfreundlich mit einem MVV-Ticket erreichen – egal ob für einen Ausflug oder die Fahrt in die Arbeit! (ps) MVGO – eine App, alles fahren Ein Ticket für die S-Bahn? Die Abfahrtszeit des nächsten Busses? Eine kurze Spritztour mit dem MVG-Rad oder dem E-Scooter in München? Egal wie Sie im gesamten MVG-Gebiet unterwegs sind, mit dieser kostenlosen App ist das alles kein Problem. Durch die integrierten Störungsmeldungen und Live-Abfahrtszeiten können Sie Ihre Fahrten auch besonders genau planen und Wartezeiten vermeiden! Seit dem Fahrplanwechsel gibt es viele neue Umsteigemöglichkeiten. So können wir noch bequemer das Auto stehen lassen. Abkürzungen: S: S-Bahn R: Regionalzug T: Trambahn HVZ: Hauptverkehrszeit NVZ: Nebenverkehrszeit Kreis.BLICK! — Dezember 2024 9 Wirtschaft ÖPNV 8
10 Das haben wir beschlossen Auch nach der Verabschiedung des Kreishaushalts für das Jahr 2024 im Juni bleiben Einsparungen und Optimierungen weiterhin ein zentrales Thema in den Kreisgremien. Der interfraktionelle Sparantrag der Fraktionen CSU, Grüne, SPD und Freie Wähler fordert die Verwaltung auf, weitere Sparpotenziale bei den freiwilligen Leistungen zu identifizieren, Bereiche aufzugeben und alle Ausgaben auf ihre Notwendigkeit hin zu prüfen. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten, denn freiwillige Leistungen z.B. in den Bereichen Bildung, ÖPNV, Ehrenamt und Kultur sind direkt und deutlich spürbar. Jede Entscheidung in den Kreisgremien unterliegt daher dem Motto „Wir müssen sparen“. Trotzdem können manche Angebote in reduzierter Form weitergeführt werden. Ein Beispiel dafür ist der Kreis.BLICK!. Produktion, Druck und Verteilung sind kostenintensiv. Er erreicht jedoch über 50.000 Haushalte und wird laut aktueller Leserumfrage nach wie vor stark nachgefragt. Zukünftig erscheint der Kreis.BLICK! daher noch 2-mal jährlich – so kommen die wichtigsten Informationen direkt in den Briefkasten und der Kreishaushalt wird trotzdem deutlich entlastet. Auch im Kulturbereich gab es Anpassungen. Die Förderung der Kultur sowie des Zweckverbands Dachauer Galerien und Museen bleibt erhalten, allerdings mit einer Kürzung um 3 %. Insgesamt stellt der Landkreis für Kulturförderung in den kommenden Jahren jährlich bis zu 600.000 € bereit. Der öffentliche Nahverkehr ist ein riesiger Kostenblock im Landkreis-Haushalt. Der 2018 beschlossene Nahverkehrsplan sieht zwar einen kontinuierlichen Ausbau des ÖPNV vor, doch angesichts steigender Kosten und stagnierender Einnahmen – auch aufgrund subventionierter Angebote wie dem Deutschlandticket – stellt sich nicht mehr die Frage, ob dieser Ausbau weiter möglich ist, sondern wie kaum genutzte oder sehr teure Angebote reduziert werden können. Eine Sondersitzung im Frühjahr 2025 wird sich mit dieser Frage befassen, um zukunftsfähige, nachhaltige und v.a. finanzierbare Lösungen für den ÖPNV zu finden. Details zum neuen Fahrplan finden Sie auf Seite 8. In welchen Bereichen innerhalb der Verwaltung weiter optimiert werden kann, ermittelt derzeit eine interne Arbeitsgruppe. Mit Auflösung der Stabsstelle EBI wurden die Themen Integration und der Fachbereich Flüchtlingsunterbringung gestärkt. Im Bereich Klimaschutz setzt Der Kreistag und seine Ausschüsse der Landkreis künftig verstärkt auf Projekte mit direkter Wirkung im Landratsamt sowie den kreiseigenen Liegenschaften und auf die