Eröffnung und Segnung der neuen Asylunterkunft in der Alten Römerstraße in Dachau
Die Unterkunft befindet sich in Dachau Ost auf einem rund 8.000 Quadratmeter großen Grundstück. Sie bietet insgesamt Platz für 420 Menschen und ist in zwei Bereiche unterteilt: 220 Betten dienen als Erstaufnahmeeinrichtung. Als sogenannte „dezentrale Drehscheibe“ nimmt sie Geflüchtete auf, die dem Landkreis Dachau regelmäßig zugewiesen werden. Sie ersetzt damit die bisherige Erstaufnahme in Hebertshausen. Von hier aus werden die Menschen – je nach Bedarf und Verfügbarkeit – nach wenigen Tagen auf verschiedene Kommunen im Landkreis verteilt.
Weitere 200 Betten stehen für eine mittelfristige Unterbringung zur Verfügung. Diese Plätze sind für Menschen vorgesehen, die derzeit in anderen Unterkünften im Landkreis leben oder in den kommenden Wochen und Monaten neu zugewiesen werden. In der Unterkunft sollen sowohl Asylsuchende als auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht werden.
Zur Eröffnungsfeier sprach Landrat Stefan Löwl über die aktuelle Situation im Landkreis und die Herausforderungen bei der Unterbringung von Geflüchteten. Er betonte, dass mit der neuen Unterkunft die Unterbringungssituation im Landkreis spürbar verbessert werde – insbesondere durch die Vermeidung von Großraumunterkünften wie Turnhallen oder auch der ehemalige Supermarkt in Hebertshausen. Sein Dank ging an die vielen Akteure – von den Arbeitskreis Asyl über die ehrenamtlichen Helferkreise und dem Fachdienst Asyl der Caritas Dachau. Sie alle sind wichtige Stützen beim Ankommen und der Integration im Landkreis.
Im Anschluss spendeten Ulrike Markert von der evangelischen Gnadenkirche, Kaplan Augustin Atamanyuk für den katholischen Pfarrverband Dachau-St. Jakob sowie der muslimische Imam Musa Karakci den geistlichen Segen für die neue Einrichtung. In ihren Worten erinnerten sie an die Menschen, die auf der Flucht oder vom Krieg betroffen sind, und stellten den christlichen Akt der Nächstenliebe in den Mittelpunkt.
Aktuelle Situation im Landkreis Dachau
Derzeit leben im Landkreis Dachau rund 1.675 Menschen in staatlichen Asylunterkünften. Darunter befinden sich 636 Geflüchtete aus der Ukraine und 601 sogenannte „Fehlbeleger“ – also Personen mit anerkanntem Asylstatus, die mangels verfügbarem Wohnraum weiterhin in Unterkünften leben müssen
Für das laufende Jahr rechnet das Landratsamt mit etwa 1.200 neuen Geflüchteten, die im Landkreis aufgenommen und staatlich untergebracht werden müssen. Auch wenn die aktuellen Zugangszahlen noch unter den Erwartungen liegen, fordert die Regierung von Oberbayern die Landkreise auf, bestehende Kapazitäten zu erhalten und neue Unterkünfte vorzubereiten.