Zusammenarbeit mit den Klimaschutzbeauftragten der Gemeinden. Veranstaltungen wie der Klimaschutztag oder das landkreisweite Stadtradeln entfallen. Und auch für die Wirtschaftsförderung wird derzeit eine Neustrukturierung mit dem Ziel der Effizienzsteigerung vorangetrieben. Positiver Ausblick: Projekte für eine nachhaltige Zukunft Trotz der Einsparungen bleibt der Landkreis Dachau bestrebt, wichtige Zukunftsprojekte voranzutreiben. Ein Beispiel ist das Geothermieprojekt, angesiedelt beim Gemeinsamen Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft (GfA): Die neu gegründete Amperland Thermalwärme GmbH nutzt die Tiefenwärme der Region und bietet so eine emissionsfreie und verlässliche Wärmeversorgung, die den Einsatz fossiler Brennstoffe reduziert. Auch die Beteiligungsberichte im Kreistag ziehen insgesamt eine positive Bilanz. Das GfA der Landkreise Fürstenfeldbruck und Dachau hat sich zum größten Energieerzeuger der Region – und natürlich weiterhin kompetenten Abfallentsorger –entwickelt. Die Fernwärme Bergkirchen GmbH (fwb) verzeichnet ebenfalls erfolgreiche Jahre und versorgt neben den Gewerbegebieten auch immer mehr Haushalte mit Fernwärme. Seit 2022 betreibt EnBW zudem in GADA eine Schnellladestation in Kooperation mit der fwb. Auch im sozialen Wohnungsbau ist die Wohnungsbaugesellschaft mbH des Landkreises (WLD) weiterhin aktiv. Wichtige Projekte in Karlsfeld, Markt Indersdorf und Dachau wurden erfolgreich realisiert und tragen zur Schaffung dringend benötigten Wohnraums bei. Grünes Licht gab es für bauliche Maßnahmen in den weiterführenden Schulen. Für den neu entstandenen musischen Zweig am Gymnasium Markt Indersdorf werden kleine Musik-Übungszimmer benötigt. Der Schulausschuss hat der baulichen Anpassung des Gebäudes zugestimmt. Auch die Überdachung der Fahrradstellplätze an den neuen Gymnasien in Karlsfeld und Röhrmoos wurde genehmigt, welche beide im Zeit- und Kostenplan liegen und zum Schuljahresbeginn im Sommer in Betrieb gehen. (st)
Februar Januar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Stand der Daten zum 31.10.2024, soweit nicht anders angegeben Auszu- bildende 14 Anwärter 15 Vollzeit- stellen 602 Mitarbeiter 740 gesamt 1.384.775 Durchschnittliche Besuche jedes Landkreisbürgers 8,77 BESUCHE HOMEPAGE LANDRATS- AMT Gesamtvolumen Landkreishaushalt 298.220.600 € Bauschutt 4.348 t Sperrmüll 4.401 t ABFÄLLE AUF DEN RECYCLINGHÖFEN Grüngut 14.498 t ABFÄLLE ÜBER DIE Restmülltonne 17.214 t Biotonne 4.748 t Schuleingangsuntersuchungen 1.933 Schülerinnen und Schüler an den 12 Landkreisschulen (Stand: 01.10./20.10.2024) 8.582 Buskilometer 6.792.076 Einsätze freiwillige Feuerwehren im Landkreis 3.965 Gewerbe- anmeldungen 1.445 Gewerbe- abmeldungen 1.139 ... davon Herkunft aus Rumänien 2.443 Kroatien 2.446 Griechenland 2.342 Ausländische Staatsangehörige 29.710 Einbürgerungen 860 Will- kommen! Einwohner gesamt (Stand: 31.12.2023) 157.813 Zugelassene Fahrzeuge gesamt (Stand: 21.10.2024) 145.220 Reine Elektroautos (Stand: 01.07.2024) 4.855 Hybride Autos mit Elektro (Stand: 01.07.2024) 4.457 Vorläufige Führer- scheine 199 EU-Kartenführer- scheine 7.344 AUSGEHÄNDIGTE FÜHRERSCHEINE AUTOS Neue Vorgänge des Bauamts (Bauanträge und Weiteres) 1.075 100 % Anteil des Ökostroms am Stromverbrauch des Landratsamts Anfragen zum Artenschutz 286 Garten- und Baumschutz-Beratungen 160 Meldungen Naturschutz- wacht/Biber- berater 88 Stellungnahmen zu Bauvorhaben / Bauleitplanungen 293 NATUR- SCHUTZ STELLUNGNAHMEN TECHNISCHER UMWELTSCHUTZ zu Flächennutzungs- und Bebauungsplänen 105 zu Einzelbauvorhaben 238 zu Bundes- immissions- schutzgesetz- Verfahren 31 Betriebs- kontrollen 2.274 LEBENSMITTEL- ÜBERWACHUNG Proben- kontrollen 476 Ausgehändigte Ehrenamtskarten 3.370 Instagram- Follower 1.000 FacebookFollower 6.387 Presse- mitteilungen 219 KOMMUNIKATION Teilnehmer Veranstaltungs- reihe „Raum für Begegnung“ 621 Sitzungen des Kreistags und seiner Ausschüsse 45 Gefertigte Vorlagen 193 Anträge und Anfragen der Kreisräte 9 Ereignisse im Landkreis 2024 Zahlen und Fakten 2024 Viel los im Landratsamt: Für jüngere Kinder der Mitarbeitenden gibt es ein tolles Programm, 4 Jugendliche schnuppern ins Amtsleben rein bei der IHK-Aktion „Ein Tag Azubi“. Ein perfekter Start ins neue Jahr! Beim Treffen des Netzwerks „Frauen wirken“ gibt es statt vieler Reden Thementische wie die Entspannte, die Mentorin oder die Wohlfühlexpertin. Es werden lockere Gespräche geführt und Ideen für Kooperationen entwickelt. Lang ist die Schlange der Gäste – zu Landrat Stefan Löwls 50. Geburtstag gratulieren ihm viele Mitarbeitende des Landratsamts und Vertretende aus Politik, Wirtschaft, den Vereinen und Blaulicht- organisationen. 5 Events laden bei den Deutsch-Polnischen Kulturtagen ein, die Vielfalt der polnischen Kultur zu entdecken. Kindertheater, Lesung, Ausstellung, Film und ein Konzert der Weltklasse-Band VOŁOSI – für jeden ist etwas dabei. Premiere bei der Landkreispartnerschaft: Wir haben eine Schulpartnerschaft zwischen dem Stanisław-Konarski-Gymnasium und dem IgnazTaschner-Gymnasium. 18 Schülerinnen und Schüler aus Polen lernen bei einem vielseitigen Programm unsere Heimat kennen. Im nächsten Frühjahr steht der Gegenbesuch an. „Herzlich willkommen“ sagen wir zu 10 neuen Nachwuchskräften! 9 von ihnen machen eine Verwaltungsausbildung, eine Kollegin beginnt ein duales Studium für Soziale Arbeit. Doppelter Grund zum Feiern bei der Ehrenamtskarte. Seit 10 Jahren gibt es diese schon in Bayern und 3.000-mal wurde sie nun im Landkreis Dachau ausgegeben. Die besondere Karte ging an Markus Andert, der sich seit 2 Jahren beim THW Dachau engagiert. Landrat Stefan Löwl zeichnet 7 Persönlichkeiten für ihre besonderen Verdienste aus. Sie erhalten das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten, Auszeichnungen für jahrzehntelangen Einsatz als Feldgeschworene und Ehrungen um die kommunale Selbstverwaltung. Das Miteinander von Rad- und Autofahrenden ist manchmal nicht ganz einfach. Eine Sensibilisierungsaktion soll den Straßenverkehr DAHoam sicherer machen. Dazu informieren der ADFC, der VCD, die Kreisverkehrswacht, die Polizei, die Stadt Dachau und das Landratsamt an mehreren Stellen vor Ort und durch Öffentlichkeitsarbeit. Neues Highlight für passionierte Gärtnerinnen und Gärtner: Bei Führungen im neuen Kreislehrgarten (Rettenbach) können sie sich Anregungen holen, was an den unterschiedlichsten Standorten in einem Garten am besten wächst und wie einfach naturnahe Gestaltung ist. Tief Orinoco bringt uns Anfang Juni den realen Katastrophenfall. Vor allem Petershausen und Markt Indersdorf werden großflächig überschwemmt und im ganzen Landkreis dringt Wasser in viele Keller ein. Unsere Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehren, des THWs, und BRKs arbeiten rund um die Uhr und werden zeitweise auch von auswärts unterstützt. Mit Erde und den Problemen der älteren Bevölkerung im Gepäck reist der Landkreis-Seniorenbeirat nach Berlin. Das Thema Pflege wird mit Katrin Staffler (MdB, CSU) diskutiert, die Erde ist nun Teil des künstlerischen Biotops „Der Bevölkerung“. Mögen die Samen und Worte in Berlin gedeihen. Wir sind entsetzt: Am Karlsfelder See werden Sitztische und Bänke im westlichen Uferbereich des Grillplatzes gezielt und mutwillig zerstört. Angesichts der aktuellen finanziellen Lage des Landkreises werden die Sitzplätze komplett abgebaut. Mädchen und Frauen haben in allen Epochen die Welt verändert. Manche haben es in Geschichtsbücher geschafft, andere sind weitgehend unbekannt. Anlässlich des Weltfrauentages organisiert die Fachstelle FBGI die Ausstellung „Rebellinnen – Frauen verändern die Welt“. Nicht alle können die Feiertage genießen. Voller Einsatz ist auch dann von denjenigen gefordert, die z.B. im Rettungsdienst, in den beiden Kliniken, beim öffentlichen Nahverkehr, Polizei, THW und Feuerwehr sowie in der Integrierten Leitstelle, im Tierheim oder in der GfA arbeiten. Landrat Stefan Löwl bedankt sich dafür mit einem kleinen weihnachtlichen Gruß. 14 Personen mit Wurzeln in 13 verschiedenen Ländern – sie bilden die Gruppe der Eingewanderten und deren direkter Nachkommen im neuen Migrations- und Integrationsbeirat. Dieser ist ein unabhängiges Gremium, das sich für gleiche Chancen und ein gutes Miteinander einsetzt. Am 3. Oktober dreht sich beim Tag der Regionen auf dem Petersberg alles um das Thema Wasser. Das Landratsamt informiert z.B. über die Kampagne der Abfallwirtschaft für sauberes Grundwasser und über das Thema „Wasser im Garten“. 1.153 Anträge und 2.271.765 € – das ist die beeindruckende Bilanz der staatlichen Soforthilfen für die Geschädigten des Pfingsthochwassers im Landkreis Dachau. Zusätzlich werden 8 Härtefallbeihilfen ausgezahlt, um Menschen zu unterstützen, deren Existenz bedroht war. Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Um darauf aufmerksam zu machen, beteiligt sich der Landkreis Dachau an der bayerischen Demenzwoche. Mit 11 Veranstaltungen informieren das Landratsamt, Gemeinden, Organisationen und Unternehmen zu diesem wichtigen Thema. Zusammen was für eine saubere Umwelt tun! - Unter diesem Motto informieren die Abfallberatung des Landratsamts, die „Litter Picker“ vom Bund Naturschutz sowie das Umweltbildungsprogramm am Karlsfelder See über die Folgen von Abfall in der Natur. Die Naturschutzwacht des Landkreises Dachau erhält mit Stefan Weißmüller und Thomas Pilzweger Verstärkung. Gemeinsam mit 8 Kollegen betreuen sie die geschützten und ökologisch wertvollen Gebiete. Dazu gehört z.B. die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten zu dokumentieren und ein wachsames Auge auf Umweltsünder zu haben. Endlich kann in der Turnhalle in der Steinstraße in Dachau wieder gesportelt werden. Fast 1,5 Jahre war dies nicht möglich, da dort die Erstaufnahme für Flüchtlinge aus der Ukraine eingerichtet war und bis zu 100 Menschen eine Notunterkunft fanden. Noch nie war der Weg zu einem Kreishaushalt so schwer. Nach mehreren Sparrunden in den Planungen wird der Haushalt für 2024 vom Kreistag verabschiedet. 39 Mitglieder stimmen zu, 24 lehnen ab. Mehrere Katastrophen im Landkreis, zum Glück nur simulierte! Bei der Katastrophenschutzübung „KATER 2024“ üben mehr als 400 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, des THWs, des BRKs und der Wasserwacht sowie die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt für den Ernstfall. Unsere Erfahrung ist gefragt: Eine Delegation aus dem Landkreis Ebersberg besucht uns, um sich über Bauprojekte in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) auszutauschen. Nach den guten Erfahrungen beim Katastrophenschutzzentrum bauen wir nun das 5. Gymnasium in ÖPP. „Kinderschutz geht uns alle an!“ Das Amt für Kinder, Jugend und Familie informiert dazu die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Dachau. Die Kreistagsfraktionen CSU, Grüne, SPD und Freie Wähler fordern per Eil-Antrag die Verwaltung auf, zusätzlich zu den bereits gesparten 10 % die Ausgaben für 2024 um weitere 10 % zu reduzieren. Die Kommunalpolitiker stellen in einer Sparliste dar, wo sie sich massive Einschnitte vorstellen können, darunter Klimaschutz, ÖPNV, Ehrenamt und Bildung. -lichen Dank an alle Hochwasserhelden: Nach den Strapazen während des Hochwassers feiern die Helfer ausgelassen. Das Fest wird komplett durch Sponsoren aus dem Landkreis finanziert. Dass ein Amt nicht immer bierernst sein muss, zeigt das erste Video auf unserem neuen Instagram- Account. Per WhatsApp informieren wir nun schnell und unkompliziert über Veranstaltungen, Baustellen, Angebote des Landratsamts und vieles mehr. 15 Jahre Koki Grund zum Feiern: 15 Jahre KoKi – Netzwerk frühe Kindheit und damit 15 Jahre Unterstützung für werdende Eltern und Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren. Pflege am Wendepunkt? Dieser Frage geht der Bürgerdialog nach. Dabei wird deutlich, dass in der Pflege tiefgreifende Veränderungen notwendig sind. Diese Veränderungen erfordern nicht nur neue Konzepte, sondern v.a. die enge Zusammenarbeit von Pflegeeinrichtungen über pflegende Angehörige bis hin zu Bildungsträgern. Alt bleibt neu: Nach den Kommunalwahlen wird der bisherige Landrat in unserem Partnerlandkreis Oświęcim, Andrzej Skrzypiński, vom neugewählten Kreistag bestätigt. Wir gratulieren und freuen uns auf das weitere gemeinsame Engagement für Freundschaft und Frieden in Europa. Nun gibt es vom Landratsamt auch was auf die Ohren: Der neue Podcast „Miteinander Leben – Geschichten von Menschen im Landkreis Dachau“. Die Gespräche mit Zuagroasten und Alteingesessenen führen die Kreisheimatpflegerin Dr. Birgitta Unger-Richter und der Integrationsbeauftragte Julius Fogelstaller.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, Inflation mit steigenden Preisen, Steuer- und Gebührenerhöhungen, die Schuldenbremse und letztlich immer wieder nur Sparen, Sparen, Sparen – das ist die Realität, welche derzeit jeden beschäftigt, von Familien über Unternehmen bis hin zur öffentlichen Hand. Auch die Ampel-Regierung in Berlin ist an der Finanzierungsfrage gescheitert. Insbesondere auf der kommunalen Ebene hat sich die finanzielle Lage in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert, und das spüren wir Tag für Tag. Die Gründe für die finanzielle Belastung der Kommunen, und dabei natürlich auch der Landkreise, sind vielfältig: Die Ausgaben für soziale Leistungen, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, bei der Behindertenhilfe und zur Unterstützung im Alltag, steigen stetig, aber aktuell deutlich schneller an. Ebenso belasten die Defizite im öffentlichen Nahverkehr und die steigenden Personalausgaben unseren Haushalt. Gleichzeitig stagnieren die Steuereinnahmen. Die Konsequenz: Unser finanzieller Spielraum für freiwillige Leistungen wird drastisch eingeschränkt und damit auch die Leistungen im Bereich Kultur, Bildung und Klimaschutz, welche unseren Landkreis lebenswert machen und das Leben vor Ort bereichern. Wo aber bleibt das Geld? Haben wir nicht stetig einen Rekordhaushalt nach dem anderen? Und was kann und darf ein jeder eigentlich von den Kommunen und dem Landkreis erwarten? Antworten sind nicht leicht zu finden, denn die Kosten steigen kontinuierlich und können mit kommunalen Mitteln allein nicht bewältigt werden. Oft müssen Kommunen Leistungen und Aufgaben übernehmen, welche durch Bundesgesetze oder Aufgabenzuweisungen des Freistaats auf uns übertragen werden – und im sozialen Bereich wachsen die gesetzlichen Ansprüche immer weiter. Gesetzliche Ansprüche machen Sparmaßnahmen in diesen Bereichen unmöglich, während die Finanzausstattung für Kommunen nicht im gleichen Maß ansteigt. Das bringt uns in eine prekäre Lage: Die Landkreise, die Bezirke sowie die Städte und Gemeinden müssen Aufgaben erfüllen und Leistungen 15 Ihr Landrat Stefan Löwl mit dem ganzen Team Landratsamt Treten Sie mit mir in Kontakt bei den Bürgerdialogs-Veranstaltungen oder über www.buergerdialog-dachau.de erbringen, für welche nicht genug Mittel zur Verfügung stehen. Wir sind das letzte Glied in der Finanzierungskette, doch hier wird das Leben der Bevölkerung konkret gelebt. Hier geraten Strukturen ins Wanken, weil schlicht die Mittel fehlen. Für das kommende Jahr müssen wir uns erneut auf schwierige Entscheidungen vorbereiten. 2025 wird ein Jahr sein, in dem wir den Gürtel noch enger schnallen müssen. Die Situation ist komplex und Lösungen liegen nicht auf der Hand. Hinzu kommt die Frage, welche Gesetzesvorhaben und Projekte eine neue Bundesregierung angehen und wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird. Dennoch müssen wir Wege finden, die unseren Landkreis lebenswert erhalten – für heute und die Zukunft. Einen Eindruck über unsere Projekte, die uns aktuell befassen bzw. in 2024 befasst haben, lesen Sie in der 23. Ausgabe unseres Kreis.BLICK!; beispielsweise zum Stand unserer 2 Großbaustellen für die Gymnasien in Karlsfeld und Röhrmoos. Lesen Sie auch, wie wir den lokalen Einzelhandel im Projekt „Digitale Einkaufsstadt“ unterstützen und wie wir in vielen Bereichen den Berufseinstieg für junge Menschen erleichtern. Ich wünsche Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten. Lassen Sie uns in dieser Zeit auf das Wertvolle besinnen, das uns als Gemeinschaft verbindet und stärkt. Und möge und das neue Jahr auch allen Mut, Kraft und Verständnis bringen, um die kommenden Aufgaben gemeinsam zu meistern. Denn trotz allem: Wir sind und bleiben ein starker Landkreis, in dem das Miteinander zählt. Landrat mittendrin Kreis.BLICK! — Dezember 2024
1.000 neue Windräder für Bayern bis 2030 – die Bayerische Staatsregierung hat sich viel vorgenommen. Damit dieses Ziel erreicht wird, wurde als Erstes die 10-H-Regelung gelockert. Nun schreiben die Regionalen Planungsverbände (RPV) fest, welche Flächen für Windräder geeignet sind. In die Planungen werden auch die Landkreise, Gemeinden sowie die Bürgerinnen und Bürger einbezogen. Der Bund legte unter anderem mit dem „Wind-anLand-Gesetz“ verbindliche Ziele für den Ausbau der Windenergie in den Bundesländern fest. So muss jede Region bis Ende 2027 mindestens 1,1 % und bis 2032 mindestens 1,8 % ihrer Fläche für Windkraft ausweisen. Gelingt dies nicht, verlieren die Regionen ihre Steuerungsmöglichkeiten und Windräder dürfen auch außerhalb der Vorranggebiete errichtet werden. Wenn außerdem der bayernweite Zielwert nicht erreicht wird, entfällt sogar der aktuell geltende landesrechtliche Mindestabstand. Wo sollen Windräder gebaut werden? Geeignete Flächen, sogenannte Vorranggebiete, werden in einem mehrstufigen Pro- zess von einem Planungsausschuss festgelegt. Hier können Windräder gebaut werden, müssen aber nicht. Andere Nutzungen in diesen Gebie- ten sind ausgeschlossen, wenn diese der Wind- kraft widersprechen. Gemeinden können darüber hinaus weitere Flächen über örtliche Bebauungs- pläne genehmigen. Sauber, sicher, klimaneutral − Strom aus der Heimat Windkraft treter sind dort Bürgermeister und stellvertretender Landrat Helmut Zech sowie Kreisbaumeister Georg Meier. Für die Gemeinden des Landkreises spricht Bürgermeister Stefan Kolbe, unterstützt von seinen Stellvertretern Peter Felbermeier und Dieter Kugler. Bürgermeister Kugler übernimmt zudem eine wichtige Rolle im vorberatenden Beirat. Während Odelzhausen und Pfaffenhofen an der Glonn bereits eigene Pläne erarbeitet hatten, ließen die übrigen Gemeinden durch einen Planer ein überörtliches Konzept zur Windenergienutzung erstellen und brachten dies in den Planungsausschuss ein. Dieter Kugler erklärt das Vorgehen: „Uns war es lieber, selber Gebiete zu suchen, als dass es andere für uns tun. Wegen der dichten Bebauung konnten wir nur 1,6 % der Landkreisfläche statt der geforderten 1,8 % melden.“ Er setzte sich auch dafür ein, dass der Abstand zu Mischgebieten – gemischte Nutzung aus Wohnen und Gewerbe, zum Beispiel mit Handwerksbetrieben – sowie zu Dorfgebieten – klassische dörfliche Strukturen, insbesondere mit noch aktiven Bauernhöfen – ebenfalls 1.000 Meter beträgt, und nicht nur 800 Meter, wie anfänglich vorgesehen. „Die Bürgerinnen und Bürger, die dort wohnen, würden nicht verstehen, warum sie schlechter gestellt sind, nur weil ein Betrieb dort angesiedelt ist“, begründete Kugler seine Position. Im aktuellen Steuerungskonzept liegen 4 Vorzugsgebiete – zumindest teilweise – im Landkreis Dachau (siehe Übersichtskarte). Landrat Stefan Löwl und die Bürgermeister im Regionalen Planungsausschuss haben diesen Entwurf bereits gebilligt, kleinere Details müssen eventuell noch angepasst werden. Aus 8 mach 30 Derzeit produzieren im Landkreis Dachau 8 Windkraftanlagen (WKA) – das ist die offizielle Bezeichnung für Windräder – klimafreundlichen Strom. Jeweils 1 WKA steht in Etzenhausen, Pellheim und Welshofen, weitere 5 stehen nördlich von Odelzhausen bei Höfa. 4 weitere Anlagen wurden jüngst zwischen Haimhausen und Röhrmoos genehmigt, von denen voraussichtlich aber erst einmal nur die 3 in Haimhausen gebaut werden. Die 4. Anlage auf Röhrmooser Gebiet soll gebaut werden, sobald die Bayernwerk AG die benötigten Netzanschlusskapazitäten geschaffen hat. Darüber hinaus sind einige weitere Projekte in Planung: zKammerholz: 4 WKA (1x Bergkirchen, 1x Schwabhausen, 2x Sulzemoos) zSchwabhausen/Sulzemoos: 4 WKA (3x Schwabhausen, 1x Sulzemoos) zPfaffenhofen an der Glonn: 4 WKA zStuhlholz (Bergkirchen): 1 WKA zVierkirchner Holz: 5 WKA (1x Vierkirchen, 4x Röhrmoos) Neben sauberem, sicherem, und klimaneutralem Strom sowie der für die Region zuverlässigen Steuereinnahmen haben viele Projekte einen weiteren Vorteil: Sie werden von Bürgergesellschaften betrieben, die von Bürgergenossenschaften finanziert werden. Bei einigen Genossenschaften können die Einwohnerinnen und Einwohner Anteile erwerben und so vom Erfolg der Anlagen profitieren. An anderen Bürgergenossenschaften kann sich die Bevölkerung über ein sogenanntes Nachrangdarlehen beteiligen. Landrat Stefan Löwl ist mit den aktuellen Entwicklungen sehr zufrieden: „Die Bürgergesellschaften oder generell lokalen Betreiber sehe ich als Gewinn für unseren Landkreis. Bürger und Grundstückseigentümer werden fair behandelt und die Wertschöpfung bleibt stärker in der Region.“ VORRANGGEBIETE IM LANDKREIS DACHAU Derzeit ist in der Region München ein Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohngebieten festgelegt. In der Planung müssen viele weitere Aspekte berücksichtigt werden. Daher begleitet ein Beirat diesen komplexen und mehrstufigen Prozess, in dem Experten aus Forstwirtschaft, Naturschutz, Stromwirtschaft, Wirtschaft und Windkraft sowie Vertreter der Kommunen sitzen. Die Kommunen beraten aber nicht nur, sondern sind auch im entscheidenden Planungsausschuss beteiligt. Planungsregion 14 ist vorn mit dabei Für die Regionalplanung ist Bayern in 18 Regionen aufgeteilt. Der Landkreis Dachau gehört zur Planungsregion 14. Zu dieser gehören auch die Landeshauptstadt München sowie 7 weitere Landkreise (Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg). Die Region hat durch Flughäfen, Landwirtschaftsflächen und dichte Besiedlung besondere Herausforderungen bei der Suche nach Vorranggebieten. Dennoch ist das Steuerungskonzept schon recht weit fortgeschritten. Im Vorabentwurf vom Januar 2024 wurden insgesamt 22 Vorranggebiete ausgewiesen. Nach den Rückmeldungen aus den Kommunen beschloss der Planungsausschuss im September das Steuerungs- konzept. Dieses weist 2,01 % der Regions- fläche als Vorrangflächen aus, also etwas mehr als der ab 2032 notwendige Flächenanteil. Aktuell werden die Mitglieder der Planungsregion und die Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Bis Ende 2025 sollen die Änderungen im Regionalplan beschlossen und in 2026 sollen sie verbindlich werden. Aktive Rolle des Landkreises Dachau bei den RPV-Planungen Im Planungsausschuss vertritt Landrat Stefan Löwl den Landkreis Dachau. Seine StellverErdweg Schwabhausen Petershausen Altomünster Odelzhausen Pfaffenhofen a.d. Glonn HilgertshausenTandern Markt Indersdorf Hebertshausen Vierkirchen Weichs Haimhausen Röhrmoos 17 16 Kreis.BLICK! — Dezember 2024 Energie VORTEILE DER WINDENERGIE Günstig Kosten von nur 6-8 Cent pro Kilowattstunde Sicher Havarien sind äußerst selten. Effizient Hohe Energieerzeugung bei geringem Flächenbedarf. Es gilt: je größer das Rad, desto höher der Ertrag. Nachhaltig Mehr als 90 % Recyclinganteil bei einer Windkraftanlage Quelle: „Regionalplanung Windenergie Bayern“, Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Stand: Okt. 2024
www.kreisblick.deRkJQdWJsaXNoZXIy NjQwNDE4